Rezension | Peter Pans Reise ins Ungewisse von Liz Braswell

Rezension | Peter Pans Reise ins Ungewisse von Liz Braswell

Titel: Disney. Twisted Tales: Peter Pans Reise ins Ungewisse | Originaltitel: Straight on Till Morning: A Twisted Tale | Autor*in: Liz Braswell & Disney | Übersetzer*in: Ronald Gutberlet | Verlag: Carlsen | Erscheinungsdatum: 18.03.2022 | Seitenzahl: 480 | Altersempfehlung: ab 12

Das Leben der sechzehnjährigen Wendy Darling ist nicht so abwechslungsreich, wie sie es sich wünschen würde. Doch sie hofft immer noch, dass das magische Zuhause ihres heimlichen Helden Peter Pan tatsächlich existiert. Als sich ihr die Gelegenheit bietet, mit einem Piratenschiff nach Nimmerland zu reisen, geht Wendy einen Pakt mit dem Teufel ein. Doch als Käpt’n Hook finstere Pläne für Nimmerland offenbart, liegt es an ihr und der kleinen Fee Tinkerbell, Peter Pan und seine Welt zu retten …

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Obwohl mich die meisten Disney adaptierten Bücher meistens doch nicht so ganz vom Hocker hauen können, bin ich bei Peter Pan doch wieder schwach geworden.

Neu aufgerollt

Die meisten von uns kennen die Abenteuer rund ums Nimmerland, doch Liz Braswell hat sich auch hier wieder einem neuen Szenario gewidmet. Entgegen der sonst bekannten Geschichte wurden die drei Darling Kinder nicht vor Jahren mit auf ein Abenteuer mit Peter Pan genommen, stattdessen hat dieser Teil in ihrer Kindheit gefehlt. Michael und John sind Wendys Geschichten entwachsen und die 16 jährige junge Frau steht auf der Schwelle des Erwachsenwerdens und den damit einhergehenden Konsequenzen. Dass sie sich immer noch gerne in ihren Geschichten verliert, stößt bei den meisten eher auf Unmut, doch das soll sie nicht abhalten.
Interessanterweise hat Peter ihnen aber damals dennoch bei den Geschichten gelauscht und auch seinen Schatten verloren, der nun schon seit Jahren in Wendys Schublade versauert.

Doch es ist eben nicht Peter Pan, der Wendy aus ihren Alltag holt, sondern Käpt’n Hook und seine Piraten. Das sorgt schon einmal gleich für eine andere Dynamik, wenn Wendy so auch hier das Nimmerland mit all seinen Bewohner*innen, einschließlich den verlorenen Jungs und Tinker kennenlernt.

Was allerdings bleibt, ist die Fehde zwischen dem bekannten Bösewicht und dem Anführer der verlorenen Jungs, die niemals erwachsen werden und zwischen den Stühlen steht nun Wendy. Was am Anfang noch so abenteuerlich und spannend gewirkt hat, nimmt doch immer gefährlichere Züge an, von denen sie sich distanzieren will, aber wie?

Und wieder viel verschenktes Potenzial

Ich weiß, dass ich ich es schon oft gesagt habe, aber ich finde es auch wichtig: ich bin mir nie so sicher, inwiefern Autor*innen freie Hand haben, wenn sie sich wie hier an den Disney Geschichten bedienen. Dadurch fällt es mir schwer zu sagen, inwiefern Kritikpunkte nicht vielleicht auch einfach unumgänglich sind, denn das Liz Braswell spannende Ideen hat, das hat sie schon mehrfach bewiesen. Allerdings sind viele Aspekte immer nur sehr oberflächlich angekratzt, es fehlt an Tiefe in der Handlung und oft auch bei den Charakteren und manche Ideen scheinen nicht ganz zu Ende gesponnen zu sein.

Die Geschichte versucht nämlich auch ein paar gesellschaftskritische Themen aufzugreifen, wie zum Beispiel das Bild der Frau zu der Zeit. Doch ohne die nötigen Ausführungen zu diesem Thema und in diesem Fall vielen sich wiederholenden Floskeln, wirkt es manchmal mehr aufgesetzt als ernst gemeint.
Dafür fand ich aber die Entwicklung an sich von Wendy schön dargestellt und die Beziehung zwischen ihr und Tinker ist wohl das große Highlight der Story. Im Großen und Ganzen somit leider ein wenig enttäuschend für mich und nicht wirklich eine richtige Leseempfehlung, da es viele sehr gelungene Adaptionen von dieser Geschichte gibt, dennoch kann ich mir vorstellen, dass Nimmerland Fans trotzdem eine kurzweilige Unterhaltung in diesem Buch finden. Und wer prinzipiell Fan der Twisted Tales Reihe ist, sollte sich sowieso nicht von mir abschrecken lassen – leider bin ich bisher mit den meisten Büchern hier noch nicht warm geworden und Geschmäcker sind schließlich unterschiedlich.

Leider bin ich auch mit diesem band der Twisted Tales Reihe wieder nicht so richtig warm geworden, obwohl ich mich so sehr auf das neue Abenteuer in Nimmerland gefreut habe. Auch hier hatte Liz Braswell wieder eine tolle Grundidee, nur die Umsetzung war mir leider ein wenig zu lasch und oberflächlich – dennoch bin ich mir sicher, dass einige Nimmerland Fans hier eine kurzweilige Unterhaltung finden können.

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