Rezension: Der Welten-Express / Anca Sturm
Titel: Der Welten-Express | Autor: Anca Sturm | Erscheinungsdatum: 31.08.2018 | Verlag: Carlsen | Seitenzahl: 384 | Altersempfehlung: ab 10
Eine atemlose Reise, angetrieben von Kohle, Dampf … und Magie! Willkommen im WELTEN-EXPRESS!
Nacht für Nacht sitzt die schüchterne Flinn Nachtigall am stillgelegten Bahnhof von Weidenborstel, dem Ort, wo zwei Jahre zuvor ihr Bruder verschwand. Bis eines Abends ein Zug herbeirollt, mit einer gewaltigen, rauchspuckenden Lokomotive. Und Flinn … stürzt als blinde Passagierin in das Abenteuer ihres Lebens! Denn der Zug ist der Welten-Express, ein fahrendes Internat voller außergewöhnlicher Kinder, angetrieben mit magischer Technologie. Ein Ort, in dem Flinn Freunde findet – und Feinde. Denn der Welten-Express birgt mehr Geheimnisse, als sie sich je hätte träumen lassen …
Ein paar haben vielleicht auch die Aktion von ein paar wundervollen Bloggerinnen und mir rund um das Buch mitbekommen. Als ich damals auf der Messe von dem Buch gehört habe, war meine Neugier gleich geweckt und ich habe mich wahnsinnig gefreut. Fans von Harry Potter sollen auf ihre Kosten kommen – natürlich ist die Messlatte da ziemlich hoch. Ob die Geschichte dem gerecht werden konnte?
Auf zu einer magischen Reise…oder auch nicht
Bereits der Prolog hat mein Herz höher schlagen lassen, die ein oder andere Formulierung fand ich zwar ein wenig unpassend gewählt, doch der Schreibstil und der Inhalt haben ein magisches Abenteuer versprochen, ebenso wie die restliche Aufmachung vom Buch.
Nach einem kurzen Abstecher in Flinns „vorheriges“ Leben beginnt auch schon die Reise im Welten-Express. Und diese war, nunja, ernüchternd.
Ich würde jetzt gerne davon schwärmen, wie wundervoll die vielen kleinen magischen Details waren, die die Geschichte einmalig und unvergesslich gestalten haben. Für mich persönlich gab es diese nur leider nicht. Es kam mir ein wenig wie das Warten auf der Ersatzbank vor, irgendwo war sicher einiges los, nur leider nicht dort, wo ich mich als Leser aufgehalten habe.
Im Mittelpunkt stand in meinen Augen auch nicht die Erkundung des Welten-Express‘, sondern viel eher die Suche nach Flinns Bruder. Dieser Aspekt hat mich ein wenig unerwartet getroffen und ist mir ehrlich gesagt auch ziemlich schnell auf die Nerven gegangen. Denn davon abgesehen, dass diese Suche in meinen Augen die Handlung nicht vorangetrieben hat, ist allein der Name Jonte (Flinns Bruder) auf jeder Seite dreimal gefallen und hat dem restlichen Geschehen die Show gestohlen.
Eine tolle Idee, doch ein falsch gelegter Fokus
Wie eben schon erwähnt stand in meinen Augen die Suche nach Jonte im Mittelpunkt.
Flinn selbst konnte leider auch gar nicht mein Herz erobern, da sie in meinen Augen auch einfach kein Sympathieträger war. Dazu musste sie bei jeder neuen Begegnung erwähnen, dass sie kein – Achtung, KEIN – Junge ist, nur weil sie Jungskleidung trägt. In welcher Zeit befinden wir uns denn? Scheinbar hat niemand außer ihr groß einen Gedanken daran verschwendet.
Dazu sollte es wohl eine typische Aufteilung der Charaktere geben:
Loyale Freunde – die mir übrigens wirklich gefallen haben.
Einen fiesen Mitschüler, eine sonderbare Lehrerin.
Einen einfühlsamen Schuldirektor – an dieser Stelle muss ich leider einlenken und sagen, dass dieser einfach keinen Durchblick hatte und alles doch ein wenig merkwürdig angegangen ist.
Was mir ebenfalls ein wenig aufgestoßen ist: Die Kinder im Zug, die scheinbar keine besondere Begabung haben, werden auch offensichtlich anders behandelt. Unterricht kann da ruhig ausfallen und gegen Arbeitsschichten getauscht werden.
Ich merke schon, dass diese Rezension sich noch negativer schreibt, als ich es ursprünglich vorhatte. Ich weiß, dass viele diese Geschichte sehr gemocht haben, was mich wirklich freut!
Nur mich konnte sie leider gar nicht überzeugen und das Lesen war schon eher eine Überwindung.
Anca Sturm konnte mich mit Der Welten-Express leider, leider gar nicht überzeugen. Dies soll keinesfalls jemanden abschrecken, ich kenne einige, die dieses Buch sehr geliebt haben. Nur mich persönlich hat es einfach nicht angesprochen – ich habe einen ganz anderen Schwerpunkt und andere Charaktergestaltungen erwartet. So werde ich an dieser Reihe auf keinen Fall weiterlesen.
LESEPROBE? KAUFEN!
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