Rezension | Nennt mich Nathan von Catherine Castro & Quentin Zuttion

Rezension | Nennt mich Nathan von Catherine Castro & Quentin Zuttion

Titel: Nennt mich Nathan | Autor: Catherine Castro | Übersetzer: Tanja Krämling| Illustrator: Quentin Zuttion | Verlag: Splitter Verlag | Erscheinungsdatum: 22.05.2019 | Seitenzahl: 144

Lilas Kindheit ist perfekt bis zu dem Tag, an dem ihr Körper ihr und der ganzen Welt die ersten unmissverständlichen Zeichen sendet, dass sie zur Frau wird. Denn Lila ist die einzige, die weiß, dass sie in Wirklichkeit ein Junge ist. Ihre »weibliche Identität«, diesen Fremdkörper, kann sie nicht akzeptieren. Mit sechzehn Jahren entscheidet Lila sich, Nathan zu werden. Mit der unerschütterlichen Unterstützung seiner Familie, seiner Freunde und Lehrer und mit unzähligen Testosteronspritzen nimmt Nathan die Herausforderung an, die genetische Lotterie des Lebens zu korrigieren, um endlich er selbst zu sein.

Eine einfühlsame, fiktive Biographie, die auf einer wahren Geschichte basiert.

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Als ich diesen Titel im Programm entdeckt habe, war die Vorfreude unglaublich groß. Ich freue mich, dass es immer mehr Geschichten mit dieser Thematik auf den Markt schaffen und dadurch für mehr Aufmerksamkeit sorgen.

Als Lila zu Nathan wurde

Lila ist lange Zeit die einzige, die merkt, dass sie nicht im richtigen Körper geboren wurde. Das Ganze bekommt aber eben auch mehr Wirkung im Laufe der Pubertät. Gerade hier haben mir die leichten Einstiege in die Thematik unglaublich gut gefallen, weil ich glaube, dass sie den meisten Menschen, die sich mit Transgender noch nicht auseinandergesetzt haben, einen besseren Einblick ermöglicht. Denn auch, wenn sich das Leben jener unglaublich kompliziert gestaltet, sollte es doch eigentlich für alle anderen gar kein Problem sein das zu begreifen.

So kommt der Tag und Lila möchte nicht mehr als Lila sondern eben als Nathan wahrgenommen werden. Was sagt die Familie? Was sagen die Freunde? Wie gestaltet sich für Nathan selbst dieser Umbruch?

Von wilden Gefühlen & Freiheit

Auch Nathan durchlebt eine Achterbahnfahrt der Gefühle und an der einen oder anderen Stelle sind mir wirklich die Tränen gekommen. Denn auch wenn Nathan ein paar fantastische Menschen an seiner Seite hat, so gibt es natürlich auch immer die andere Seite. Einfühlsam und aufklärend wird hier ein Prozess beschrieben, der wesentlich mehr Aufmerksamkeit aber vor allem mehr Akzeptanz verdient.

Die Zeichnungen haben für mich persönlich unglaublich gut zur Story gepasst – so farbenfroh wie die Seiten gestaltet sind, soll auch die Geschichte mehr Hoffnung verströmen und hat es auf jeden Fall geschafft mich mitzureißen. Manche Situationen sind hier sicherlich wesentlich einfacher verlaufen, als es den meisten Menschen gegönnt ist, dennoch finde ich die Geschichte unglaublich wichtig und hoffe, dass sie noch viele weitere Leser erreicht.

Meine Erwartungen an Nennt mich Nathan von Catherine Castro waren hoch, doch ich wurde keinesfalls enttäuscht. Es ist eine teils ruhige und dann wieder sehr Laute Geschichte über ein Mädchen, das eigentlich gar keins ist. Ich hoffe, dass diese Geschichte noch viele Leser erreichen und bewegen wird.

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