Rezension | Das Gold der Krähen von Leigh Bardugo

Sechs unberechenbare Außenseiter – ein unerreichtes Ziel – Rache! Das Abenteuer geht weiter!

Ein Dieb mit der Begabung, die unwahrscheinlichsten Auswege zu entdecken
Eine Spionin, die nur »das Phantom« genannt wird
Ein Verurteilter mit einem unstillbaren Verlangen nach Rache
Eine Magierin, die ihre Kräfte nutzt, um in den Slums zu überleben
Ein Scharfschütze, der keiner Wette widerstehen kann
Ein Ausreißer aus gutem Hause mit einem Händchen für Sprengstoff

Kaz Brekker und seinen Krähen ist ein derart spektakulärer Coup gelungen, dass sie selbst nicht auf ihr Überleben gewettet hätten. Statt der versprochenen fürstlichen Belohnung erwartet sie jedoch bitterer Verrat, als sie nach Ketterdam zurückkehren. Haarscharf kommen die Krähen mit dem Leben davon, Kaz‘ Geliebte Inej gerät in Gefangenschaft. Doch Kaz trägt seinen Spitznamen »Dirtyhands« nicht ohne Grund – von jetzt an ist ihm kein Deal zu schmutzig und kein Risiko zu groß, um Inej zu befreien und seinen betrügerischen Erzfeind Pekka Rollins zu vernichten.

Das sensationelle Finale von Leigh Bardugos Fantasy-Bestseller um den tollkühnsten Coup der Fantasy-Geschichte

Nachdem mich Das Lied der Krähen so begeistern konnte, wollte ich eigentlich direkt zur Fortsetzung greifen. Aber manchmal kommt es eben doch anders als geplant.

Der richtige Moment

Wir kennen es sicherlich alle, dass einfach nicht immer für jedes Buch der passende Moment ist. Als Das Gold der Krähen erscheinen ist, musste ich es mir sofort kaufen und wollte auch gleich mit dem Lesen starten, doch irgendwie war einfach nicht der richtige Zeitpunkt. So hat es nun tatsächlich ein Jahr gebraucht, bis ich den zweiten Anlauf in einem Buddyread gestartet habe und ich habe es keineswegs bereut. Die Bücher von Leigh Bardugo sind einfach so einzigartig, dass man keinen Moment davon verschenken sollte. Obwohl mir noch einige ihrer Bücher fehlen, so kann ich jetzt schon behaupten, dass sie mit zu meinen Lieblingsautoren zählt, von der jedes Buch bei mir einziehen muss.

So brauchte ich am Anfang aber trotzdem ein paar Kapitel um wieder richtig reinzukommen, auch wenn die Atmosphäre bereits ab der ersten Seite wahrlich greifbar war. Das Ende vom ersten Band hat bestimmt nicht nur mich sprachlos zurückgelassen und so musste man sich einfach ins neue Abenteuer stürzen, um zu erfahren wie es weitergeht. Zurück in Ketterdam und man hat beim Lesen das Gefühl selbst durch die schmutzigen Straßen zu laufen und in der Kriminalität wiederzufinden.

Charaktere & Setting

Wo ich zwar bereits im ersten Band für jeden einzelnen Charakter einen Platz in meinem Fanherz freigeräumt habe, so hatte ich hier das Gefühl, sie erst so richtig kennenzulernen. Durch die wechselnden Perspektiven bleibt nichts aus und zeitgleich wird die Spannung enorm hochgehalten. Ich wollte mich nie so recht von einem trennen, konnte es aber auch nicht abwarten, zu erfahren, wie es bei den anderen weitergeht. Dass der Autorin die Charaktergestaltung aber einfach liegt, sollte schon lange kein Geheimnis mehr sein.

Doch Das Gold der Krähen kann sich nicht nur durch fantastische Charaktere und einem wirklich erstaunlichem Setting beweisen, sondern auch durch Spannung und Überraschungsmomente. Es gab einige Stellen an denen ich die Hoffnung schon aufgegeben habe, nur um wieder von Kaz und seiner Bande überrascht zu werden. Die Spannung wurde durchgehend aufrecht gehalten, wenn sich zum Ende hin natürlich auch nochmal alles ziemlich zugespitzt hat und mir ganz vielleicht auch kurz die Tränen gekommen sind. Das Ende war für mich zwar nicht ganz so perfekt, aber dennoch unglaublich passend und lässt mich auf jeden Fall zufrieden zurück.

Was hätte man auch anderes erwartet? Mit Das Gold der Krähen hat Leigh Bardugo eine unglaublich starke Fortsetzung geschaffen, die es einem nochmal ermöglicht ein Abenteuer in Ketterdam zu wagen, noch einmal all die fantastischen Charaktere zu treffen und einen würdigen Abschluss zu finden. Definitiv eine ganz außergewöhnliche Reihe!