Rezension | Phobos 2: Die Spielregel
Titel: Phobos 2: Die Spielregel | Autor*in: Victor Dixen | Übersetzer*in: Marcel Lecomte | Illustrator*in: Francisco Eduardo | Verlag: Splitter Verlag | Erscheinungsdatum: 22.03.2023 | Seitenzahl: 80 | Weitere Bände: (1) Der Flug der Entbehrlichen
Vom Niemand zum internationalen Megastar: Die zwölf Bewerberinnen und Bewerber des Genesis-Programms stehen kurz davor, den Mars zu erreichen. Dort werden sie ihre Partner fürs Leben wählen müssen, um das Fundament für das ambitionierte Besiedelungsprojekt von Atlas Capital zu legen. Das Ende der Speeddates rückt näher, der Druck steigt, und die Masken fallen. Wer hat noch ein As im Ärmel und wer hat nur geblufft?
Der französische Science-Fiction-Autor Victor Dixen adaptiert seinen Kultroman »Phobos« als spektakuläre Comicserie! Die abgefahrene und packende Story um eine Marsmission/Datingshow liefert den Ausgangspunkt für scharfsinnige Kritik an der modernen Medienmaschine und an der Hybris von Großkonzernen.
Vielen lieben Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars.
Bereits der Auftakt hatte es mir schon ziemlich angetan, sodass ich nun auch sehnsüchtig die Fortsetzung erwartet habe.
Wenn der Schein trügt
Den Lesenden war schnell klar, dass die Datingshow nicht nur ziemlich skurril ist, sondern auch mehr eine Todesmission – denn das Genesis Programm ist gescheitert, der Mars nicht bewohnbar und die Teilnehmenden der Datingshow dienen lediglich dazu, dass die Investmentfirma Atlas Capital nicht mit Verlust, sondern im besten Fall immer noch mit Gewinn aus der Nummer rauskommt. Und dieser Plan läuft außerordentlich gut, denn die Welt liebt es den Speeddating-Sessions der jungen Teilnehmenden zuzuschauen und votet fleißig mit.
Bei Protagonistin Leo sind zwar auch zeitig die ersten Zweifel aufgekommen, allerdings hat sie sich zeitgleich auch in der surrealen Dynamik des Programms befunden. In der Situation ist es wahrscheinlich auch nochmal schwieriger das alles anzuzweifeln – denn sind wir ehrlich, die Antwort ist keine, die man in solch einer Situation hören möchte. Doch nach und nach arbeitet es auch bei ihr immer mehr und mittlerweile weiß sie schon gar nicht mehr, ob es nur Atlas Capital ist, die gegen sie und die anderen Teilnehmenden arbeitet oder ob sich der Wolf vielleicht auch mitten unter ihnen befindet.
Die Zeit rennt
Denn sind wir ehrlich, die Zeit ist nicht unendlich und die meisten Matches haben stattgefunden und so rücken auch die großen Entscheidungen immer näher, welche Paare sich nun zusammentun und für wen am meisten gevotet wurde – das bedeutet nämlich auch, wer mit dem größten Startguthaben ins neue Leben einsteigt. Dass das alles nur eine Farce ist, ist noch lange nicht durchgedrungen, Leo kämpft noch für Klarheit, damit sie auch die anderen jungen Frauen und Männer von ihren Entdeckungen überzeugen kann. Und auch auf der Erde wollen nicht alle die Füße stillhalten und fangen an auf eigener Faust zu ermitteln…
Ich habe noch nichts Offizielles gefunden, wie lange die Reihe noch gehen soll und auch, wenn sich der Datingabschnitt nun seinem Ende nähert, so bleibt immer noch viel Potenzial für die Handlung und ich bin gespannt, wie es hier weitergehen wird. Schon allein wegen dem Artwork wäre ich der Reihe total verfallen, doch auch die Grundidee dahinter schafft es weiterhin meine Neugierde zu entfachen. Das Rad ist dabei sicherlich nicht neu erfunden, doch die innovative Umsetzung gefällt mir. Außerdem finde ich, dass es Victor Dixen hervorragend gelungen ist, trotz mancher Überspitzungen und spannende und glaubwürdige Story zu schaffen, die unglaublich neugierig macht.
Mit dieser Fortsetzung werden nicht nur ein paar mehr Hintergrundinformationen zu den Charakteren geliefert – dadurch, dass sich die Dating-Phase nun dem Ende neigt, wird die Zeit auch immer knapper! Nach wie vor bin ich ganz groß in love mit diesem Artwork – aber auch unglaublich gespannt, wie sich die Geschichte weiterentwickeln wird.
KAUFEN!
AUCH REZENSIERT VON: folgt