Rezension | Book of Night von Holly Black

Rezension | Book of Night von Holly Black

Titel: Book of Night | Originaltitel: Book of Night | Autor*in: Holly Black | Übersetzer*in: Diana Bürgel & Julian Müller | Verlag: Knaur | Erscheinungsdatum: 02.11.2022 | Seitenzahl: 480

Der erste Roman für Erwachsene von Bestseller-Autorin Holly Black – eine moderne, düstere Urban Fantasy über zwielichtige Diebe und tödliche Schatten 

In Charlie Halls Welt können Schatten manipuliert  werden, zur Unterhaltung, aber auch um Macht zu gewinnen. Und manchmal haben sie ein Eigenleben.
Charlie ist eine gewöhnliche Betrügerin, die als Barkeeperin arbeitet und versucht, sich von der Untergrundwelt des Schattenhandels zu distanzieren. Doch als eine Gestalt aus ihrer Vergangenheit zurückkehrt, wird Charlies Leben ins Chaos gestürzt. Entschlossen zu überleben, gerät sie in einen Strudel aus Geheimnissen und Mord, in dem sie es mit Doppelgängern, merkwürdigen Milliardären, Schattendieben und ihrer eigenen Schwester zu tun bekommt – die alle verzweifelt versuchen, die Magie der Schatten zu kontrollieren.

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Das erste Buch der Autorin für Erwachsene und ich war unglaublich gespannt, denn auch wenn ich die Ideen von Holly Black immer toll fand, ist der Funke bisher noch nicht so ganz übergesprungen.

Ein neuer Versuch

Willkommen in einer Welt, die unserer eigentlich gar nicht so unähnlich ist, wären da nicht…die Schatten.
Irgendwie scheint es der Menschheit gelungen zu sein, sich ihrer Schatten zu bemächtigen und diese nun zu kontrollieren, dadurch Magie auszuüben oder sie zumindest mit einer kleinen kosmetischen Hilfe ein wenig aufzupeppen.
Auch Charlie ist die Schattenmagie und der Untergrund nicht fremd, versucht sie sich auch seit Jahren davon zu distanzieren und ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen. So arbeitet sie nun als Barkeeperin, versucht die Studiengebühren für ihre Schwester Posey zu zahlen und das Leben mit ihrem Freund Vince zu genießen. So ganz scheint ihr dieses Leben aber einfach nicht zu passen und auch die Vergangenheit will sie noch nicht wirklich loslassen.

Durch ihren Job hat sie zwar immer mal wieder Begegnungen, die ein wenig zwielichtig sind, doch meistens schafft sie diese ganz gut abzublocken. Bis sie eines Tages auf dem Nachhauseweg den Mord an einem ihrer Gäste beobachtet, der er noch ziemlich außergewöhnlich abläuft. Es kommt wie es kommen muss, ein Gefallen hier wird eingefordert, ein neuer Auftrag auf der anderen Seite und Charlie befindet sich auf einmal mit einem Fuß schon wieder in der Unterwelt, obwohl sie sich doch so sehr geschworen hat, dort nicht wieder zu landen. Und als wenn das nicht schon Stress genug wäre und sie nicht eh schon an ihrer Beziehung zu Vince gezweifelt hätte, der übrigens selbst gar keinen Schatten hat, deckt sie auch hier noch ein Geheimnis auf – man hat wohl nie seine Ruhe.

Ziemlich viel und ein bisschen wirr

Ich muss zugeben, dass ich eigentlich total darauf stehe, wenn eine Geschichte ohne großes Geplänkel gleich richtig loslegt. Für meinen Geschmack hat es Holly Black hier aber ein wenig übertrieben, denn man wird mitten in die Story geworfen. Eine Welt voller Schatten, unterschiedlicher Hierarchien und sehr wenigen Erklärungen. Diese werden zwar durchaus immer mal wieder in der Handlung eingepflegt, doch jedes Mal verliert sich hier der rote Faden, weil es dann auf einmal um den Nachbarn des Schwagers der Tante geht…und so weiter. Nach und nach schließt sich natürlich an einigen Stellen der Kreis und das ganze System wird durchsichtiger, doch wenn ich so lange auf dem Schlauch stehe, vergeht mir immer ein wenig die Lust und vor allem kann ich dann auch die Spannung nicht mehr greifen. Was hier super schade war, denn diese wurde auf jeden Fall geboten.

Die ganze Idee dahinter fand ich echt stark. Das Schattending hat mich direkt neugierig gemacht und gerade auch die Suche nach dem „Book of Night“, das die Anleitung zur Erschaffung eines Blights bieten soll (ein Schatten, der selbst die Kontrolle gewonnen hat) klingt nicht nur cool, es ist auch echt cool gemacht. Doch durch den holprigen Einstieg und all den Fragezeichen in meinem Kopf war ich lange Zeit mehr genervt, als gut unterhalten, was die Story eigentlich gar nicht verdient hat. Also auch hier wieder ziemlich viel Gemecker, was Geschmackssache angeht, denn ich bin mir sicher, dass andere diese Story definitiv feiern werden!
Was den Stil und die Ideen angeht, spricht Holly Black hier wirklich eine ältere Leserschaft an und macht sich dabei gar nicht schlecht – vielleicht soll es aber auch einfach nicht mit uns werden. Es war definitiv kein Reinfall, aber der Funke wollte nicht so ganz überspringen.

Ich habe mich so sehr auf „Book of Night“ von Holly Black gefreut! Endlich eine Story für auch etwas ältere Leser*innen – ihre Ideen fand ich schon immer toll, nur der Funke wollte bisher nie so überspringen. So hatte ich gehofft, dass hier nun das Eis gebrochen wird, was aber leider nicht ganz der Fall war. Wieder eine richtig coole Idee – wir reden schließlich vom Schattenhandel! – aber die Umsetzung hat mich doch mehr auf dem Schlauch stehen, als die Story genießen lassen.

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