Rezension | Nocturna von Maya Motayne

Rezension | Nocturna von Maya Motayne

Titel: Nocturna – Das Spiel des Fuches | Originaltitel: Nocturna – A Forgery of Magic | Autor: Maya Motayne | Übersetzer: Urban Hofstetter | Verlag: Blanvalet | Erscheinungsdatum: 21.12.2020 | Seitenzahl: 512

Wenn Tag und Nacht aufeinandertreffen, beginnt das Spiel des Fuchses – und es ist tödlich.

Es ist Jahre her, dass Finn zuletzt ihr eigenes Gesicht erblickt hat. Denn die Gesichtsdiebin verfügt über Magie, die es ihr erlaubt, ihre Erscheinung beliebig zu verändern. Doch nicht nur sie weiß, wie nützlich dieses Talent ist: Ein finsterer Unterweltboss hat Finn in seiner Gewalt. Sollte die Gesichtsdiebin daran scheitern, einen Auftrag für ihn auszuführen, wird sie ihrer Kräfte für immer beraubt werden. Der gutmütige Prinz Alfehr, Thronfolger wider Willen, wendet ebenfalls zwielichtige Magie an: Er will seinen verschwundenen älteren Bruder, den Kronprinzen, finden, obwohl alle glauben, er sei tot. Als sich Finn und Alfehr gegenüberstehen, ist es, als würden Kräfte so unterschiedlich wie Tag und Nacht aufeinanderprallen. Und diese Wucht setzt eine ungeahnt böse Magie frei …

Der Start einer ungewöhnlichen High-Fantasy-Serie mit lateinamerikanisch angehauchtem Setting.

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Nachdem das Buch bereits im englischsprachigen Raum für viel Aufmerksamkeit und Begeisterung gesorgt hat, habe ich mich sehr auf die Übersetzung gefreut!

Die Charaktere

Selten fange ich mit diesem Punkt an, doch bei Nocturna habe ich das Gefühl, dass die Charaktere die Geschichte ausgemacht haben. Das muss auch erst einmal gar keine Wertung haben.
Den Einstieg macht Prinz Alfehr, der sich nach dem Verlust seines Bruders eine Auszeit gegönnt hat und eigentlich immer noch nicht heimkehren wollte. Den Zwiespalt in ihm kann ich durchaus nachvollziehen, auch wenn die Beweggründe in der Story eher immer angerissen werden.

Die junge Diebin Finn zieht mit voller Stärke nach, beweist sich hauptsächlich durch ihren Starrsinn und ihre Dickköpfigkeit, doch gerade diese Mischung hier macht es interessant.
Obwohl das natürlich eher etwas individuelles ist und auch meiner Voreingenommenheit verschuldet ist, muss ich zugeben, dass ich mich mit den Namen immer wieder schwer getan habe. Prinz Alfehr hört meistens auf Alfie, was ich schon ein wenig gewöhnungsbedürftig fand, bei Finn hatte ich aber immer wieder einen männlichen Charakter im Kopf und bin dann über die Pronomen gestolpert.

Auch, wenn die beiden hier den Hauptteil einnehmen, gibt es auch noch andere interessante Mitspieler, die den Verlauf gut voranbringen und für Abwechslung sorgen. Die Perspektivwechsel haben mich manchmal überrumpelt, gerade beim schnellen Lesen, weil sie nicht in einzelnen Kapiteln unterteilt sind.

Ganz angenehm fand ich hier dafür, dass es schon eine gewisse Anziehung zwischen den Charakteren gibt, sich aber keine Lovestory in den Vordergrund „drängelt“.

Das Gesamtpaket

Auch, wenn Finn und Alfehr hier im Fokus stehen, so ist es doch unter anderem natürlich auch der Magie-Anteil, der hier wahnsinnig interessant ist. An manchen Stellen hätte ich hier gerne noch ein bisschen mehr erfahren, obwohl ich schon sagen muss, dass Maya Motayne sich hier viel Mühe gegeben hat, um die Thematik zu veranschaulichen.

Den Schreibstil hatte ich mir vorher ein wenig „schwerer“ vorgestellt und war dann doch sehr positiv überrascht, wie schnell und gut ich in die Geschichte hereingekommen bin. So liest sich das Buch auch bis zum Schluss, was gerade bei den besonders spannenden Abschnitten sehr angenehm ist – da neige ich manchmal dazu, immer schneller zu lesen, weil ich so neugierig werde.

An manchen Punkten hat dann aber dennoch immer eine Kleinigkeit für mich gefehlt. Die beiden Charaktere hätten mir noch mehr ans Herz gehen, die Welt hätte mich noch mehr einnehmen und das Ende hätte mich mehr umhauen können. Ein bisschen Jammern auf hohem Niveau – ohne Frage – doch so bleibt das Buch für mich zwar gute und interessante Unterhaltung, wird aber leider kein Highlight. Auf die Fortsetzung freue ich mich trotzdem schon sehr!

Alles in allem hat mir Maya Motayne mit Nocturna eine wirklich coole Unterhaltung geboten. An einigen Punkten hat mir leider immer noch eine Kleinigkeit gefehlt, damit es auch ein Highlight werden könnte, trotzdem fand ich den Auftakt wirklich interessant und freue mich schon sehr auf die Fortsetzung!

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