Rezension | The Witch Queen von Verena Bachmann

Rezension | The Witch Queen von Verena Bachmann

Titel: The Witch Queen – Entfesselte Magie | Autor*in: Verena Bachmann | Verlag: Carlsen | Erscheinungsdatum: 28.06.2021 | Seitenzahl: 368 | Altersempfehlung: ab 14

**Eine Königin, die keine sein möchte**

Die Hexe Enju will nach einem langen Arbeitstag in der Bar ihrer Tante nur eins: endlich in ihr Bett. Doch durch eine Verschiebung der Magie landet sie in einem Viertel der Stadt, in das sie normalerweise niemals einen Fuß setzen würde. In Lapislazuli spielt die Magie schon seit geraumer Zeit verrückt. Doch vor dem Club der Totenbeschwörer fühlt sie sich besonders seltsam an. Dort muss etwas Grausames geschehen sein, für das Enju plötzlich verantwortlich gemacht wird. Um ihre Unschuld zu beweisen, muss sie mit dem attraktiven Anführer der Beasts zusammenarbeiten, der eine ungeahnte Anziehung auf sie ausübt. Aber je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, desto näher kommt er dem Geheimnis um die wahre Königin der Hexen …

Wenn Magie die Seiten zum Knistern bringt …

Ein Roman über eine Hexe, in der mehr steckt als auf den ersten Blick erkennbar, und einen Gestaltwandler, der mehr verbirgt, als es scheint. Eine Geschichte voller Magie, Herzklopfen und Frauenpower!

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Vielen lieben Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Obwohl meine Erwartungen nicht all zu hoch waren, so war es dennoch meine Vorfreude – der Klappentext allein klingt schon sehr unterhaltsam.

Voller Humor & flüssiger Schreibstil

Wenn Verena Bachmann eines kann, dann ist es definitiv unterhalten! Kaum das Buch aufgeschlagen, habe ich mich schon richtig wohl gefühlt – die Wortwahl ist zwar manchmal etwas drüber, aber meinen Humor trifft es dennoch sehr gut. Falls ihr Devilish Beauty von Justine Pust gelesen und geliebt haben solltet, dann solltet ihr definitiv auch in The Witch Queen einmal reinschauen, von der Atmosphäre her ist es dem auf jeden Fall nicht unähnlich.
Was hier allerdings anfänglich noch wesentlich taffer wirkt, verfällt nach und nach doch auch einigen Klischees.

Enju ist eine ziemlich coole Protagonistin, die zwar nicht immer nur Glück hat, aber schon auch recht genau weiß, was sie möchte. Verena Bachmann schreibt mit einer erfrischenden Leichtigkeit und bringt viel Humor mit in die Story, sodass ich mich gerade am Anfang gar nicht mehr von dem Buch lösen wollte, es hat einfach unglaublich viel Spaß gemacht. Generell hat mir auch die Welt und die Charaktere gut gefallen. Nach und nach verlieren sich die Erklärungen darüber zwar ein wenig, weil die Lovestory mehr Platz einnimmt, doch zwischendurch gibt es immer mal wieder coole Szenen, die auf jeden Fall zu unterhalten wissen und das Setting ein wenig näher bringen.

Sexualisiert

Ach Leute, was soll ich sagen: mit diesem Punkt gebe ich mich dann ja doch oft eher schwer. Das soll überhaupt nicht heißen, dass ich prüde wäre (hoffe ich doch), aber manche Dinge stoßen mir dennoch auf und ich komme da einfach nicht aus meiner Haut.
Dass die Charaktere hier im allgemeinen oft sexualisiert und sehr in Klischees gesteckt werden ist auf jeden Fall der erste Punkt, mit dem man auskommen muss. Ich kann absolut verstehen, wenn man das als unterhaltend auffasst, aber auch, wenn es einen ziemlich nervt – bei mir war es teils, teils.
Allerdings kam es hier noch zu einer Szene, die mir so extrem aufgestoßen ist, dass sie mir leider das ganze Buch versaut hat, worüber ich wirklich traurig war, weil es mir vorher so gut gefallen hat.
An dieser Stelle möchte ich natürlich weder spoilern, noch für andere Leser:innen mehr hinein interpretieren, als sie selbst. Für mich war es aber einfach eine Szene, die nicht in beiderseitigem Einvernehmen stattgefunden hat und die ich dadurch nicht gutheißen kann und will.
(Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass es in einer anderen Konstellation zu einem ziemlich großen Aufschrei  hätte kommen können.)

Damit möchte ich der Autorin auf keinen Fall etwas unterstellen, genauso wenig wie anderen Leser:innen, die das nicht so empfunden haben.  Danach hat es sich nur bei mir im Kopf so fest gesetzt, dass ich da nicht mehr rausgekommen bin und auch der restlichen Handlung nicht allzu viel abgewinnen konnte – wobei ich auch sagen muss, dass diese zum Ende hin immer weniger Raum eingenommen hat und von der Romanze ein wenig verdrängt wurde.
Soweit ich mitbekommen habe, gibt es in dieser Ausgabe noch ein Zusatzkapitel nach dem Ende – für Fans der Geschichte lohnt es sich also gleich doppelt, nicht nur durch die Zusatzszenen, sondern auch durch die echt schicke neue Auflage mit farbigem Buchschnitt!

Jetzt klingt gerade dieser zweite Teil wahnsinnig negativ und wie schon gesagt, bei mir ist dieser Eindruck leider auch sehr präsent geblieben – nichtsdestotrotz konnte mich das Buch bis dahin aber wirklich gut unterhalten. Es ist nicht der deepe Shit, aber schon echt lustige und coole Unterhaltung für zwischendurch. (Wenn man sich an den Kritikpunkten nicht so aufhängt) Es gibt ein paar explizite Beschreibungen, die mich bei der Altersempfehlung ein wenig gewundert haben. Soweit ich weiß, war die bei der 1. Auflage bei Impress aber auch zwei Jahre höher angesetzt.

Ein klares Fazit zu The Witch Queen von Verena Bachmann fällt mir wirklich schwer. So sehr ich die Geschichte am Anfang genossen habe, durch einen leichten Schreibstil, viel Humor und einem coolen Setting, so kam irgendwann eine Situation bzw. eine Entwicklung in die Story, die mir persönlich ein wenig aufgestoßen ist. Dadurch war ich dann einfach raus und habe auch nicht wieder gut reingefunden. Für die Altersempfehlung fand ich den Erotikanteil überraschend hoch, aber da unterscheiden sich sicherlich die Empfindungen. Wenn mein Kritikpunkt nicht gewesen wäre, wäre es für mich eine richtig coole Story für zwischendurch gewesen – da muss sich wohl jeder selbst ein Bild von machen.

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