Gänsehaut | Wie ich zur Leseratte wurde
Bei einigen hat es sich sicherlich eingeschlichen, andere wiederum haben ein bestimmtes Buch oder eine Reihe vor Augen, die ihnen gezeigt hat, wieso lesen so viel Spaß macht.
Und auch, wenn sich mein Lesegeschmack über die Jahre immer mal wieder verändert hat, so wird mir die erste Reihe, die mich wirklich süchtig gemacht hat niemals aus dem Kopf gehen.
Einige bekommen an dieser Stelle bestimmt schon die Herzen in den Augen und denken sofort an Harry Potter. Ich muss leider gestehen, dass ich als Kind nicht einmal den ersten Band beendet habe, weil es mir, puh – bitte nicht steinigen – damals zu langweilig war. (Natürlich wurde ich mittlerweile eines besseren belehrt, nicht zuletzt durch die Verfilmungen, hihi)
Bei mir war es allerdings die Gänsehaut Reihe von R. L. Stine.. Ich bin mir gar nicht mehr sicher, aber mit 8 oder 9 habe ich zu Weihnachten mein erstes Buch von dem Autor erhalten – Die Puppe mit dem starren Blick.
Schon allein das Cover hat mir eigentlich Albträume beschert, aber irgendwie wollte ich wohl mutig sein. Kaum zur Hand genommen, konnte ich es einfach nicht mehr aus der Hand legen und war verängstigt und fasziniert zu gleich. Hierbei hat es sich zwar nicht um den ersten Band gehandelt, das spielt aber keine Rolle, es gibt zwar durchaus wiederkehrende Monster, aber ansonsten lassen sich die Bände auch unabhängig voneinander lesen.
Mein Lesefieber war nun gepackt und wollte gar nicht mehr weggehen, wie gut dass die Reihe damals schon mehr als 60 offizielle Bände hatte, zzgl. Extrabände, Doppelschocker & Co.!
Meine Mama hat sich dann natürlich ein ganz gerissenes System überlegt: Es wurden einige Bücher bei eBay bestellt und bei jeder guten Schulnote, egal ob Test, Klausur oder Zeugnis gab es ein neues Buch.
An dieser Stelle muss ich leider gestehen, dass ich noch nie eine gute Schülerin war, mir aber ganz eventuell Nachts das eine oder andere Buch gemopst habe.
Dafür hat es meine Mama sich nicht nehmen lassen und eine diebische Freude daran gefunden, mir nach dem Lesen einen riesen Schrecken einzujagen. Es muss nämlich gesagt werden, dass der Herr R. L. Stine nicht allzu viel von Happy Ends hält und seinen Lesern zum Schluss lieber noch einen Schrecken hinterlässt.
Wenn ich ein Buch also schon halb in der Nacht beendet habe und noch einmal auf Toilette gegangen bin, hat meine Mama hinter der Tür gewartet, um mich zu erschrecken!
(Das hört sich jetzt vielleicht gemein an, aber ich freue mich schon meinen Kindern später genau solche Streiche zu spielen – demnach sei ihr verziehen!)
Hier auch einmal der Klappentext zu Die Puppe mit dem starren Blick aka Slappy:
(Mittlerweile gibt es scheinbar eine Neuauflage von cbj, die allerdings nicht mehr alle Bände der Reihe enthält – HIER könnt ihr mehr dazu erfahren.)
Als die Zwillingsschwestern Lindy und Kris eine Bauchrednerpuppe im Müll finden, beschließt Lindy sie mit nach Hause zu nehmen und sie Slappy zu nennen. Und plötzlich dreht sich alles nur noch um Lindy und Slappy. Deswegen beschließt Kris, sich auch eine Puppe zuzulegen. Doch kaum ist diese im Haus, geschehen seltsame Dinge, böse Dinge, für die es keine Erklärung zu geben scheint. Oder doch?
Auf einem Flohmarkt habe ich damals auch ein paar Hörbücher ergattern können, aber schnell gemerkt, dass mir bei den gruseligen Melodien wirklich alles vergeht, da ist mir der Grusel, der sich allein in meinem Kopf abspielt doch lieber. Dafür ist mittlerweile aber auch eine Verfilmung erschienen! Als ich davon gehört habe, und dass sogar Jack Black mitspielt habe ich wahrlich Freudensprünge gemacht. Die Verfilmung, die ein wenig von allen Büchern mit reinnimmt, ist meiner Meinung nach wirklich gelungen und bereitet mir immer wieder Freude.
(Ja, vielleicht habe ich sie jetzt schon 3,4 mal gesehen…)
https://www.youtube.com/watch?v=9UAn9IlUCw8
Einige Jahre später habe ich nun die meisten meiner Bücher bei meiner Mama wiedergefunden, wenn auch leider nicht alle. Einige sind über die Jahre hinweg und bei dem einen oder anderen Umzug wohl einfach verloren gegangen. Jetzt schaue ich sie mir jeden Tag oben auf meinem Regal an und muss immer wieder schmunzeln, ganz bald werde ich sie auf jeden Fall nochmal in Angriff nehmen.
Welche Bücher wecken bei euch Kindheitserinnerungen und/oder haben euch in eurem Leseverhalten geprägt?
Schreibt es mir gerne in die Kommentare, ich bin unglaublich neugierig!
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