Rezension | Undiscovered Country 3
Titel: Undiscovered Country 3: Möglichkeit | Autor*in: Scott Snyder & Charles Soule | Übersetzer*in: Christian Heiss | Illustrator*in: Guiseppe Camuncoli & Leonardo Marcello Grassi | Verlag: Cross Cult | Erscheinungsdatum: 13.06.2022 | Seitenzahl: 152 | Weitere Bände: (1) Schicksal ; (2) Einheit
Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten
Der wilde Ritt durch die verdrehte Version der Vereinigten Staaten geht weiter! Unsere Gruppe von Abenteurern wagt sich in die dritte Zone vor: MÖGLICHKEIT. Diese Region mit dem schier endlosen Potenzial zur Entwicklung fußt auf den größten Errungenschaften der amerikanischen Kreativität.
Für den Kulturexperten Ace hat die große Stunde geschlagen. Sein Wissen ist nun entscheidend für das Überleben an diesem Ort, an dem wirklich alles möglich zu sein scheint – vom großen Schrecken bis hin zu großer Überlegenheit …
Ladies and Gentlemen, bitte nehmen Sie Platz. Der heutige Redner wird gleich die zweifellos wichtigste Rede halten, die je verfasst worden ist. Also schenken Sie ihm bitte Ihre volle Aufmerksamkeit – heute spricht für Sie: Ace Kenyatta.
Kurios, mysteriös, düster: UNDISCOVERED COUNTRY von den Autoren Scott Snyder (Batman, Swamp Thing, Wytches) und Charles Soules (Curse Words) und den Künstlern Guiseppe Camuncoli (The Amazing Spider-Man, Darth Vader, Hellblazer) und Leonardo Marcello Grassi sowie dem mehrfach ausgezeichneten Koloristen Matt Wilson (The Wicked + The Divine, Paper Girls) zeigt uns in Band 3 die unbegrenzten Möglichkeiten … des Wahnsinns.
Vielen lieben Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars.
Eine Reihe, die schon kräftig vorgelegt und ordentlich mein Interesse geweckt hat – da muss ich einfach dranbleiben!
Zone „Möglichkeit“
Das „Dranbleiben“ hat sich dann allerdings doch ein bisschen gezogen, wieso ich jetzt erst zum dritten band gegriffen habe, weiß ich leider auch nicht, denn die Story gefällt mir nach wie vor sehr. Durch die verstrichene Zeit scheint die eigentliche Mission der durchmischten Gruppe irgendwie noch mehr in den Hintergrund gerückt zu sein, doch es geht hier weiterhin darum, im alten Amerika ein Heilmittel für die anhaltende Pandemie zu finden. Dafür muss die Gruppe allerdings die dreizehn Zonen durchwandern, was schon ein bisschen darauf schließen lässt, wie die Reihe aufgebaut ist und wie viele Bände uns hier wohl erwarten werden. Im ersten Band und der ersten Zone hat es uns in die Zone „Schicksal“ verschlagen, die für meinen Geschmack einen kleinen Mad Max Vibe hatte, die zweite Zone „Einheit“ hat uns dann in die Zukunft katapultiert und ein wenig das ganze Ausmaß erahnen lassen.
Dadurch wird jeder Band zu einer kleinen Überraschung und sorgt dafür, dass die Story erst einmal nicht wirklich vorhersehbar ist. Nun heißt es aber „Willkommen in Zone Möglichkeit“!
Auch hier wieder ein prägnantes Stück vom Kulturerbe. Tatsächlich muss ich sagen, dass ich finde, dass man ohne ein bisschen Vorwissen der amerikanischen Geschichte teilweise ein bisschen aufgeschmissen ist, da sich hier aber auch an vielen Stereotypen und bekannten Symbolen bedient wird, haben die meisten Leser*innen genügend Vorwissen, um sich in diese abenteuerliche Reise zu stürzen.
Zwischen Kultur und Phantasie
Und so wartet auch hier wieder ein krasser Setting-Wechsel auf uns – die dritte Zone bedient sich nämlich so einiger Idole, Ikonen und Superheld*innen und spiegelt damit auch die neuste Aufgabe ein wenig wieder: das Erschaffen eines amerikanischen Meisterwerkes. Eine Leichtigkeit, oder nicht?
Dass wir uns fernab der bekannten Realität befinden war natürlich vorher schon klar, dennoch haben mich die phantastischen Elemente hier überraschen und begeistern können. (Auch, wenn ich ganz ehrlich zugeben muss, dass ich nicht mit allen Figuren etwas anfangen konnte.)
Richtig gut fand ich hier aber, dass so einiges auch kritisch beugt und hinterfragt wurde. Denn natürlich ist das Prinzip, dass allen Menschen alle Möglichkeiten offenstehen absoluter Bullshit. Es gab keine Chancengleichheit und diese gibt es jetzt nicht und somit leider auch immer noch nicht in diesem fiktiven Zukunftsszenario, auch wenn ich mir für unsere Realität natürlich eine andere Entwicklung wünsche.
Dazu steht Ace/Opiyo hier im Vordergrund, nicht zuletzt ist es gerade sein unerschütterliches Wissen der amerikanischen Geschichte das gefragt ist und so gibt es hier ein paar Rückblenden, die noch mehr Geschichte zum Charakter offenbaren. Alles in allem ein wenig anders als die beiden Vorgänger, dadurch aber keinesfalls weniger stark.
Mit dem dritten band geht es in die dritte Zone und die „Möglichkeit“ bietet nicht nur wieder ein komplett neues Setting, viele neue Informationen und einen neuen Touch, sondern hinterfragt auch kritisch so einige Ausschnitte der amerikanischen Kulturgeschichte und bietet viel Spannung und Unterhaltung – ich freue mich jetzt schon so sehr auf die kommenden Bände!
KAUFEN!
AUCH REZENSIERT VON: Phantastik News | DeepGround
1 comment found