Rezension | Youngbloods von Sasha Laurens

Rezension | Youngbloods von Sasha Laurens

Titel: Youngbloods| Originaltitel: Youngbloods| Autor*in: Sasha Laurens| Übersetzer*in: Wolfgang Thon| Verlag: Piper | Erscheinungsdatum: 29.06.2023 | Seitenzahl: 496

Geheimnisvoll und anziehend: Für Fans von Vampire Academy und Tracy Wolff

Kat ist eine 17-jährige Vampirin, doch das ewige Leben der Vampire erscheint ihr wie eine Strafe: Ihre Familie muss unter Menschen leben, und das Geld ist jeden Monat knapp. Als Kat ein Stipendium für das Vampirinternat Harcote erhält, möchte sie nichts lieber, als zu den Youngblood-Vampiren des Internats zu gehören, den schockierend gut aussehenden, privilegierten Töchtern und Söhnen der Vampirelite. Aber bei ihrer Ankunft am Internat trifft sie auf Taylor − jene ebenso hübsche wie undurchschaubare Vampirin, die vor Jahren für Kats Verbannung in die Menschenwelt verantwortlich war …

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

In der Regel lese ich liebe die etwas düsteren Vampirstorys, doch hier war ich so neugierig, dass ich doch mal einen Blick in die Geschichte werfen musste.

Ein paar Klischees sind natürlich dabei

Ich glaube, hätte ich hier keine Klischees gefunden, wäre ich auch ein bisschen enttäuscht gewesen, haha. Doch dafür hat sich Sasha Laurens eigentlich ziemlich gut geschlagen.
Es leben Vampire unter uns und die 17-jährige Kat ist eine von ihnen. Allerdings wurden sie und ihre Mutter verstoßen, was sie wortwörtlich unter die Menschen gebracht hat, was im Alltag – wie ihr euch sicherlich denken könnt – gar nicht mal so leicht ist. Das interessante daran ist, dass Kat schon seit ihrer Geburt eine Vampirin ist, denn auch dies ist mittlerweile möglich, beziehungsweise seit ein paar Jahren eben zur Normalität geworden. Da es aber eine Mutation des Blutes unter den Menschen gab, ist das „natürliche Trinken“ für diese Spezies mittlerweile lebensgefährlich und sie müssen auf synthetisches Blut umsteigen, was allerdings seinen Preis hat.

So zufrieden Kats Mutter auch unter den Menschen ist, ihre Tochter ist es nicht und so verschafft sie sich ein Stipendium an der Elite Highschool Harcote und so kommen wir dann auch zum eigentlichen Setting. Kaum dort angekommen trifft sie auf, Vorhang auf: Taylor. Die beiden haben eine ziemlich, sagen wir mal interessante Vergangenheit, die die beiden jungen Frauen schlagartig auseinander getrieben hat, doch nun müssen sie eben doch einen gemeinsamen Weg finden. Oder sollten es zumindest versuchen.
Intrigen, Machtspiele und Flirtereien stehen ganz oben auf der Tagesordnung der Youngbloods und so geht das typische Geplänkel schnell los und bietet eben genau diesen Touch, den man sich von solch einer Story auch erhofft.

Toll für jüngere Leser*innen

Auch, wenn ich vorher wusste, dass mich hier eine queere Geschichte erwartet, war ich doch sehr (positiv) überrascht von einigen Aspekten und Herangehensweisen, die der Autorin sehr wichtig zu sein scheinen. Die Story ist queerfeministisch, antirassistisch und bietet dazu noch Klimaaktivismus. Wer sich denkt, dass das nicht gut mit Vampirgeschichten zusammenpasst, kann hier durchaus eines Besseren belehrt werden, mir zumindest hat es unfassbar gut gefallen. Natürlich gibt es auch hier ein paar toxische Ansätze, allerdings werden diese dann auch reflektiert. Das Ganze mag für ein paar ältere Leser*innen vielleicht zu viel des Guten sein, ich finde es aber genau richtig. Es ist ein Jugendbuch und soll am besten genau das bieten, was junge Menschen beschäftigt und das tut es.

Zugegebenermaßen muss ich sagen, dass dafür ein paar andere Aspekte auf der Strecke geblieben sind und so manches durchaus noch mehr Ausarbeitung hätte vertragen können. Dennoch möchte ich mich gerne positiv für diese Geschichte aussprechen, weil ich genau diese Ansätze wichtig und richtig finde. Es ist kein ausgereiftes poetisches Werk, enthält dafür gendergerechte Sprache. Die Handlung selbst hat sich leider an manchen Stellen etwas verloren, beziehungsweise hat manchmal ein wenig auf sich warten lassen. Aber ich bin sehr gespannt, was wir von der Autorin noch zu erwarten haben und freue mich schon auf die folgenden Werke.

Mit Youngbloods präsentiert Sasha Laurens nicht nur eine queere, sondern auch eine ziemlich moderne Vampir-Story, die sich durchaus sehen lassen kann. Gerade ihre gegenderte Sprache und den enthaltenden Aktivismus fand ich sehr toll, wenn auch die Handlung leider an manchen Stellen nicht ganz ausgereift war. Gerade für jüngere Leser*innen eine tolle Empfehlung.

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