Runa / Vera Buck

Runa / Vera Buck

„Das Geheimnis dabei ist die Furcht. Die Furcht lässt uns klein und schwach werden, wo wir groß und kämpferisch werden könnten.“

buchspecial runa

Verlag: Limes Verlag
Erscheinungsdatum: 24.08.2015
Seitenzahl: 608

Inhalt

Paris 1884, eine Epoche, die den Beginn des wissenschaftlichen Zeitalters markiert.
Der international bekannte und angesehene Nervenarzt Dr. Charcot zeigt in den Hallen der Salpêtrière-Klinik jeden Dienstagabend den neugierigen Studenten sein Können.
Hier führt er Experimente mit hysterischen Patientinnen durch und lässt die Frauen wie ein Magier vor seinem Publikum tanzen. Ein bizarres Unterfangen, doch für den bisherigen medizinischen Stand ein absoluter Durchbruch. Denn Charcot scheint Ihnen allen weit voraus und findet für jedes Verhalten eine Erklärung. Bis Runa eingeliefert wird, ein kleines zärtliches Mädchen, das jedoch von innerer Stärke nur zu strotzen scheint und sich seinen Behandlungsmethoden verwehrt.
Da sieht der junge Medizinstudent Jori Hell aus der Schweiz seine Chance und katapultiert sich selbst in eine undenkbare Situation. Als erster Mediziner will er den Wahnsinn aus dem Gehirn einer Patientin fortschneiden und damit seinen langersehnten Doktortitel erhalten.
Doch ahnt er nichts von der dunklen Vergangenheit, die Runa mit sich bringt und von den mysteriösen Botschaften, die sie in der ganzen Stadt verteilt hat.
Und diese Sorgen für Aufmerksamkeit, Aufmerksamkeit die Joris furchtbarstes Geheimnis lüften könnten…

Meinung

Puh, nach diesem Buch muss man erst einmal eine Menge verdauen. Vera Buck hat mit ihrem Debütroman wirklich ein großartiges Werk herausgebracht. Manche Elemente des Buches beruhen auf wahrer Begebenheit, zumindest einige Personen und ihre medizinischen Erfolge/Absichten im 19. Jahrhundert.
Und genau das macht das Ganze so erschreckend, die richtige Mischung aus Realität und Fiktion.
Die meisten Passagen in dieser Geschichte haben mich wirklich zum Stocken gebracht, aber dass diese Ansätze damals als medizinischer Fortschritt gesehen wurden, rückt alles noch mal in ein anderes Licht.
Die ganze Zeit hab ich mit mir selbst gerungen, zum einen, weil ich die Behandlungen an den Patientinnen so grausam fand, aber dann dachte man auch wieder daran, wohin das ganze irgendwann geführt hat.
Die kleine Runa ist mir trotz ihres mysteriösen Verhaltens absolut ans Herz gewachsen und das ganze Buch über habe ich auf ein gutes Ende für sie gehofft.
Doch auch die anderen Charaktere waren absolut faszinierend, ob es nun die hoch  angesehenen Mediziner, der junge Jori Hell, oder viele der anderen Charaktere waren, die zum Schluss alle zusammen gefunden haben, weil das Schicksal noch mehr mit ihnen vorhatte.
Wer starke Nerven und Interesse an diesem Thema hat, MUSS das Buch einfach lesen. Die Vorarbeit und Recherche sind der Wahnsinn und der Schreibstil zieht einen so sehr in den Bann, dass man das Buch eigentlich gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.

♥♥♥♥

3 comments found

Schreibe eine Antwort zu Sabine WeiseAntwort abbrechen