Rezension | Eden von Tim Lebbon

Rezension | Eden von Tim Lebbon

Titel: Eden | Originaltitel: Eden | Autor: Tim Lebbon | Übersetzer: Stephanie Pannen | Verlag: Cross Cult | Erscheinungsdatum: 05.10.2020 | Seitenzahl: 550

Ein brandneuer Horror-Öko-Thriller vom Bestsellerautor des Netflix-Hits The Silence.

In einer Zeit, in der die steigenden Ozeane riesige Müllinseln enthalten, der Amazonas-Regenwald fast komplett zerstört ist und zahllose Arten vom Aussterben bedroht sind, wurden die Virgin Zones eingerichtet, um gegen die Veränderung anzukämpfen. Diese dreizehn gewaltigen, für die Menschen verbotenen und der Natur zurückgegebenen Landflächen sollten zur grünen Lunge der Welt werden.

Heimlich führt Dylan ein Team von Abenteurern nach Eden, der ältesten der Zones. Sie fühlen sich von den Herausforderungen und Gefahren der primitiven Natur angezogen und wollen sie mit einem Mindestmaß an Ausrüstung, vor allem mit Hilfe ihrer Fähigkeiten und ihrem Mut durchqueren.

Mit dabei ist Dylans Tochter Jenn und sie hat ein Geheimnis – Dylans Frau Kat, die sie vor Jahren verlassen hat, befindet sich bereits in Eden. Jenn ist fest entschlossen, ihre Mutter zu finden, doch weder sie noch der Rest ihres Teams ist auf das vorbereitet, was vor ihnen liegt. Die Natur ist auf eine elementare und primitive Weise nach Eden zurückgekehrt und nicht mehr der Freund der Menschheit.

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Was habe ich mich auf diese Neuerscheinung und die damit bevorstehenden Lesestunden gefreut!

Zonen zur Erhaltung

Tim Lebbon ist vielleicht dem einen oder anderen durch seinen Roman The Silence und der darauf folgenden Netflix Verfilmung schon ein Begriff- für mich persönlich ist der Autor neu, dennoch war ich nicht weniger gespannt auf diesen Science-Fiction-Öko-Horrorthriller. Leute, was für eine Mischung!
Wie man sich denken kann, hat in dem Roman die Menschheit die Erde schon ziemlich runtergerockt, ja, sogar noch mehr, als wir bereits. Genau deshalb wurden sogenannte Zonen eingerichtet, in denen die Natur unberührt wieder aufleben kann. Allein die Vorstellung finde ich ziemlich cool. Aber wie sollte es anders sein, eben das lockt die Menschen dann wieder an eben doch genau in diese Bereiche vorzudringen, so auch Jenn und ihre Gruppe, wodurch ich gestehen muss, dass sie mir von Anfang an alle nicht sonderlich sympathisch waren.

Dass man das Abenteuer sucht kann ich als Stubentiger nicht immer nachvollziehen, doch welche Faszination von diesen Orten ausgeht natürlich schon. Und wenn man ganz ehrlich ist, hat man es als Leser ja auf nichts anderes abgesehen. Der Antrieb der Gruppe deckt sich nicht unbedingt mit dem von Jenn und auch unfreiwillig ihrem Vater – Überraschung, auch hier hat jeder seine Geheimnisse.
Sobald die ersten Hürden überwunden sind, finden sich die Gruppe in einer der wohl gefährlichsten und unberührtesten Zone wieder. Die Gruppe kann man sich in etwa wie Extremsportler vorstellen – das Ziel all jener, so schnell wie möglich und ohne Hilfsmittel schwierige Gebiete zu durchqueren.

Kurzweilige Unterhaltung

Die grobe Handlung ist an sich nicht wirklich überraschend, was sie aber auch nicht schlecht macht. Es ist einfach ein typischer Ablauf und schnell hat man raus, in welche Richtung sich hier alles entwickelt. Dennoch sorgt Tim Lebbon immer wieder für Spannung, ein paar kleinen Überraschungen – wenn auch erst ein wenig später – und vor allem kurzweilige Unterhaltung, die eben gar nicht so untypisch für dieses Genre ist.

Falls der Fokus hier darauf gelegen haben sollte, dass ich mir wirklich um den Umgang mit der Umwelt Gedanken mache, ist das eher weniger der Fall, schon allein wegen der fantastischen Anteile der Story.
Der Schreibstil hier hat mir aber wirklich gut gefallen und der ein oder andere Gänsehaut-Moment war definitiv gegeben, wodurch sich die Story zu einem kleinen Pageturner entwickelt hat, den ich bedenkenlos weiterempfehlen würde. Wer also mal einen kleinen Abstecher in das Genre machen will, ist hier auf jeden Fall gut aufgehoben.

Das Ende hat mich dann nicht wirklich vom Hocker gehauen, wenn mir auch die Spannung gefallen hat, nur eben die Auflösung an sich war jetzt nicht wirklich deep oder außergewöhnlich. Wer jetzt aber keine Wunder erwartet, wird auch nicht enttäuscht.

Mit Eden hat Tim Lebbon einen interessanten Öko-Thriller gestartet, der sich zwischen Horror, Science Fiction und Dystopie bewegt. Das Rad wurde nicht neu erfunden und die großen Wow-Momente lassen auch eher auf sich warten, dafür gibt es einen guten Spannungsfaktor und wirklich tolle Unterhaltung für zwischendurch.
Wer also mal in das Genre reinschnuppern möchte oder einfach die perfekte Gänsehaut-Lektüre für zwischendurch sucht, ist hier gut aufgehoben.

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AUCH REZENSIERT VON: Phantastik News | Einfachlosgebloggt | DerStandard

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