Rezension | Revolution Nano von Marcus Banno

Rezension | Revolution Nano von Marcus Banno

Titel: Revolution Nano |  Autor: Marcus Bannò  |  Verlag: Independently published |  Erscheinungsdatum: 06.11.2018  |  Seitenzahl: 386

Simulation oder Realität – wie würdest du dich entscheiden? NetTown in einer fernen Zukunft, die Bevölkerung lebt in einer Simulation. Den Neugeborenen werden per Gesetz Nanoimplantate eingepflanzt – die Menschen sind Sklaven einer übermächtigen Regierung. Sie kontrolliert das Datennetz, manipuliert die menschlichen Sinne, alles wird beobachtet. Der Hacker Cody hat einen Weg gefunden, die Implantate operativ zu entfernen und schließt sich dem Aufstand um General Daxter an. Ihr Ziel: eine Armee von Sauberen zu erschaffen, um das totalitäre Regime zu stürzen.Ein erbitterter Kampf um die wahre Freiheit beginnt.

Vielen Dank an Marcus für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Als ich die Anfrage von Marcus bekommen habe, war mein Interesse gleich geweckt – klingt nicht schon allein der Klappentext unglaublich interessant?

Ein rasantes Abenteuer

Kaum die erste Seite aufgeschlagen und schon mitten im Geschehen – genau nach meinem Geschmack! Der Autor hat hier ein Setting gewählt, dass die typischen Ängste von der Digitalisierung und dem Übermaß an Technik aufgreift. Ist alles immer ein Fortschritt oder geben wir dadurch auch unsere Autonomie und Anonymität auf und werden zum sogenannten gläsernen Menschen? Es ist gar nicht so einfach, das Ausmaß der jeweiligen Entscheidungen schon im ersten Moment zu begreifen, doch wie es enden könnte, wird hier aufgezeigt.

Denn in Kombination mit ungleichen Machtverhältnissen und einer Regierung oder einem Konzern, der das Ruder in der Hand hält und eher seinen finanziellen Nutzen daraus zieht, wird das Menschenleben wohl nie im Vordergrund stehen. Marcus Banno hat nicht nur einen unglaublich angenhemen und flüssigen Schreibstil, sondern hat für seine Geschichte auch entsprechende Recherchearbeit geleistet, um die Handlung authentisch wirken zu lassen und das richtige Maß an Spannung.

Ein Blick für das große Ganze

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven und Zeiten erzählt – zwischen der Gegenwartsform und Briefen und Tagebucheinträgen aus der Vergangenheit. Es ist wie ein großes Puzzle, das sich immer mehr zusammenfügt und dem Leser ermöglicht das Geschehen viel tiefer zu verfolgen, zu begreifen. Zwischen einem großen Konzern, der alles in seiner Macht stehende versucht, um das System mit den Nano-Implantaten aufrecht zu erhalten und die Menschen weiterhin nach ihrem Willen zu steuern, einer Rebellion, die sich endlich dagegen auflehnen will und Veränderungen schaffen möchte und dann noch einzelnen Schicksalen, die dem Gesamtbild eine ganz besondere Note verleihen.

Zwischen Macht, Liebe, Hoffnung, Freundschaft, Loyalität, Angst und dem großen Wunsch nach Selbstbestimmung und Freiheit wurde hier eine Geschichte geschaffen, die sich auf jeden Fall zu lesen lohnt. An der einen oder anderen Stelle haben mir ein wenig die Emotionen gefehlt, nicht, dass keine aufgebaut wurden – eher konnte ich keine große Verbundenheit gegenüber den Charakteren aufbauen, auch wenn diese wirklich interessant und gut gestaltet waren. Ich weiß, dass so einige ihre Zweifel an den Werken von Self Publishern haben – aber Marcus Banno beweist mit Revolution Nano, weshalb auf keinen Fall alle Werke in eine Schublade gapackt werden dürfen!

Marcus Banno hat mit Revolution Nano ein erschreckendes und unglaublich spannendes Werk geschaffen, das aufzeigt, in was für einer Welt wir uns befinden könnten/können, wenn wir nicht weiterhin Acht auf uns selbst geben. Mit einer interessanten Charaktergestaltung und einer detailreichen Perspektive wird dem Leser hier ein dystopischer Science Fiction Roman geboten, der definitiv einen Blick wert ist.

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