Rezension | Das kalte Reich des Silbers von Naomi Novik

Rezension | Das kalte Reich des Silbers von Naomi Novik

Titel: Das kalte Reich des Silbers | Originaltitel: Spinning Silver | Autor: Jenny-Mai Nuyen | Übersetzer: Marianne Schmidt | Verlag: cbj | Erscheinungsdatum: 04.03.2019 | Seitenzahl: 576 | Altersempfehlung: ab 14

Glitzernd, geheimnisvoll, großartig

Mirjem ist die Tochter eines gutherzigen Pfandleihers, der es nicht über sich bringt, Schulden einzutreiben. Als die Familie deshalb bittere Armut leidet, tritt Mirjem an die Stelle ihres Vaters. Unnachgiebig fordert sie zurück, was ihr zusteht. Sie ist erfolgreich, und bald heißt es, sie könne Silber zu Gold machen. Die Kunde davon dringt bis tief in die Wälder, zum gefürchteten Volk der Staryk – magische Wesen, die mehr aus Eis bestehen als aus Fleisch und Blut. Der König der Staryk entführt sie in sein Reich. Dort soll sie für ihn Silber zu Gold machen. Tut sie das nicht, wird der Staryk sie töten. Doch gleichzeitig versinkt die Menschheit nun in Kälte …

Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Nachdem ich Das dunkle Herz des Waldes von der Autorin gelesen habe, war ich einfach hin und weg. Und sobald dieses Buch im Programm erschien, war mir klar, dass ich auch diese Geschichte unbedingt lesen muss!

Kalt und verzehrend

Bereits nach den ersten Seiten habe ich zwar den verträumten und einzigartigen Schreibstil der Autorin wiedererkannt und wieder geliebt, allerdings sorgt er auch, gepaart mit einer sehr kühlen und bedrückenden Atmosphäre für einen schweren Einstieg. Ohne Vorwissen stürzt man in verschiedene Perspektiven, die alle nicht allzu rosig wirken, aber dennoch eine gewisse Anziehung ausüben. Mirjem ist gewiss kein Charakter, der sofort mit Sympathie überzeugen kann und dennoch, oder gerade auch genau deswegen hat sie für mich umso authentischer und vor allem auch interessanter gewirkt.

So wie die Aufmachung und der Titel schon vermuten lassen, handelt es sich hier um eine winterliche Geschichte, doch keine von diesen, bei denen man sich einfach gemütlich einkuscheln möchte, am besten mit einem Tee vor den Kamin, sondern viel eher eine, bei der einem das Herz kalt wird. Naomi Novik schafft es einfach die entsprechende Stimmung aufzubringen, wahrscheinlich würde man beim Lesen auch dann frösteln, wenn daußen strahlender Sonnenschein wäre.

Wenn alles sich fügt

Doch nicht nur Mirjem steht im Mittelpunkt, so gibt es auch noch zwei weitere junge Frauen, die sich ihren Platz erkämpfen und die Geschichte aus neuen Blickwinkeln zeigen. Zwischenzeitlich bin ich manchmal ins Stocken geraten, weil ich all die Zusammenhänge noch nicht ganz erschließen konnte. Aber wie sollte es bei dieser Autorin anders sein? So fügen sich immer mehr Puzzleteile zusammen, die Spannung steigt immer weiter und die Geschichte nimmt ganz andere Ausmaße an.

Ich kann durchaus nachvollziehen, wenn solch ein Stil nicht jeden anspricht, dennoch wäre es zu schade, wenn man sich die Chance auf so eine Geschichte entgehen lassen würde. In meinen Augen zeichnen sich die Bücher von Naomi Novik einfach durch ihre Einzigartigkeit aus. Die Geschichten sind wie düstere Märchen, die in Vergessenheit geraten, es steht keine Liebesgeschichte im Vordergrund, sondern viel mehr Mut und Stärke. Für mich persönlich war Das kalte Reich des Silbers wieder ein absolutes Highlight und ich freue mich jetzt schon auf jede weitere Geschichte der Autorin!

Auch mit Das kalte Reich des Silbers konnte mich Naomi Novik wieder absolut begeistern! Es ist wie ein düsteres, eiskaltes Märchen, das einen beim Lesen einfach einnimmt und nicht mehr loslassen möchte. Eine Geschichte, die so viele Seiten beleuchtet und jede einzelne für sich vertritt. Eine wirklich grandiose Geschichte, die ich auf jeden Fall weiterempfehlen würde.

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