Rezension | Prison Healer von Lynette Noni

Rezension | Prison Healer von Lynette Noni

Titel: Prison Healer – Die Schattenheilerin | Originaltitel: Prison Healer | Autor*in: Lynette Noni | Übersetzer*in: Sandra Knuffinke & Jessika Komina | Verlag: Loewe | Erscheinungsdatum: 09.02.2022 | Seitenzahl: 528 | Altersempfehlung: ab 14

Ihre Aufgabe ist es, Leben zu retten. Doch was, wenn sie dafür ihr eigenes aufs Spiel setzen muss?
Seit ihrer Kindheit lebt die siebzehnjährige Kiva in Zalindov, dem brutalsten Gefängnis von Wenderall. Als Heilerin kümmert sie sich um alle Insassen. Doch um die Rebellenkönigin zu retten, muss Kiva nicht nur herausfinden, woran Tilda erkrankt ist, sondern sich auch an ihrer Stelle dem Elementarurteil unterziehen: vier Prüfungen, die Tildas Schuld oder Unschuld beweisen sollen. Besteht Kiva, sind beide frei. Sollte sie scheitern, wird nicht nur die Rebellenkönigin sterben …

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Obwohl das Buch bereits im Original in meinem Regal steht, bin ich leider nicht zum Lesen gekommen. Da aber die Leserstimmen bisher so begeistert waren, habe ich mich besonders gefreut, dass es übersetzt wurde!

Die Hölle hat einen Namen

Nachdem ihrem Vater Kontakt zu Rebellen vorgeworfen wurde, hat dies auch den Weg für Kiva Maridan entschieden. So lebt die 17-jährige seit ihrer Kindheit im Gefängnis Zalindov und hat mit über 10 Jahren die durchschnittliche Lebenserwartung schon bei weitem überschritten. Als ihr Vater vor einigen Jahren gestorben ist, ist sie nach und nach zur neuen Heilerin geworden. Man hätte spätestens jetzt das Kind natürlich auch aus dem Gefängnis entlassen können, aber warum, wenn man doch so eine kostenlose Arbeitskraft hat, die die anderen Insassen am Leben hält.
Denn von einer Freilassung geht hier sowieso keiner der Häftlingen aus, in Zalindov verbringst du das Ende deines Lebens. Manchmal kommt es bereits nach ein paar Tagen, selten zieht es sich länger als ein Jahr.

Das Land ist in Unruhe, erhalten doch die Rebellen immer mehr Stärke und gefährden die aktuelle Krone. So zeigt sich dieser Kampf auch innerhalb der Gefängnismauern weiter, auch wenn Kiva nicht wirklich involviert ist. Mit ihrer Position macht sie sich alles andere als beliebt bei den Häftlingen und ist daher sowieso eine Außenseiterin. Dennoch gibt sie die Hoffnung nicht auf und wartet jeden Tag darauf endlich von ihrer restlichen Familie befreit zu werden. Doch auch hier wird der Alltag, wenn auch nicht ihre tiefen Wünsche durchbrochen.

Ein neuer Häftling, der junge Jaren, bringt Kiva ziemlich durcheinander, auch wenn sie mit aller Macht versucht ihn nicht an sich heranzulassen. Prinzipiell hat sie ein Problem mit Nähe, hergerührt durch die Angst vom Verlust. Doch so wie der kleine Tipp bereits ihr Herz erwärmt hat, schafft es auch Jaren immer mehr und tatsächlich ist da auch noch Platz für Sympathien gegenüber Mot, dem Häftling aus der Leichenhalle und der neuen Wärterin Naari.

Ein wahres Highlight

Bis hierhin hört sich das Ganze vielleicht noch nicht sonderlich herausragend an, aber ja, das war es. Überraschenderweise wird die Geschichte mal nur aus einer Perspektive erzählt, was ich ziemlich erfrischend fand und da die Autorin unglaublich viel Tiefgang in ihrer Charaktergestaltung beweist, sind einem dennoch alle Charaktere wahnsinnig nah.
Kiva ist bodenständig, reflektiert, hat ihre Fehler und ihre Handlungen sind nachvollziehbar. Dass man nicht mindestens einmal mit den Augen rollen muss, hatte ich schon lange gar nicht mehr in einer Story. Entgegen des gängigen Klischees zeigen sich bei ihr nicht auf einmal magische Kräfte, mit der sie die ganze Welt verändern kann, auch wenn sie das sicherlich hervorragend gestemmt hätte. Vielmehr muss sie sich auf sich selbst verlassen und nun doch zu lernen ein wenig Nähe zuzulassen.

Denn nachdem die Rebellenkönigin Tilda nach Zalindov geliefert wird und die Elementarprüfungen ablegen soll, überkommt Kiva das Gefühl für sie eintreten und sich den tödlichen Herausforderungen stellen zu müssen – eventuell auch mit ein wenig Nachdruck.

Für mich war die Geschichte von Anfang an spannend und konnte dieses Level bis zum Schluss halten, wo sich dann die Ereignisse überschlagen haben. Ich habe die Charaktere geliebt, die Story dahinter und vor allem diesen riesengroßen Boom, mit dem uns die Autorin zurücklässt.
Obwohl ich so meine Vorahnungen hatte, hat mich Lynette Noni vollkommen überrumpeln und überraschen können. Ganz großes Kino, voller Emotionen, von dem ich mich einfach nicht mehr lösen konnte. Ein richtig starker Auftakt, der die Vorfreude auf die Fortsetzung ins unermessliche steigert! Für mich auf jeden Fall ein Highlight in dem Genre und somit eine unglaublich große Leseempfehlung!

Meine Erwartungen an Prison Healer von Lynette Noni waren ziemlich hoch, wurden aber noch übertroffen! Ein Auftakt voller Überraschungen, jeder Menge Spannung und viel Charaktertiefgang. Für mich wahrlich ein Highlight des Genres und eine große Leseempfehlung! Aber wo ist jetzt bitte die Fortsetzung?

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