Rezension | Der Onyxpalast – Die Schattenkönigin von Marie Brennan

Rezension | Der Onyxpalast – Die Schattenkönigin von Marie Brennan

Titel: Der Onyxpalast 1 – Die Schattenkönigin| Originaltitel: Onyx Court 1 – Midnight never come | Autor: Marie Brennan | Übersetzer: Andrea Blendl | Verlag: Cross Cult | Erscheinungsdatum: 17.07.2019 | Seitenzahl: 460

England floriert unter der Herrschaft Königin Elizabeths, der letzten der Tudor-Monarchen. Aber in verborgenen Katakomben unter London hält eine weite Königin Hof: Invidiana, Herrscherin des Englands der Feen, und ein dunkler Spiegel
der Pracht darüber. In den dreißig Jahren, seit Elizabeth ihren Thron bestieg, vermischte sich die Politik der Menschen und der Feen untrennbar miteinander, in geheimen Allianzen und skrupellosen Treuebrüchen, deren Existenz von nur wenigen
vermutet wird.

Als die Fee Lady Lune den Auftrag bekommt, Walsingham, den Meisterspion Elizabeths, zu überwachen und zu manipulieren, kreuzen sich ihre Wege mit Michael Deven, einem sterblichen Gentleman und Agenten Walsinghams. Sein Entdecken der „unsichtbaren Mitspieler“ englischer Politik wird Lunes Loyalität und Devens Mut gleichermaßen auf den Prüfstand stellen. Wird sie ihre Königin für eine Welt verraten, die nicht die ihre ist? Und kann er in der machiavellischen Welt der Feen überleben? Nur zusammen werden sie die Quelle von Invidianas Macht finden – sie finden und zerstören …

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars.

Nachdem mich marie Brennan mit ihrer Lady Trent Reihe mehr als nur begeistern konnte, war ich unglaublich gespannt auf ihren neuen Auftakt!

Ein verwirrender Einstieg

Wo die ersten Seiten noch ziemlich märchenhaft wirken, kommt es kurz darauf doch ein wenig verwirrend – zumindest für mich. Marie Brennan kann weiterhin mit einem unglaublichen Schreibstil überzeugen, ganz ohne Frage, doch genau dieser gepaart mit einem völlig neuen Setting, verschiedenen Zeitschienen und unterschiedlichen Charakteren hat mich anfänglich doch ein wenig ins Holpern gebracht. Auf der einen Seite wirkt alles unglaublich faszinierend und auf der anderen Stand ich teilweise ein wenig auf dem Schlauch. Natürlich kann das auch an mir liegen, doch so habe ich eine Weile gebraucht, um überhaupt annähernd mit der Geschichte warm werden zu können.

Es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, dass meine Erwartungen nicht unglaublich hoch waren. Doch vielleicht habe ich mich auch einfach zu sehr auf ihre anderen Bücher versteift und war so nicht wirklich offen gegenüber der neuen Story. Denn auch, wenn mir die Geschichte nach und nach besser gefallen hat, so hatte ich immer noch keine wirkliche Verbindung zu den Charakteren, was unglaublich schade war.

Politisch und ausschweifend

Wer auf der Suche nach einem typischen Fantasyroman ist, wird von diesem Werk überrascht oder kann damit eher weniger anfangen. Denn nicht nur liest sich die Geschichte teilweise sehr historisch, sondern vor allem auch sehr politisch. So geht es um die Machtspiele zwischen Menschen und Feen – London über und unter der Erde. Es ist nicht so, dass man dem nicht folgen könnte, doch wenn man mehr auf Action und Drachenschlachten aus ist, trifft es eben nicht unbedingt den Geschmack.

Und obwohl sich zum Ende hin der Handlungsstrang gar nicht mehr so so langgezogen angefühlt hat, so tat er es zumindest während des Lesens. Ab dem letzten Drittel hat man dann endlich das Gefühl, dass ein bisschen Licht ins Dunkel kommt, die Fäden verlaufen zueinander und der Aufbau ergibt mehr Sinn. Es wird sogar richtig spannend, wenn auch nicht in allen Punkten überraschend, wobei ich das Ende selbst verhältnismäßig fast zu schnell abgehandelt empfunden habe. Vielleicht war mein Kopf auch einfach noch nicht bereit für diese Geschichte, denn das Potenzial habe ich auf jeden Fall erkannt, nur ist der gewisse Funke nicht übergesprungen. Die Fortsetzung werde ich auf jeden Fall noch lesen, in der Hoffnung, dass ich auch diese Reihe noch in mein Herz schließen werde.

Vielleicht wollte ich den neuen Auftakt von Marie Brennan zu Der Onyxpalast einfach zu sehr lieben, doch auch wenn mir die Idee wirklich gut gefallen hat und man auch hier den außergewöhnlichen Schreibstil der Autorin bewundern kann, so ist der Funke leider noch nicht übergesprungen. Wer aber auf der Suche nach einem besonderen Fantasyroman, gemischt mit Geschichte & Politik sucht, der sollte auf jeden Fall mal in das Buch reinschnuppern und erfahren, was unter der Erde Londons lauert…

KAUFEN!

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2 comments found

  1. Huhu!

    Das ist ja eine etwas durchwachsene Meinung ^^ Ich denke auch, dass da die Erwartung von vielen sehr hoch ist, da die Lady Trent Reihe ja doch sehr viele begeistert hat.

    Das mit der ausschweifenden Politik hab ich heir fast schon erwartet, denn ehrlich gesagt ist mir das schon bei Lady Trent aufgefallen. Auch hier wurde viel auf die politischen Ränke der Länder eingegangen, war aber vielleicht etwas mehr in die andere Handlung eingebettet.

    Auch finde ich, dass hier der Klappentext schon viel darüber „verrät“, dass es um Intrigen gehen wird – ich bin da recht offen, denn manchmal kann das sehr gut konstruiert sein, manchmal halt aber auch nicht. Bei Die Verräterin von Seth Dickinson war es mir z. B. auch zuviel an Politik und zu wenig Rahmen.

    Liebste Grüße, Aleshanee

  2. Hey Jill,
    ich möchte das Buch ja schon seit eeeewiger Zeit lesen und als es jetzt nach Deutschland kam (glaube sogar mit Originalcover!!), hab ich mich sehr gefreut. Werde es vll. trotzdem auf Englisch lesen….

    Ich bin eigentlich nicht sooo der Fan davon, wenn Bücher zu politisch werden, aber ich denke ich werde dennoch mal reinschauen 😀 Hab es vom Klappentext her aber eigentlich schon etwas erwartet 😀

    Liebe Grüße,
    Sinah

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