Rezension: Almost a Fairy Tale / Mara Lang
Sie war verwunschen.
Verdammt dazu, auf ewig im Dunkel zu sitzen.
Kein Prinz konnte sie bfereien.
Es lag an ihr, den Zauber zu brechen.
Verlag: Ueberreuter Verlag
Erscheinungsdatum: 15.09.2017
Seitenzahl: 400
Altersempfehlung: ab 14
Die 17-jährige Natalie lebt in einer modernen Märchenwelt, in der Magie festen Regeln unterworfen ist und nach höchstem technischen Standard funktioniert. Dennoch gibt es hier alles, was die Herzen höher schlagen lässt: Schlösser, Einhörner, Riesen – und Prinzen, in die man sich verlieben kann. Doch genau das wird Natalie zum Verhängnis. Denn um dem Prinzen Kilian in einer Gefahrensituation beizustehen, verwendet sie unerlaubterweise Magie und löst damit eine Katastrophe aus. Ein Riese bricht aus dem Zoo aus und verwüstet die halbe Stadt. Und das ist nur Anfang. Bald begehrt das magische Volk überall auf und ehe sich’s Natalie versieht, verliert sie alles, was ihr lieb und teuer ist. Sie muss erkennen, dass der Grat zwischen Gut und Böse sehr schmal ist, und sich entscheiden, auf wessen Seite sie sich schlägt …
Vielen lieben Dank an Netzwerkagentur Bookmark, den Ueberreuter Verlag und natürlich Mara Lang für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. In der nächsten Woche läuft auch noch eine Blogtour zu Almost a Fairy Tale – schaut also gerne nochmal vorbei, wenn ihr mehr rund um die Geschichte und die Autorin dahinter erfahren möchtet!
Als riesengroßer Märchenfan konnte ich diese Neuerscheinung kaum abwarten und die Erwartungen waren unglaublich groß.
Vielleicht hat auch genau das dafür gesorgt, dass ich nicht ganz in die Geschichte reingekommen bin.
Ich hatte einen wirklich märchenhaften und vielleicht auch kitschigen Stil erwartet. Die Idee hinter dem Ganzen kam mir aber eher ein wenig trashig vor, was an sich gar nicht schlimm ist, aber die Umsetzung war für mich dann nicht mehr ganz so stimmig. Zwischen Hexen-Stylings und Tischlein deck dich-Fastfoodketten befinden wir uns in einer Gesellschaft, die wie der Klappentext schon verrät, Moderne und Märchen vereint.
Irgendwie ist es mir aber noch ein wenig schwer gefallen, das alles ernst nehmen zu können.
Dazu passiert unglaublich viel in diesem Buch, das meiste wird aber nur kurz angeschnitten und schon befindet man sich in der nächsten Szene – ein paar Ausschweifungen mehr hätte ich da durchaus willkommen geheißen.
Die Charaktere waren auf jeden Fall interessant und in meinen Augen auch mal etwas anders. Es wurden viele Entscheidungen getroffen, die in den meisten anderen Büchern, die ich gelesen habe, anders ausgefallen wären. Allerdings wirken gerade die Protagonisten Natalie und Prinz Kilian unglaublich jung, was für mich ein bisschen im Kontrast stand zu den teilweisen brutalen Szenen. Versteht mich nicht falsch, es ist nicht mega blutig und ich mag es auch durchaus, wenn es mal ein bisschen „rasanter“ einhergeht, ich konnte nur alles nicht gut zusammen vereinen.
Ich finde, dass die beiden wirklich gut in die Geschichte passen, bin jedoch mit beiden nicht so ganz warm geworden.
Die Nebencharaktere fand ich fast am interessantesten, durch den einen oder anderen Perspektivwechsel konnte man auch einfach mehrere Eindrücke gewinnen.
Ganz entspannt fand ich, dass sich die Lovestory nicht so sehr in den Vordergrund gedrängt hat, in erster Linie geht es hier wirklich darum, dass sich die Charaktere selbst finden müssen, um Freundschaften und Loyalität.
Wenn Freiheit bedeutete skrupellos und brutal zu sein, dann wollte ich nicht frei sein.
Nicht auf diese Weise.
Mara Lang hat hier viele politische und gesellschaftliche Konflikte mit eingebracht, was ich immer nur begrüßen kann. Es geht um Gleichstellung und Respekt, ein friedvolles Miteinander und die Akzeptanz, dass jeder ein Individuum für sich ist und nicht nach Herkunft oder Orientierung verurteilt werden sollte.
Auch, wenn mich die Umsetzung Anfangs nicht ganz überzeugen konnte, so fand ich doch die Märchen-Elemente, die die Autorin mit eingebracht hat, unglaublich interessant! Zum Schluss hin konnte ich mich auch endlich fallen lassen und bin nun doch wieder super gespannt, wie es weitergehen wird.
Sprachlich fand ich die Mischung super und wenn ich nun weiß, was mich erwartet, geh ich da auch sicherlich anders ran. Nichtsdestotrotz ein Buch, zu dem jeder Märchenfan greißen sollte, um sich selbst ein Bild davon zu machen und ohne Frage mal etwas Neues.
Almost a Fairy Tale war anders, als ich es erwartet hätte, aber dennoch eine märchenhafte Geschichte, die vom Aufbau und Stil etwas Neues für die Leser bereithält. Moderne und Märchen treffen aufeinander und entführen die Leser in eine abenteuerliche Schlacht um Gut und Böse, Richtig und Falsch und vielleicht auch, um zu entdecken, was alles noch dazwischen liegen könnte.
Anfänglich war das Bild einer eher trashigen Idee und einer, für mich, nicht ganz passenden Umsetzung noch ein wenig schwierig, aber zum Schluss hin hat sich so einiges gefügt und ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung.
KAUFEN!
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