Bundle-Rezension | Schloss der Tiere, Die Krone der Sterne & Colony

Bundle-Rezension | Schloss der Tiere, Die Krone der Sterne & Colony

Da sich mal wieder ein paar gelesene Comics angesammelt haben, gibt es eine kleine Bundle-Rezension für euch – mutigen Tieren, Sternen, Göttern und einem Schiffbruch im All!

Schloss der Tiere

Titel: Schloss der Tiere 1: Miss Bengalore | Autor: Xavier Dorison | Übersetzung: Tanja Krämling | Illustrator: Félix Delep | Verlag: Splitter Verlag | Erscheinungsdatum: 12.06.2020 | Seitenzahl: 72

Irgendwo in Frankreich, auf einem von den Menschen vergessenen Bauernhof, liegt das Schloss der Tiere. Vom Stier Silvio mit eisernem Huf geführt, stellt die Republik ein Eiland der Solidarität und des Gemeinschaftssinns dar. So zumindest das Ideal, doch die Fassade ist rissig: Als das Huhn Adelaide aus fadenscheinigen Gründen von Silvios Hundemeute exekutiert wird, beschließt Katzendame Miss Bengalore, dass ihre Jungen nicht in diesem repressiven System aufwachsen sollen. Zusammen mit dem Gigolo-Kaninchen Cäsar und der weisen Ratte Azelar tritt sie in den Widerstand ein – mit Ungehorsam und Humor gegen Reißzähne und Krallen.

Die Parallelen zur »Farm der Tiere« kommen nicht von ungefähr. Xavier Dorisons (»Long John Silver«, »Undertaker«) scharfsinnige Modernisierung von George Orwells Fabel hält uns einen Spiegel vor, in dem wir unbequeme Wahrheiten erkennen müssen. Der ausdrucksstarke Strich von Félix Delep, der ein eindrucksvolles Erstlingswerk abliefert, haucht seinen tierischen Protagonisten so viel Menschlichkeit ein, dass die Unmenschlichkeit der Diktatur umso stärker hervortritt.

Auch erhältlich als Splitter Diamant Vorzugsausgabe!

Vielen lieben Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Gorge Orwells Farm der Tiere habe ich in meiner Jugend mehr als einmal gelesen und bin immer noch beeindruckt. So sollte es nicht groß überraschen, dass ich ein ganz besonders großes Interesse an dieser Comicadaption hatte. Die Parallelen sind unverkennbar, was mich persönlich aber keinesfalls stört, schließlich geht es auch genau darum. Es geht um Repression und Unterdrückung, ein System, das sich immer weiter zuspitzt und die Suche nach einer Lösung, die die erhoffte Freiheit bringt.

Zeichnungen @ Félix Delep | Splitter Verlag

Trotz der bekannten Strukturen fand ich die Story wahnsinnig spannend, konnte mich die ganze Zeit nicht lösen und war fasziniert und schockiert von den jeweiligen Handlungen. Xavier Dorison hat Schloss der Tiere so eindringlich geschrieben, wie es die Story benötigt, um auch genau die Message weiterzugeben, die sie soll. Doch vor allem auch die Zeichnungen von Félix Delep haben mich tief beeindruckt und haben dem Ganzen noch ein Krönchen aufgesetzt.

Doch es ist nicht nur der Grundgedanke hinter diesem Werk, sondern auch jedes kleine Detail, was mit drin steckt. So habe ich mich sehr in die treuen kleinen Seelen verliebt und vielleicht auch mal ein Tränchen vergossen. Ich bin unfassbar gespannt wie es hier weitergehen wird!

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AUCH REZENSIERT VON: Bella’s Wonderworld | Buchperlenblog | DeepGround | Vincisblog | books and phobia

Die Krone der Sterne

Titel: Die Krone der Sterne 1: Nachtwärts | Autor: Kai Meyer & Yann Krehl | Illustrator: Ralf Schlüter | Verlag: Splitter Verlag | Erscheinungsdatum: 25.10.2019 | Seitenzahl: 56

Die junge Adelige Iniza wurde als Braut der Gottkaiserin des Hexenordens von Tiamande auserwählt, und niemand weiß, was mit den Bräuten der allmächtigen Herrscherin geschieht. Mit der Hilfe ihres heimlichen Geliebten Glanis, des Kopfgeldjägers Kranit und der Schmugglerin Shara Bitterstern gelingt die Flucht vom gigantischen Weltraumkathedralenschiff der Hexen. Doch im Dunkel des Weltalls nähert sich eine Bedrohung, gegen die selbst die Gottkaiserin machtlos ist, und Iniza und ihre Gefährten werden sich ihr entgegenstellen müssen.

»Die Krone der Sterne« ist die dritte Comic-Adaption eines Romans von Kai Meyer bei Splitter! Das rasante Abenteuer der bunten Heldentruppe besticht durch seinen Mix aus Phantastik und Space Opera und wird vom bewährten Team aus Yann Krehl und Ralf Schlüter adaptiert.

Vielen lieben Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Mit den Werken von Kai Meyer bin ich bisher noch nicht wirklich warm geworden, wenn ich seine Ideen, vor allem auch bei Die Krone der Sterne, absolut grandios finde. Daher wollte ich diesen Comic zuerst auslassen, als dieser dann aber als Überraschungspost bei mir eingezogen ist, habe ich mich doch sehr gefreut und wollte gerne mein Glück versuchen!

