Rezension | The Curse of Time and Taste von Anne Herzel

Rezension | The Curse of Time and Taste von Anne Herzel

Titel: The Curse of Time and Taste – Die göttlichen Artefakte | Autor*in: Anne Herzel | Verlag: Bookspot Verlag | Erscheinungsdatum: 15.06.2022 | Seitenzahl: 400

IM RAUSCHEN DER WELLEN HALLT DAS LIED DER GÖTTER WIDER

Meuchelei, Sittenlosigkeit und Raubzüge  ̶  in Vanelles Heimat gelten Piraten als das Ungeziefer der Meere, welches ihre Familie seit Generationen auszurotten versucht. Doch als sie nach einer schicksalshaften Begegnung auf das Schiff der berüchtigten Alverre-Bande gerät, steht die Welt der Piratenjägerin Kopf. Hier lernt Vanelle, wie bunt das Leben in Wirklichkeit ist. Besonders ihr mysteriöser Käpt’n gibt ihr Rätsel auf. Viele Gerüchte kreisen um Rivay Alverre, doch welche Ziele verfolgt das mürrische Kind der See tatsächlich? Vanelle kann dem Sirenenruf nach einem wilden Abenteuer voller vergessener Legenden, gefährlicher Götterbiester und geheimnisvoller Schatzkarten nicht widerstehen …

Ein fesselnder Fantasy-Piratenroman, der in allen Farben des Regenbogens strahlt.

Vielen Dank an Anna Herzel für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Was soll ich noch groß sagen? Wie hätte ich das Buch bitte nicht lesen wollen können?

Klassische Piraten Vibes im modernen Gewand

Wer auf der Suche nach einer richtigen Piratenstory ist, mit Schatzsuche, Duellen und jeder Menge Abenteuer, ist hier definitiv genau richtig. Obwohl ich gar nicht so oft in diesem Bereich lese, reizt er mich total und so hatte ich auch entsprechende Erwartungen, wusste aber nicht genau, ob die Autorin das Genre vielleicht komplett umkrempeln möchte.
Und hier ist nun der beste Beweis dafür, dass das gar nicht nötig ist. Wer also auf die klassischen Piraten Vibes aus ist, aber vielleicht auch mal diverser lesen möchte, bekommt hier beides geboten, ohne irgendwelche Abstriche machen zu müssen.
Auf der einen Seite bin ich immer wieder erstaunt, wenn ich sehe, dass Autor*innen so vieles schaffen können und auf der anderen Seite frage ich mich, wieso solch eine Umsetzung nicht schon von Anfang an wesentlich präsenter war?

Die junge Piratenjägerin Vanelle tritt in die Fußstapfen ihres Vaters und will das Familiengeschäft weiterführen, doch kaum hat diese Story begonnen und somit einen Schritt näher in ihre Zukunft gemacht, verpufft diese Vorstellung auch schon wieder, denn auf einmal befindet sie sich mitten unter der berüchtigten Alverre-Crew, die unter der Piratenflagge ihres Käpt’n Rivay schon für einige Geschichten gesorgt hat. Mitten unter Feinden, was nun?
Es ist jetzt kein Spoiler und weniger überraschend, dass es genau um diese Beziehung zueinander geht und den Vorurteilen, die eigentlich zwischen den beiden Seiten herrschen.
Es ist nicht nur der Offenheit und der Kreativität von Anne Herzel geschuldet, dass dieses Buch die Erwartungen übertreffen kann, auch der Schreibstil lässt einen einfach nicht mehr los und trifft, zumindest bei mir, auf große Begeisterung.

Diversität für alle

So sehr viele Leser*innen auch genau auf solch eine Geschichte gewartet haben, weiß ich natürlich auch, dass einige dem sehr skeptisch gegenüberstehen. Ich bin auch eine große Verfechterin für mehr Diversität in Büchern, möchte aber auch gerade bei diesem Buch noch einmal ganz klar betonen, dass es keinen wirklichen Einfluss auf die Story hat. Es gibt Piraten, zu entdeckende Schätze, spannende Abenteuer – es ist wirklich alles mit dabei und das auch nicht zu knapp.
Es gibt immer andere Themen, die ebenfalls mit aufgegriffen werden, Geheimnisse oder Vergangenheiten der Charaktere, Gesellschaftliche Strukturen, unter denen die Charaktere eventuell zu leiden haben – also gebt diesem Buch und auch euch selbst eine Chance, ich bin mir absolut sicher, dass ihr es nicht bereuen werdet.
Die Charaktere sind facettenreich, überraschend, unterhaltsam und wirklich sympathisch. Eine tolle Gestaltung, bei der ich definitiv meinen Hut ziehen muss.

An der einen oder anderen Stelle hatte ich tatsächlich mal das Gefühl, dass die Handlung ein wenig gesprungen ist oder Vanelle mal einen Gang zurückschalten könnte. Das war es dann aber auch schon wieder aus meinem kleinen Kritik Repertoire, die Geschichte macht einfach Spaß.
Eigentlich alle Charaktere haben ihre individuelle und tiefgründige Story und alle davon gehen ans Herz. Der Fokus liegt hierbei auf Vanelle und Rivay, was weniger überraschen sollte, doch nehmen sie niemandem die Bühne. Und als kleine Lovestory Mimose muss ich auch hier meine positive Überraschung aussprechen, denn vor allem geht es um Selbstfindung, die eigenen Grenzen zu erkennen und zu setzen und Selbstbewusstsein, was ich nicht nur gut, sondern auch überaus wichtig finde.
Was bleibt mir noch zu sagen? Egal ob Fantasy- oder Piratenfan, ob auf der Suche nach Diversität oder lediglich einem neuen Abenteuer – die Dynamik in The Curse of Time and Taste hat es in sich und bietet eine so grandiose Unterhaltung, dass ich nur eine große Leseempfehlung aussprechen kann und auf ein Wiedertreffen hoffe!

Ich kann euch gar nicht sagen, wie groß meine Vorfreude und demnach auch meine Erwartungen an diese Story waren, wodurch ich immer Angst habe, dass die Enttäuschung vorprogrammiert ist, weil das Buch kaum noch eine Chance hat. Doch Anne Herzel hat hier eine so coole und spannende Story voller Abenteuer und Emotionen geschaffen, dass diese einfach überzeugen muss.
Klassische Piraten Vibes, aber endlich diverser – love it!

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