Rezension | Last Haven von Lisbeth Jarosch
Titel: Last Haven | Autor: Lisbeth Jarosch | Sprecher: Katja Sallay | Verlag: Wunderkind Audiobooks / Ronin Hörverlag | Erscheinungsdatum: 27.07.2018 | Spieldauer: 12h 50
Nordamerika im Jahr 2335. Vor mehr als 200 Jahren wurde hier der Staat Last Haven als internationales Projekt zur Lösung der Überbevölkerung der Erde gegründet. Als einziger Ort auf der Welt bietet er Sicherheit und Lebensqualität – zumindest denjenigen, die ihren Beitrag zur Gesellschaft leisten. Doch was passiert, wenn man dazu nicht mehr in der Lage ist? Wie schnell es dazu kommen kann, erfährt die 18-jährige Aida am eigenen Leib, als sie sich bei einem Arbeitsunfall verletzt. Auf einmal steht sie selbst auf dem Prüfstand und muss ihren Wert unter Beweis stellen. Zum Glück gibt es da jemanden, der ihr bei ihrem Kampf um einen Platz in der Gesellschaft eng zur Seite steht. Denn Last Haven ist gnadenlos gegenüber allen, die dem Land auf der Tasche liegen…
Ein dystopischer Roman voller Spannung und Gefühl – für die Fans von »Die Tribute von Panem«, »Maze Runner« und »Die Bestimmung«!
Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Vollkommen verliebt in das Programm von Wunderkind Audiobooks habe ich unter anderem diesen Titel angefragt und mich wahnsinnig gefreut, als mir dieser dann zugeschickt wurde. Ich bin ein großer Fan von Dystopien und außerdem immer wieder auf der Suche nach Hörbüchern, die mir zeigen, dass ich öfter zu diesem Medium greifen sollte.
Ein gut durchdachter Aufbau
Natürlich wünscht man sich von jeder Geschichte ein gut durchdachtes Setting, aber es gibt eben doch Genre, bei denen es noch mehr auffällt. So geht es mir zum Beispiel bei Dystopien und an dieser Stelle muss ich sagen, dass sich Lisbeth Janosch wirklich viel Mühe gegeben hat und sich das Ergebnis sehen lassen kann.
Nicht nur die neue Gesellschaft ist anders aufgebaut, auch ihre Werte sind nun andere – die Menschen haben aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und versuchen nun das Beste daraus zu machen. Doch – Überraschung – nichts ist perfekt und so entdeckt man auch hier schnell die Risse. Nicht nur dem Leser, sondern auch Aida selbst, spätestens nach ihrem Unfall, der sie fürt die neue Gesellschaft in ihrer aktuellen Position unbrauchbar macht…
Katja Sallay hat die Geschichte nicht nur beim Lesen scheinbar selbst selbst gefühlt, für mich persönlich hat sie auch die junge Aida wirklich gut wiedergegeben und mein Bild von der jungen Kämpferin vervollständigt. Streckenweise, gerade an den eher ruhigeren Stellen, musste ich mir zwar ab und zu Mühe geben, die Konzentration zu halten, aber gerade in den spannungsgeladenen Momenten habe ich ihre Worte und ihre Betonung sehr genossen. Anfang und Ende waren wirklich sehr fesselnd, nur der Mittelteil hatte ein paar Längen, wenn diese auch nicht unbedingt uninformativ waren.
Eine realistische Umsetzung
Manchmal, so sehr ich Kreativität auch schätze, wünsche ich mir doch mehr Bezug zur Realität. Lisbeth Janosch geht es scheinbar genauso, wodurch nicht nur der neue Gesellschaftsaufbau sehr durchdacht war, sondern auch die Konsequenzen, die die einzelnen Charaktere durch ihr Handeln mit sich gezogen haben. Neben Aida gibt es noch die ein oder andere ausschlaggebende Rolle, auch wenn diese keine eigenen Perspektiven bekommen haben. Jede einzelne Tat oder Handlung hat eine gewisse Reaktion mit sich gezogen und wurde bis zum Ende hin aufrechtgehalten. Gerade, wenn hierbei auch die unschönen Aspekte angesprochen werden und kein typisches Happy End aufgezwungen werden muss, schätze ich das sehr wert
Demnach kann ich mich wirklich nur anschließen – Fans von Tribute von Panem, oder auch generell von Dystopien sollten definitiv mal einen Blick auf Last Haven werfen.
So wie Lisbeth Janosch eine wirklich gute dystopische Geschichte mit Last Haven geschaffen hat, so schafft es die Sprecherin Katja Sallay genau diese auf eine unglaublich stimmige und eindringliche Art wiederzugeben. Dystopie-Fans aufgepasst, hier lohnt es sich, ein Blick auf das Werk zu werfen!
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