Rezension | Spiel der Ehre von Marie Rutkoski
Titel: Spiel der Ehre | Originaltitel: The Winner’s Crime | Autor: Marie Rutkoski | Übersetzer: Barbara Imgrund | Verlag: Carlsen | Erscheinungsdatum: 31.05.2019 | Seitenzahl: 416 | Altersempfehlung: ab 14 | Reihe: Die Schatten von Valoria | Weitere Bände: (1) Spiel der Macht
***ACHTUNG***BAND 2***
Kestrel ist die Verlobte des Prinzen – für viele ein Traum. Aber für Kestrel fühlt es sich an wie ein Käfig, den sie selbst errichtet hat. Je näher die Hochzeit rückt, desto mehr sehnt sie sich danach, Arin die Wahrheit zu sagen: Sie hat eingewilligt, den Prinzen zu heiraten, um Arin zu schützen. Doch kann Kestrel Arin trauen? Kann sie sich selbst trauen? Andere zu täuschen fällt ihr erschreckend leicht. Als sie Spionin am Hof des Imperators wird, verrät sie das Reich Valoria, das sie so sehr liebt. Es gibt nur eins, das sie noch mehr liebt: Arin.
Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars.
Nachdem mich der Auftakt damals total begeistert hat, war ich umso gespannter auf diese Fortsetzung. Ob die Erwartungen da erfüllt werden konnten?
Settingwechsel
Wer sich auf actionreiche Kämpfe quer durchs Land gefreut hat, wird hier wahrscheinlich ein wenig enttäuscht sein. Nach dem Ende vom ersten band war ja nun schon klar, dass Kestrel und Arin ziemlich viele Veränderungen bevorstehen. Allerdings habe auch ich nicht erwartet, dass sich die Geschichte größtenteils nur im Palast abspielen wird. Generell war der Einstieg für mich doch sehr ernüchternd und ein wenig holprig. Natürlich gibt es ein ziemlich großen Bruch zwischen den beiden, aber irgendwie habe ich mir erhofft, dass sich hier nicht so sehr an gängigen Klischees aufgehalten wird, wie dass Arin einfach nicht sehen will, welche Entscheidung Kestrel getroffen hat.
So kann man die Handlung eigentlich sehr kurz zusammenfassen, denn wirklich viel passiert ist hier nicht, zumindest nicht im Offensichtlichen. Viel eher hat Marie Rutkoski hier den Fokus auf die Intrigen und die Machtverhältnisse gelegt, was durchaus interessant ist, aber vielleicht auch besser hätte gemischt werden können – zumindest nach meinem Geschmack.
Mal etwas anderes
Eigentlich soll sich meine Rezension gar nicht so negativ lesen, denn in meinen Augen hat es die Autorin auf jeden Fall geschafft, sich mal ein wenig von den bekannten Storys aus dem Jugendbuch-Bereich abzukapseln. Es gibt keine typische Lovestory und was mir besonders gut gefällt: die Charaktere müssen die Konsequenzen ihrer Handlungen tragen. Natürlich ist das ein leidliches Los, vor allem für Kestrel, hat mir beim lesen aber auf jeden Fall Abwechslung geboten und das Ganze wesentlich authentischer wirken lassen.
In manchen Situationen habe ich mir dennoch mehr gewünscht, ich hätte gerne ein bisschen mehr Handlung gehabt und vor allem habe ich mir mehr von gewissen Charakterbegegnungen erhofft. Manches ist wie im Sand verlaufen oder zumindest nicht so, wie ich es gern gehabt hätte, was selbstverständlich Geschmackssache ist. Zum Schluss hin hat die Geschichte natürlich nochmal ein wenig an Fahrt aufgenommen und zügelt die Vorfreude auf den dritten Band, den wir dieses Jahr auch noch auf Deutsch in den Händen halten können. Dennoch, trotz einiger Stärken, hat sich Spiel der Ehre für mich eher wie eine Überbrückung, als wie ein handlungsstarker zweiter Band gelesen.
Mit Spiel der Ehre hat Marie Rutkoski einen soliden zweiten Band ihrer Reihe geliefert, der in meinen Augen noch wesentlich mehr hätte bieten können. Dafür gibt es einen Settingwechsel, weitere Intrigen und ein Stil, der diese Reihe weiterhin von der Masse abhebt.
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