Rezension | Virus Omega 2
Titel: Virus Omega 2: Die Götter der Sterne | Autor*in: Sylvain Runberg | Übersetzer*in: Jano Rohleder | Illustrator*in: Marcial Toledano | Verlag: Cross Cult | Erscheinungsdatum: 29.09.2021 | Seitenzahl: 64 | Weitere Bände: (1) Die Vorherrschaft
Der Endkampf lauert am Horizont
Bianca ist tot und Andrew wurde von einer Widerstandsgruppe gefangen genommen, in der er seine Tochter, Amanda, wiederfindet, die er bis dato verloren glaubte.
Kim und Lindsey machen sich auf die Suche nach Andrew und wandeln dabei auf den blutigen Pfaden des Massakers, das die Widerstandskämpfer verübt haben. Andrew ist währenddessen hin- und hergerissen zwischen der Freude, seine Tochter gefunden zu haben, und den Zweifeln, die er gegenüber der Motivation der Widerstandskämpfer hegt. Je näher der Endkampf gegen die seltsamen außerirdischen Wesen rückt, desto weniger Mitgefühl zeigt der Widerstand gegenüber den Menschen: Jedes Hindernis auf ihrem Weg wird ausgelöscht, und die ersten, die ihnen zum Opfer fallen, sind die fanatischen Anbeter der außerirdischen Invasoren. Wird Andrew so weit gehen, sich dieser neuen Sache vollständig zu verschreiben, um den Platz im Herzen seiner Tochter zurückzugewinnen?
Der zweite Band der Comicreihe VIRUS OMEGA setzt seine Reise im Herzen eines postapokalyptischen Amerikas fort, wo eine außerirdische Bedrohung das Schlimmste in der Menschheit hervorbringt.
Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Nachdem ich den Auftakt unglaublich stark und interessant fand, konnte ich mir den zweiten Band natürlich nicht entgehen lassen!
Auf der anderen Seite
Was mir besonders gut am Auftakt der Reihe, bzw. generell an der Idee dahinter so gefällt ist, dass wir auf der einen Seite bekannte und beliebte Muster geliefert bekommen, auf der anderen Seite aber doch auch frischen Wind.
So sind hier weniger die Außerirdischen selbst die größte Gefahr – wenn es in diesem Band auch mehr zunimmt – sondern viel mehr, die aktuelle Gesellschaft. Was macht so etwas mit Menschen? Gibt es einen Zusammenhalt oder ist sich doch jeder am nächsten und lebt nach der Divise „gefressen oder gefressen werden“?
Andrew war im ersten Band noch mit einer Gruppe von anderen Überlebenden zusammen, die doch sehr harmonisch miteinander gelebt und versucht haben, dass beste aus der Situation zu machen.
Dass sich unter anderem seine verschollen geglaubte Tochter Amanda hinter dem gnadenlosen Widerstand verbirgt, war im ersten Moment eine kleine Überraschung, dann aber doch in meinen Augen wieder typisch. Das Gedankenspiel finde ich dennoch unglaublich gut und gelungen – gäbe es nicht auch eine ähnliche Parallele zu den fanatischen Anbetern der außeririschen Invasion geben würde. (Aber das müsst ihr selbst lesen.)
So kommt nun aber auf, was für ein Mensch Andrew wirklich ist. Durch den Übergriff vom Widerstand ist seine Freundin Bianca ermordet worden – nun ist er an der Seite vom Widerstand.
Wie groß kann die Liebe zum eigenen Kind sein, dass man all diese Gräueltaten hinnehmen und sogar unterstützen kann?
Der große Plan dahinter
So wie die „normalen“ Überlebenden versuchen einfach ein neues Leben zu führen und sich mit der neuen Situation zurechtzufinden, so ehren die Fanatiker die Außerirdischen und sind zu grausamen Opfern innerhalb ihrer Gemeinschaft bereit und dann gibt es noch den Widerstand. Dieser versucht um alles die Außerirdischen anzugreifen, auch wenn die Chance noch so gering auf Erfolg erscheint. Vor allem wächst dadurch aber die Gefahr, wirklich ins Visier dieser Außerirdischen zu geraten. Bei solchen Szenarien frage ich mich immer, wo ich gestanden hätte. Ich hoffe natürlich bei den Guten, doch was macht es mit einem, in eine gewisse Gesellschaftsform reingeboren oder auch reingezwungen zu werden?
Im zweiten Band gibt e aber nicht nur einen genaueren Blick auf die Fanatiker, sondern auch auf den Plan vom Widerstand, der unter der Führung von Neal läuft. Man ahnt bereits vom ersten Moment an, dass dieser Plan einfach nichts Gutes bedeuten kann, doch er wird unaufhörlich weiter angesteuert. Hier gibt es natürlich eine ziemlich spannende Endszene, die nochmal das Ausmaß ziemlich gut zusammenfasst.
Wie es hier weitergehen wird, kann man nur erahnen, doch ich bin mir sicher, es bleibt spannend.
Auch im zweiten Band hat das Kreativteam von Virus Omega wieder einiges zu bieten! Auf der einen Seite war ich ein großer Fan vom Gedankenspiel und der Entwicklung der Charaktere, auf der anderen Seite war es mir an manchen Stellen vielleicht zu viel des Guten – doch das wird sich so richtig erst noch zeigen.
Man sollte annehmen, dass es nach einer außerirdischen Invasion nicht mehr viel schlimmer werden kann, doch dieser Comic beweist das Gegenteil!
KAUFEN!
AUCH REZENSIERT VON: folgt
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