Rezension: Ewigkeitsgefüge / Laura Labas
„Ihr wirkt so stark, unabhängig und furchtlos. Alles das, was ich nicht bin.“
„Du bist das und noch viel mehr.“
Verlag: Drachenmond Verlag
Erscheinungsdatum: 06.07.2017
Seitenzahl: 310
»Er war ein Gott, der keiner sein wollte.«
In Arden Creek ist nichts so, wie es scheint. Wer des Nachts durch die Straßen wandert, findet sich schon bald in der tödlichen Umarmung eines Mordenox´ wieder. Eine Kreatur, die mit ledrigen schwarzen Flügeln vom Himmel hinabstürzt und ihre Zähne in das zarte Fleisch ihrer Opfer senkt.
Lydia Prescott gehört zu einem Clan, der um diese Gefahr weiß. Als Somna ist sie dazu in der Lage, die Wandlung von Menschen zu Mordenox zu verhindern. Obwohl ihre Gabe so wichtig ist, ist sie noch nicht bereit, sie einzusetzen.
Dann aber wird ihr Clan beinahe vollständig ausgelöscht und sie muss lernen, sich selbst zu vertrauen. Gejagt von ihrem Feind und hin- und hergerissen zwischen den verschiedenen Mächten in der Stadt, kämpft sie darum, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und ihre Bestimmung zu erfüllen.
Den meisten wird es sicher schon bekannt sein, ich bin ein riesen Fan von Laura.
Was natürlich keinen Einfluss auf meine Wertung nimmt, viel eher möchte ich damit einfach wiedergeben, wieso ich ihre Bücher so liebe. Laura Labas ist definitiv zum Teil Schuld an meinem SuB, ich liebe und teile ihren Büchergeschmack und kann mich von ihren Meinungen total fesseln lassen. Das Beste?
Sie schafft genau diese Elemente in ihren eigenen Bücher genauso wiederzugeben, was sie einfach zu etwas wirklich Besonderem machen.
Umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich Ewigkeitsgefüge wieder vorab lesen durfte und vor allem, euch nun endlich meine Meinung dazu sagen zu können.
Wie der Klappentext schon vermuten lässt, hat das ganze Buch wieder eine eher dunklere Stimmung – zu meiner Begeisterung. Gleich zu Beginn ist man wieder direkt im Geschehen und durch den fesselnden und flüssigen Schreibstil steckt man sofort mit drin und mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Mit einem tollen Maß zwischen Spannung und Action verliert man nicht das Interesse und ist wahnsinnig gespannt auf alle Unklarheiten, die es noch zu enträtseln gibt.
Manchmal macht es mich ja wirklich wahnsinnig, wenn ich nicht hinter das große Ganze blicken kann, doch hier war ich so gebannt von der restlichen Handlung, dass das auch durchaus mal warten konnte.
Zum Ende hin war es einem dann natürlich bewusst und ich hätte die Charaktere am liebsten geschüttelt, damit sie es auch endlich entdecken. Ja, vielleicht bin ich ein ungeduldiger Mensch.
Lydia war als Protagonistin wirklich eine harte Nuss. Ich bin aus den Geschichten der Autorin starke Protas durchaus gewohnt, hier hatte ich anfänglich aber wirklich Angst, dass mir Lydia ein bisschen zu…naja, gefühlskalt ist.
Allerdings trifft es hier die Bezeichnung „Harte Schale, weicher Kern“ wohl perfekt auf den Grund. Denn sie hat durchaus einiges zu verarbeiten, zeigt es nur nach Außen hin nicht.
Auch wenn ich die taffe Art mag und auch Lydia in mein Herz geschlossen habe, muss ich aber gestehen, dass da noch ein bisschen mehr Sympathie zwischen uns hätte herrschen können.
„…Ich bin kein Gott, aber – die Götter stehen mir bei – ich bin auch kein Feigling.“
Auch die anderen Charaktere waren mal wieder sehr facettenreich und ich freue mich jedes Mal aufs Neue darauf, mich auch vom Gegenteil des ersten Eindrucks überraschen zu lassen.
Alle zusammen haben sich wirklich schön ergänzt, aber auch hier muss ich anmerken, dass ich mir ein kleines bisschen mehr Tiefe gewünscht hätte.
Aber: Ich war ein großer Fan von Ace!
„Ich kann nicht so tun, als würde ich verstehen, wie sich das anfühlt“, sagte er leise, „aber es ist nicht das Ende deiner Welt. Es wird eine Zeit dauern, ja, aber du wirst wieder zu dir finden und nach vorne sehen können. Deine Vergangenheit muss nicht deine Zukunft sein.“
Die Story an sich ist auf jeden Fall cool und bietet viele neue Aspekte. Vielleicht ein bisschen zu umfangreich für knapp 300 Seiten, da ich leider manchmal das Gefühl hatte, dass das ein oder andere ein bisschen untergegangen ist.
Nichtsdestotrotz war ich wieder begeistert. So viele Emotionen, zwischen Freundschaft, Liebe und Loyalität lassen mir immer wieder mein Herz aufgehen und der schon erwähnte etwas dunklere Schreibstil treffen genau mein Geschmack.
Das Ende, also eher der Schlussteil – nicht das Ende-Ende, haben mich ein bisschen unzufrieden zurückgelassen. Da hab ich mir irgendwie etwas anderes erhofft, bzw. einfach mehr.
Aber keine Angst: Das Ende-Ende fand ich, war wirklich ein schöner Abschluss.
Das hört sich jetzt alles nach viel mehr Kritik an, als es eigentlich sollte!
Denn das Buch habe ich wirklich geliebt, es war nur einfach ein bisschen anders als z.B. Ein Käfig aus Rache und Blut / Ein Thron aus Knochen und Schatten. Versteht es einfach eher, als „Jammern“ auf hohem Niveau. Lasst euch also deshalb keineswegs von mir abschrecken.
Wer die Bücher Von Laura Labas kennt und liebt, wird auch bei diesem Werk keineswegs enttäuscht.
Für alle Erstlingsleser: Wer ein ausgefeiltes und düsteres Setting mag und einmal auf die Emotionsachterbahn springen möchte, ist hier genau richtig.
Bisher kann ich alle Bücher, die ich von der Autorin gelesen habe wirklich nur wärmstens weiterempfehlen. Jedes Mal aufs Neue ein tolles Leseerlebnis, das im Kopf bleibt!
LESEPROBE? KAUFEN!
AUCH REZENSIERT VON: Valaraucos Buchstabenmeer Kates Bücherregal
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