Rezension | Lost You von Haylen Beck

Rezension | Lost You von Haylen Beck

Titel: Lost You – Ich werde dich finden | Originaltitel: Lost You | Autor: Haylen Beck | Übersetzer: Wolfram Ströle | Verlag: dtv | Erscheinungsdatum: 21.08.2020 | Seitenzahl: 384

Wenn dein schlimmster Albtraum wahr wird

Die alleinerziehende Libby und ihr dreijähriger Sohn Ethan machen zum ersten Mal Urlaub in einem Luxus-Resort, um sich für die vergangenen schwierigen Jahre zu belohnen. Doch Libby kann sich nur schlecht entspannen: Sobald Ethan aus ihrem Blickfeld verschwindet, gerät sie in Panik. Ihre Sorge ist berechtigt – denn sie hat ein Geheimnis, das sie mit niemandem teilen kann. Als Ethan eines Abends in einem Fahrstuhl spielt und sich die Türen zu Libbys Entsetzen plötzlich schließen, beginnt der Kampf einer Mutter um das geliebte Kind. Ethan verschwindet spurlos. Und die Gespenster der Vergangenheit tauchen wieder auf.

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Bei diesem Buch hat mich mehr die Gestaltung als der Klappentext selbst angesprochen. Denn der klingt zwar interessant, konnte für mich persönlich aber noch nicht ganz so herausspringen…

Spannung vom ersten Moment

Es ist schon länger her, dass ich ein Buch in einem Rutsch gelesen habe und allein, wenn eine Geschichte das schafft, ist das ja schon immer eine besondere Auszeichnung. Nachdem mich mein aktuelles Buch schon mehrere Tage „aufgehalten“ hat, habe ich nun zu Lost You gegriffen und konnte es einfach nicht mehr aus der Hand legen. Ich würde nicht behaupten, dass mir Libby direkt sympathisch war, aber ihre Persönlichkeit hatte einfach etwas faszinierendes. Direkt im Urlaubsfieber mit ihrem kleinen Sohn, scheint sie dennoch nicht wirklich von ihrem Leben loslassen zu können und was sie so sehr beschäftige, möchte man als Leser*in eben auch erfahren. Vermutungen werden schnell aufgestellt, doch ganz so leicht scheint das alles nicht zu sein…

Haylen Beck (Pseudonym) hat einen wirklich tollen Schreibstil, der gerade für dieses Genre wie gemacht ist. Man fliegt gerade zu über die Seiten. Es ist flüssig und leicht zu lesen, dennoch nicht oberflächlich und es gibt einen tollen Spannungsaufbau. Doch kaum hat sich alles zugespitzt, Libbys dreijähriger Sohn ist verschwunden und man steckt total in der Story drin, wird sie einem mehr oder weniger entrissen und man befindet sich auf einem hinter einem komplett anderen Blickwinkel.

Beeindruckender Perspektivwechsel

Prinzipiell mag ich einen Perspektivwechsel sehr gerne, weil es einfach eine Chance ist, um noch mehr Durchblick in einer Geschichte zu gewinnen. Manchmal fällt es mir nur schwer, mich von bestimmten Charakteren zu lösen und dann zu anderen zu switchen. So erging es mir hier auch zuerst, weil ich mit Libby auch wirklich mitgelitten habe und unbedingt erfahren wollte, was nun mit ihrem Sohn ist und was sie für eine dunkle Vergangenheit hat.
An der Seite von Anna wird aber schnell klar, dass man auch mehr oder weniger die Wahrheit über Libby erfährt und auf einmal gibt es hier einen Rollentausch und man verliert den Überblick wer gut und wer böse ist.

Nach und nach war es aber eben doch Anna, die mich auf ihre Seite geschlagen hat. Die Story an sich ist nicht unbedingt wahnsinnig innovativ und neu, aber sie hat etwas. Man braucht einfach die Bestätigung der Geschehnisse und nur weil man etwas ahnt, hat es sich eben noch nicht bewahrheitet. Dazu fand ich einfach alle Charaktere wahnsinnig interessant und es hat mir richtig gut gefallen, dass sich Haylen Beck bei jedem einzelnen die Mühe gemacht hat, um ihn so weit auszubauen, dass er eine entscheidende Rolle in dieser Geschichte spielt.
Wer seine Schwierigkeiten mit Thrillern hat, in denen es um Kinder geht, sollte auch um dieses Buch einen Bogen machen. Wer das besser verträgt sollte sich das Buch dafür auf keinen Fall entgehen lassen. Denn auch, wenn die Story eher kurzweilig ist, bietet sie grandiose Unterhaltung und jede Menge Spannung!

Haylen Beck beweist sich mit einem tollen Schreibstil und einem gelungenen Spannungsaufbau, sodass ich das Buch in einem Rutsch lesen musste, weil ich mich einfach nicht mehr von der Geschichte trennen konnte. Lost You bietet vielleicht nicht jedem etwas Neues, dafür aber wirklich tolle Unterhaltung und den einen oder anderen Schockmoment!

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