Rezension | Phobos 1

Rezension | Phobos 1

Titel: Phobos 1: Der Flug der Entbehrlichen |  Autor*in: Victor Dixen | Übersetzer*in: Marcel Lecomte |  Illustrator*in: Francisco Eduardo |  Verlag: Splitter VerlagErscheinungsdatum: 24.08.2022  |  Seitenzahl: 80

Nachdem die NASA an der Eroberung des Weltalls gescheitert ist, übernimmt die Investmentfirma Atlas Capital das Raumschiffruder: Sie stampft das Genesis-Programm aus dem Boden, das ehrgeizigste Projekt zur Besiedelung des Mars aller Zeiten. Und die hochkarätigste Reality-Show in der Mediengeschichte! 12 Teilnehmer zwischen 17 und 20 Jahren, 6 Frauen und 6 Männer, wurden aus Tausenden von Bewerbern auserkoren, um auf der langen Reise zum Roten Planeten durch sechsminütige Speed-Dates Partner für den Rest ihres Lebens zu finden, damit sie die neue Kolonie mit Nachwuchs füllen können. Lästerei, Intrigen und Verrat lassen nicht lange auf sich warten, denn das Publikum auf der Erde verlangt nach Unterhaltung!

Der französische Science-Fiction-Autor Victor Dixen adaptiert seinen Kultroman »Phobos« als spektakuläre Comicserie! Die abgefahrene und packende Story um eine Marsmission/Datingshow liefert den Ausgangspunkt für scharfsinnige Kritik an der modernen Medienmaschine und an der Hybris von Großkonzernen.

Vielen lieben Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars.

Auch hier muss ich schon wieder gestehen, dass ich die Romanvorlage nicht kenne, doch ich war einfach zu neugierig und wollte trotzdem schon gleich den Comic lesen!

Dieses Artwork!

Ich weiß, ich weiß – das wichtigste ist natürlich die Story, doch ich bin ganz ehrlich: allein wegen dem Cover bin ich hier schon schwach geworden und wer genauso davon begeistert ist wie ich, muss auch einfach nach dem Comic greifen, denn das Artwork innerhalb schließt genau daran an und bietet schon für sich eine unglaublich große Unterhaltung.
Farbenfroh, teils überspitzt, aber vor allem sehr detailverliebt und genau nach meinem Geschmack. So tauchen wir am Anfang in eine kurze Sequenz aus dem Leben von Leo, das so gar nicht optimal läuft, nur um dann 12 Monate weiter zu switchen. Und wieso?

Die junge Frau hat sich auf eine Anzeige hin gemeldet, die Teilnehmer*innen für das Genesis Programm sucht. Auftraggeber ist Atlas Capital, ein Investmentunternehmen, das die NASA in den Schatten stellt und sich nun vorgenommen hat mit einem Programm zu starten, das den Mars besiedelt.
12 Teilnehmende, 6 Frauen, 6 Männer und sogar zusätzlich zwei Hunde werden nach einem Jahr Vorbereitung ins Weltall geschossen, um dort in einer Reality Show, die auf der Erde ausgestrahlt wird, sich in sechsminütigen Speed-Datings kennenzulernen und danach auch direkt die zukünftige Kolonie zu bilden. Das klingt schon ein bisschen schräg? Na dann wartet erst einmal ab…

Zeichnung @Francisco Eduardo | Splitter Verlag

Hinter den Kulissen

Denn was die Teilnehmenden nicht wissen: sie wurden in den Tod geschickt. Die Investmentfirma weiß genau, dass es auf dem Mars nicht sicher ist, doch nach all den Kosten brauchen sie nun auch ihre Einnahmen, um mit Gewinn aus der Nummer wieder rauszukommen. So enthüllen sich parallel zur außergewöhnlichsten Dating Reality Show unten die dunkelsten Geheimnisse. Ich muss zugeben, dass ich diesen Strang auch interessant fand, doch auch mich hat die Neugier gepackt und ich war sehr gespannt auf die männlichen Charaktere, die erst nach und nach enthüllt wurden.

Bei so viel Handlung und vor allem so vielen Charakteren ist es natürlich schwer bereits im Auftakt in die Tiefe zu gehen und das merkt man stellenweise auch, ich fand es allerdings sehr verzeihlich. Alle Teilnehmenden haben ihre geheimnisse, die sie stets vor den anderen hüten, doch vor allem Leo, unsere Protagonistin trägt ein ganz besonderes in sich…
Was soll ich sagen? Mich hat es gepackt. Ich bin furchtbar neugierig auf die Folgebände und spiele durchaus mit dem Gedanken, mir auch die Romanvorlage zu beschaffen. Auf den ersten Blick wirkt die Idee vielleicht trashig, doch es ist viel Kritik in dem Werk eingebaut und Spannung ist definitiv gegeben!

Zeichnung @Francisco Eduardo | Splitter Verlag

Da ich die Romanvorlage nicht kenne, war ich zwar besonders gespannt auf die Comicadaption zu Phobos, wusste aber überhaupt nicht, was mich erwarten würde. Geliefert wird hier nicht nur ein atemberaubendes Artwork, sondern auch ein sehr vielversprechender Auftakt, der mich direkt gepackt hat. Eine skurrile Dating Reality Show, um den Mars zu besiedeln, die eigentlich dem Tod geweiht es…

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