Rezension | Water Rising von London Shah

Rezension | Water Rising von London Shah

Titel: Water Rising – Flucht in die Tiefe | Autor: London Shah | Übersetzer: Eva Jaeschke | Verlag: Loewe | Erscheinungsdatum: 13.01.2021 | Seitenzahl: 464 | Altersempfehlung: ab 14

Die Welt nach der Katastrophe

Wie ist es, Regen, Schnee oder Sonne auf dem Gesicht zu spüren? Und wie sehen wechselnde Jahreszeiten aus und fühlen sich verschiedene Temperaturen an?
Das alles ist der 16-jährigen Leyla völlig fremd, denn seit einer verheerenden Naturkatastrophe steht die Welt komplett unter Wasser. Leyla kennt nur das Leben im versunkenen London – bis ihr Vater festgenommen wird. Zum ersten Mal verlässt sie zusammen mit dem verschlossenen Ari ihre Heimat, um ihren Vater zu befreien. Doch die britische Regierung stellt sich ihnen in den Weg. Mit allen Mitteln will sie verhindern, dass Leyla eine dunkle Verschwörung aufdeckt.

Eine rasante Climate-Fiction für Leser ab 14 Jahren, die ein erschreckendes Szenario darstellt: Was passiert, wenn wir den Klimawandel nicht aufhalten können? Geschickt werden politische Themen wie Diversität und Fremdenfeindlichkeit mit einer packenden Geschichte kombiniert. Düster, actionreich und topaktuell!

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Als ich den Titel in der Vorschau entdeckt habe, war ich super angefixt und habe mich dann wahnsinnig gefreut, als es in einer tollen Überraschungsbox bei mir angekommen ist.

Eine richtig tolle Idee, aber…

Neue Welten zu kreieren ist nie leicht, zumindest kann ich mir das nicht vorstellen. London Shah hat dafür auch noch ein Setting unter Wasser ausgewählt – denn die Welt, wie wir sie kennen existiert nicht mehr und die Menschheit musste unters Wasser fliehen.
Natürlich ist die Vorstellung erschreckend, doch die Idee finde ich absolut grandios und war so unglaublich gespannt, auf die ganzen kleinen Details, die dann aber…irgendwie einfach ausblieben.
Auf der einen Seite hatte die Autorin unglaublich viele coole Einfälle, was ihre Welt betrifft und das bewundere ich auch, doch ich kann ihr leider nicht in den Kopf schauen. So kann ich mir gut vorstellen, dass für sie selbst einiges schon ganz selbstverständlich war, mir allerdings haben hier die Erklärungen gefehlt. Oder vielleicht auch einfach Kreativität.

Das Ganze hat mich am Anfang ziemlich aufgehalten, weil ich so nicht wirklich in die Geschichte einsteigen konnte, obwohl ich das doch so gerne wollte. Manche Szenen konnte ich mir einfach nicht vorstellen, bei manchen konnte ich mir nicht einmal vorstellen, dass es dafür auch nur eine plausible Erklärung geben könnte.
Nachdem ich es aber geschafft habe, mich nicht mehr ganz so sehr daran aufzuhängen, war es echt ganz cool. Zu Beginn kam es mir ein wenig wie Fast & Furios nur eben under water vor – ziemlich coole Mischung.

Viel Fantasie

Auch, wenn meine Fantasie leider scheinbar nicht ganz ausgereicht hat, um die Geschichte im Ganzen zu genießen, so muss ich wirklich sagen, dass hier viele tolle Ansätze vertreten sind. Nicht nur die große Idee und vor allem das Setting, sondern auch die Charaktere. Ich bin zwar nicht mit jedem richtig warm geworden, doch gerade bei Leyla fand ich es echt gut, dass sie Muslima ist, das aber nicht, weil es einen wichtigen Punkt in der Story einnimmt, sondern einfach weil sie es ist.

Es ist nicht so, dass hier nicht viel passieren würde, auch am Anfang legt die Autorin eigentlich schon gut vor, nur habe ich mich da noch an anderen Dingen aufgehalten. Zum Ende hin wird man aber auf jeden Fall gut mitgenommen, wenn ich mir das aber auch schon früher gewünscht hätte. Man darf nicht vergessen, dass es sich hierbei um ein Debüt handelt, dennoch wäre hier ein wesentlich besserer Start gelungen, wenn bereits von der ersten Seite an alles ein wenig greifbarer für die Leser:innen wäre.

So wie ein paar die gleichen Kritikpunkte wie ich aufbringen, gibt es aber auch einige, die von Anfang an hell auf begeistert waren. Lasst euch deswegen auf keinen Fall abschrecken, falls euch das Buch zusagt, denn schlecht ist es auf keinen Fall und allein für die Idee schon definitiv einen Blick wert.

Dadurch, dass mir leider so einige Erklärungen gefehlt haben, ist es mir ein bisschen schwer gefallen so richtig in der Geschichte von Water Rising von London Shah anzukommen – dabei ist die Idee dahinter wirklich stark und gefällt mir richtig gut. So habe ich einfach ziemlich lange gebraucht, um mich auf die Story einlassen zu können.
Die Meinung gehen hier aber mal wieder sehr auseinander und einige Leser:innen haben sich daran gar nicht gestört, lasst euch also nicht abschrecken!

KAUFEN!

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