Rezension | Moonshine 1 von Brian Azzarello & Eduardo Risso
Titel: Moonshine 1: Familiengeheimnisse | Autor: Brian Azzarello | Übersetzer: Christof Bango| Illustrator: Eduardo Risso | Verlag: Cross Cult | Erscheinungsdatum: 12.06.2019 | Seitenzahl: 144
Gangster, illegaler Alkohol und … Werwölfe?!
Amerika, 1920: Die Prohibition hat im ganzen Land den Verkauf und die Herstellung von Alkohol zu einer Straftat gemacht. Der Alkoholhandel auf dem Schwarzmarkt floriert. Um eine neue Handelsroute zu eröffnen, reist Lou Pirlo, ein Schmuggler aus New York, in die hintersten Appalachen, um dort mit dem Schwarzbrauer Hiram Holt zu verhandeln.
Lou ahnt nicht, dass Holt rücksichtsloser ist als jeder Mafiaboss aus der Stadt. Um seine Schwarzbrauerei geheim zu halten, geht er über Leichen … und er hütet noch ein viel tödlicheres Geheimnis, das sich nur im Mondlicht offenbart …
Der spannende Horror-Gangster-Thriller von Eisner-Award-Preisträgern Brian Azzarello und Edardo Risso, endlich in deutscher Übersetzung.
Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Auch hierbei handelt es sich um einen Titel, den ich schon sehnsüchtig erwartet habe. Schließlich konnte ich nicht damit rechnen, was diese Geschichte für seine Leser bereithält…
Moonshine im doppelten Sinne
Eins muss ich lassen, der Wahl des Titels ist wirklich grandios. Lou verschlägt es in die Appalachen, um dort einen neuen Handel für die Schwarzbrennerei aufzubauen, auch unter Moonshine bekannt. Vielleicht ist es nicht jedem ein Begriff, aber ich habe mir schon die ein oder andere Doku darüber angeschaut, würde es sich dabei nicht größtenteils um Rednecks handeln – meistens doch sehr ungesellige Leute, die mit meiner persönlichen Einstellung nicht unbedingt konform gehen. So trifft es sich, dass das ganze Setting im 20. Jahrhundert spielt, was die „gesellschaftlichen Umgangsformen“ nicht besser dastehen lässt. Zeitgleich werden hier im Klappentext bereits Werwölfe angedeutet, die nun ja, eine doch ziemlich spezielle Bindung zum Mondschein haben.
Natürlich sind das geschichtliche Aspekte, die man nicht unter den Teppich kehren sollte. Schwarze wurden eher als Sklaven denn als Menschen betrachtet, was natürlich auch hier thematisch aufgefangen wird, wenn auch vom Protagonisten keinesfalls ebenso empfunden. Allerdings ist mir die zeichnerische Darstellung diesbezüglich teilweise doch aufgestoßen. Ich will jetzt nicht den Teufel an die Wand malen, den Künstlern irgendwas unterstellen oder es potenziellen Lesern madig reden, nur mein persönliches Empfinden geht da auf jeden Fall nicht mit.
Und das Gesamtpaket?
Die Story ist eigentlich wirklich cool und auch einfach mal wieder etwas anderes. Außer den eben genannten „Ausrutschern“ hat mir der Zeichenstil wirklich gut gefallen und die Atmosphäre auch ziemlich passend aufgefangen. Lou ist seiner Zeit um einiges voraus und konnte bei mir dadurch so einige Sympathiepunkte sammeln. Vielleicht ist es aber generell auch einfach ein Thema, bei dem ich immer anstoßen und Kritikpunkte finden werde.
Auch dem Genre wird die Geschichte ansonsten gerecht, für mich persönlich gab es zwar nicht unbedingt Gänsehautmomente, doch für den gewissen Mystery-Faktor wurde gesorgt. Am besten macht man sich selbst ein Bild von der Story.
Ehrlich gesagt hat mich Moonshine mit ziemlich gemischten Gefühlen zurückgelassen. Auf der einen Seite hat die Story auf jeden Fall meine Neugier geweckt, dennoch gab es für mich persönlich zu viele Kriterien, als dass mich dieser Auftakt hätte überzeugen können. Dennoch eine wirklich interessante Thematik, die mal etwas Neues zu bieten hat.
KAUFEN!
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