Rezension | Trauma – Kein Entkommen von Christoph Wortberg

Rezension | Trauma – Kein Entkommen von Christoph Wortberg

Titel: Trauma – Kein Entkommen | Autor: Christoph Wortberg | Verlag: dtv | Erscheinungsdatum: 19.02.2021 | Seitenzahl: 368 | Reihe: Die Trauma-Trilogie : Katja Sands erster Fall

Die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele

Zwei Tote, der eine ertrunken in einem See, der andere erstickt in einem Kühlschrank. Die Parallelen zwischen den Fällen sind frappierend: Hier wie dort stirbt ein schwer traumatisierter Mann unter Umständen, die an jenes Erlebnis erinnern, das die Traumatisierung ausgelöst hat. Handelt es sich wirklich um Suizide, wie es die Obduktion nahelegt und der Psychoanalytiker Dr. Hanning bestätigt?

Genau das bezweifelt die Münchner Mordermittlerin Katja Sand. Doch je tiefer Katja gräbt, desto mehr wird sie von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt.

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Zwei Menschen ein Gedanke – denn als ich das Buch entdeckt habe, musste ich es gleich anfragen, unabhängig davon hat es mir der liebe dtv Verlag aber schon als Überraschungspaket in die Post gesteckt – na das muss doch was heißen!

Interessant, aber solide

Wie der Titel schon verrät, legt der Autor Christoph Wortberg hier einen großen Fokus auf die verschiedensten Traumta, die Menschen ereilen können und wohl alle genauso individuell sind, wie die Menschen, die diese erleben mussten. Die Thematik finde ich unglaublich interessant und die Geschichte schafft es, den Lesern zwar ein paar Einblicke zu verschaffen, das Ganze aber ohne, dass es mit zu viel Fachkenntnis das eigene Verständnis übersteigen würde.

Die Mordermittlerin Katja Sand kann sich mit dem vermeintlichen Ergebnis ihrer Fälle einfach nicht zufrieden geben und versucht dem ganzen ein wenig im Alleingang auf den Zahn zu fühlen – hier ist es natürlich keine Überraschung, dass sich dahinter mehr verbirgt. Aber sich nur auf die Fälle zu konzentrieren schien hier zu langweilig, so kommt auch noch das ganz eigene Familiendrama der Ermittlerin mit ins Spiel. Was zwar durchaus interessant ist und auch Potenzial bietet, aber durchgehend nicht wirklich greifbar wird und somit ein wenig von der Haupthandlung ablenkt, was immer mal wieder den Spannungsbogen drückt.

Was die Entwicklung angeht muss man ja aber sagen, dass es sich hierbei lediglich um einen Auftakt handelt und uns noch zwei weitere Bände der Trauma-Reihe erwarten, da bin ich schon sehr gespannt, was sich noch so ergeben wird. Dann wird sicherlich auch das Gesamtbild wesentlich stimmiger.

Es überschlagen sich die Ereignisse

Nachdem ich für mich persönlich schon einige Schlüsse ziehen konnte, manchmal aber auch ein wenig genervt war von den „Abschweifungen“, die mich als Leserin nicht wirklich weitergeführt haben, fand ich die Story auf jeden Fall interessant und unterhaltsam, aber eben auch nicht herausragend.
Dann nimmt der Autor zum Schluss aber nochmal richtig an Fahrt auf und konnte mich damit sehr überraschen.

Wer also mit kleinen „Ausweichern“ keine allzu großen Probleme hat und auf gewisse Antworten auch noch warten kann, dem kann ich diesen Thriller durchaus ans Herz legen. Denn ich glaube wirklich, dass da noch einiges auf uns wartet, worauf ich mich auch schon sehr freue. Dazu hat der Autor einen wirklich tollen Schreibstil und versteht es zwar trotz ein paar Verwirrungen beim Lesen auch sehr die Neugier zu wecken.

Christoph Wortberg hat für seine Reihe und somit auch seinem Auftakt Trauma – Kein Entkommen ein durchaus interessantes Thema gewählt, das automatisch einen guten Spannungsbogen mit sich bringt. Die persönlichen Verstrickungen der Charaktere sorgen zwar immer mal wieder für Ablenkung und viele offene Fragen, doch gerade zum Schluss hin kommt die Story nochmal richtig in Fahrt und lässt erahnen, dass und in den Folgebänden noch jede Menge erwarten wird!

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