Rezension | Wie viele willst du töten von Joanna Schaffhausen

Rezension | Wie viele willst du töten von Joanna Schaffhausen

Titel: Wie viele willst du töten | Originaltitel: The Vanishing Season | Autor: Joanna Schaffhausen | Übersetzer: Irene Eisenhut | Verlag: dtv | Erscheinungsdatum: 13.03.2020 | Seitenzahl: 336

Happy Birthday! Dein Geburtstag bringt den Tod.

Jedes Jahr bekommt die Polizistin Ellery Hathaway eine anonyme Geburtstagskarte zugeschickt – und dann verschwindet jedes Mal ein Mensch aus ihrem Umfeld spurlos. In Woodbury, einem verschlafenen Ort in Massachusetts, will niemand den Zusammenhang sehen. Aber dort weiß auch niemand, dass Ellery als junges Mädchen in der Gewalt des Serienkillers Francis Michael Coben war. Nun ist offenbar ein Nachahmungstäter am Werk. In ihrer Verzweiflung setzt sich die Polizistin mit Reed Markham in Verbindung, dem FBI-Agenten, der sie damals befreite. Doch Reed istsich nicht sicher, ob er der traumatisierten Ellery trauen kann.

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Als ich das Buch bei anderen Bloggern entdeckt habe, bin ich sofort neugierig geworden. Und als es dann ein paar Tage später als Überraschungspost auch in meinem Briefkasten war, bin ich vor Freude durch die Küche gesprungen!

Außergewöhnliche Protagonistin

Wie der Klappentext bereits verrät und auch die Geschichte gleich mit startet hat Ellery nicht nur eine schwere Vergangenheit, sondern ein traumatisches Erlebnis hinter sich, wie es sich wohl keiner vorstellen kann. Und eben auch nicht soll. Nachdem Ellery nämlich die einzige Überlebende eines Serienkillers war und der Fall Landesweit bekannt ist, hat sie sich entschlossen einen neuen Weg einzuschlagen, und ein Leben zu beginnen, in dem sie keiner kennt. Dass sie das alles natürlich geprägt und nicht losgelassen hat, ist selbstverständlich, macht sie aber auch aus der Sicht der Leser zu einer ziemlich speziellen Protagonistin.

So ist Ellery nicht nur allen Charakteren im Buch gegenüber ziemlich verschlossen, auch als Leser steht man manches mal allein auf weiter Flur. Die Distanziertheit hat mich persönlich weniger gestört und eher für mehr Authentizität gesorgt. Was mich dafür in den Wahnsinn getrieben hat, war ihre Verschwiegenheit. Die Story nimmt recht schnell an Fahrt auf, bzw. werden relativ zügig die aktuellen Fälle im Ort mit dem Fall von damals in Verbindung gebracht und Ellery schweigt. Auch im weiteren Verlauf sorgt ihre Zurückhaltung immer wieder für neue Herausforderungen, was mich als Leser schon richtig hibbelig werden ließ.

Dennoch, oder vielleicht auch gerade dadurch, hat diese Charaktergestaltung für ein wenig Abwechslung gesorgt und mir gefallen. Fast ebenso im Fokus steht der FBI Agent Reed – unterschiedlicher könnten beide nicht sein und ergeben trotzdem ein ziemlich interessantes und teilweise überraschend dynamisches Gespann.

Täter schnell erraten

Ja, die Story ist nicht ganz so spannend, wie ich es mir vorher ausgemalt habe, bietet dafür aber viele andere interessante Details, die beim Lesen unglaublich gut unterhalten. Leider war für mich auch die Täterfrage ziemlich schnell geklärt – Verdacht beim ersten Auftritt – dafür hat sich die Autorin aber viel Mühe bei ihrem Wieso, Weshalb, Warum oder viel mehr dem Weg dorthin gemacht.

Obwohl ich also relativ schnell wusste, wer dahinter steckt, war es unglaublich spannend auf das Ende zuzurasen. Außerdem gab es doch immer mal wieder kleine Einwürfe der Autorin, die mich kurz ins Wanken gebracht haben oder der Geschichte zumindest einen kleinen Überraschungsmoment beschert hat. Generell wird hier viel mit Atmosphäre und dem eigenen Gedankenspiel gearbeitet und weniger der Fokus auf den Täter und seine grauenhaften Taten selbst gelegt. In meinen Augen auf jeden Fall lesenswert und echt cool für zwischendurch!

Ich habe mich wahnsinnig auf das Buch Wie viele willst du töten von Joanna Schaffhausen gefreut und auch, wenn es kein richtiges Highlight für mich war, so war die Story dennoch ziemlich cool und unterhaltsam. Eine Geschichte, die erst so richtig warm werden muss, dann aber auch einschlägt!

KAUFEN!

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