Zeichnungen @ Ralf Schlüter | Splitter Verlag

Auch, wenn – bitte steinigt mich nicht – ich nie wirklich Star Wars gesehen habe, erkenne selbst ich hier so einige Parallelen, was für mich jetzt nicht negativ war, aber eben auffällig. Vielleicht spricht der Comic aber gerade dadurch auch eine bestimmte Zielgruppe an! Da ich die Buchvorlage nicht kenne, war die Story neu für mich und von der Grundidee auf jeden Fall interessant, für meinen Geschmack nur unglaublich oberflächlich. Ich weiß, dass es sich lediglich um einen Auftakt handelt und die Folgebände mit Sicherheit noch mit so mancher Tiefe überzeugen werden, doch dadurch ist bei mir der Funke leider nicht übergesprungen.

Was wirklich schade war, denn wie schon gesagt – eigentlich kommt hier eine wirklich coole Mischung zusammen: Sci-Fi, Hexen, Götter & Co., so viel kann da doch eigentlich gar nicht schief gehen, oder? Mein Urteil ist hier auf jeden Fall vorbelastet und das tut mir auch leid, wodurch sich bitte niemand durch meine Worte abschrecken lassen soll. Auch die Zeichnugnen von Ralf Schlüter haben bei mir leider nicht ins Schwarze getroffen, auch wenn sie eigentlich wirklich gut zur Story passen. Zwischenzeitlich hatte ich auch das Gefühl, dass hier ein großer Fokus drauf gesetzt wurde, was gar nicht falsch sein muss, nur für ein paar Längen gesorgt hat, was gerade bei der teils noch oberflächlichen Gestaltung der Story und der Charaktere wahrscheinlich nicht die beste Mischung war. Das Ganze hört sich jetzt viel negativer an, als es mein Gesamteindruck eigentlich war – denn ich fand den Comic keinesfalls schlecht! Er war interessant und ich freue mich, ihn gelesen zu haben, nur hat er mich eben nicht so begeistert, dass ich an der Reihe dran bleiben werde.

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Colony

Titel: Colony 1: Die Schiffbrüchigen des Alls | Autor: Denis-Pierre Filippi | Übersetzer: Tanja Krämling | Illustrator: Vincenzo Cucca | Verlag: Splitter Verlag | Erscheinungsdatum: 03.07.2020 | Seitenzahl: 48

Im 23. Jahrhundert konnte die Menschheit durch außerirdische Technologien zahlreiche fremde Planeten kolonisieren – zum Glück, denn die Erde ist hoffnungslos überbevölkert. Doch viele der frühesten Siedlerraumschiffe sind immer noch in den Tiefen des Alls verschollen. Schmuggler, Abenteurer und auch kriminelle Extremisten machen an den Rändern des bekannten Universums Jagd auf diese Schiffe, um sie und ihre wertvolle Fracht zu klingender Münze zu machen. Milla Aygon ist Teil einer Eliteeinheit, die genau das verhindern soll, indem sie die Schiffe als erste findet. Dabei ist der jungen Soldatin nicht bewusst, welche Tragweite ihre Mission wirklich hat…

Eine charakterstarke Space Opera in bester Tradition von »The Expanse«!

Vielen lieben Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

An diesen Auftakt hatte ich nicht allzu hohe Erwartungen, aber nicht, weil ich dachte, enttäuscht werden zu können, sondern viel eher, weil ich mich einfach überraschen lassen wollte. Überrascht wurde ich hier auf jeden Fall, denn was das Kreativteam hier in nur 48 Seiten auf die Beine gestellt hat, lässt sich definitiv sehen und ist ziemlich beeindruckend!

Zeichnungen @ Vincenzo Cucca | Splitter Verlag

Ich bin ein großer Fan von einem schnellen Erzähltempo und vor allem auch, wenn von Anfang an Spannung herrscht. Das hat Denis-Pierre Filippi vielleicht ein klein wenig zu wörtlich genommen. Auf der einen Seite muss ich dieses Können ganz klar loben, auf der anderen Seite hat es aber leider auch ein wenig dafür gesorgt, dass man nicht wirklich Zeit hat, so sehr in die Handlung einzutauchen. Ergebnis: Wirklich coole Unterhaltung, aber sehr kurzlebig. Denn obwohl es noch nicht lange her ist, dass ich den Comic gelesen habe, merke ich jetzt schon, wie viele Details einfach verschwinden.

Dafür finde ich die Idee an sich aber echt cool und war einfach baff, wie viel einem hier im ersten Band bereits erwartet. Da Colony aber mit dem dritten band auch abgeschlossen wird, bleibt nicht allzu viel Zeit. Ich freue mich zwar immer, wenn das Ende einer Reihe in Sicht ist, 1-2 Bände mehr hätten aber vielleicht auch ein wenig Tempo rausgenommen und allen die Möglichkeit zum Durchatmen gegeben. Vielleicht wirkt das aber auch nur nach dem Auftakt so. Da ich die anderen Bände auf jeden Fall noch lesen möchte, lasse ich mich da auch gerne noch vom Gegenteil überzeugen und freue mich so oder so auf die spannende Unterhaltung – nicht zuletzt, weil ich auch das Artwork so cool finde!

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AUCH REZENSIERT VON: Heldenchaos | Comic Couch | Steamtinkerer | Nerd mit Nadel

Schloss der Tiere ist eine wirklich gelungene und sehr eindringliche Comicadaption von George Orwells Farm der Tiere, die ich wirklich jedem nur empfehlen kann – in meinen Augen ganz großes Kino. Die Krone der Sterne war leider nichts für mich, allerdings war ich hier auch ein wenig vorbelastet, wodurch ich erst recht hoffe, dass sich niemand von meiner Meinung abschrecken lässt – ich fand den Comic nicht schlecht, es war nur nicht mein Geschmack! Colony ist ein unglaublich spannender Auftakt, der kurzweilige Unterhaltung bietet und damit perfekt für zwischendurch ist.

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