Rezension | Kellergrab von Paul Cleave

Rezension | Kellergrab von Paul Cleave

Titel: Kellergrab | Originaltitel: The Quiet People | Autor*in: Paul Cleave | Übersetzer*in: Robert Brack | Verlag: Piper | Erscheinungsdatum: 31.03.2022 | Seitenzahl: 432

Paul Cleave ist der König des harten Thrillers

Wer könnte perfider morden als ein Thriller-Schriftsteller? Oder am besten gleich ein Autorenpaar? Cameron und Lisa Murdoch sind so ein Paar und behaupten, sie könnten ein perfektes Verbrechen begehen. Als ihr Sohn verschwindet, scheint aus blutigen Geschichten Ernst zu werden.

Es beginnt eine öffentliche Hetzkampagne gegen das Ehepaar, die die Welt von Lisa und Cameron zusammenstürzen lässt. Sind die beiden tatsächlich eiskalte Killer? Da beginnt eine Mordserie. Die Opfer: böse Menschen, sehr böse Menschen. Doch es gibt immer jemanden, der noch böser ist … und der es liebt, Blut zu vergießen!

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

TRIGGERWARNUNG:
Misshandlung und Tötung von Kindern.

Einer der Thriller, den ich in der Vorschau entdeckt habe und direkt wusste, dass ich ihn einfach lesen muss!

Wenn man einfach die Kontrolle verliert

Lisa und Cameron Murdoch sind Bestseller Thriller Autor*innen, die von sich selbst behaupten, dass sie das perfekte Verbrechen begehen könnten, ohne erwischt zu werden.
Das klingt im ersten Moment vielleicht verdächtig, doch tatsächlich gehört diese Aussage einfach nur zu einigen spaßigen, die dem Marketing dienen sollte und bei denen die beiden sich niemals gedacht hätten, dass genau das mal gegen sie verwendet werden könnte.
Cameron ist mit dem gemeinsamen Sohn Zach auf dem Jahrmarkt und ein Moment der Panik sorgt für eine kleine Eskalation, wie sie im Bilderbuch steht. Allein in dieser Situation hat sich alles so gefügt, dass ich selbst, kinderlos, direkt den Moment gefühlt habe und es war unfassbar mitzuerleben, wie schnell alles nach hinten losgehen kann.

Als Zach dann verschwindet und die beiden Eltern verständlicher Weise in absoluter Panik ausbrechen, wird vorerst noch von einer Entführung ausgegangen. Doch schnell wendet sich das Blatt und die Eltern stehen als Verdächtige Nummer eins im Mittelpunkt.
Auf der einen Seite erlebt man alles aus der Perspektive von Cameron, die den Schmerz und die Angst von Eltern widerspiegelt, auf der anderen Seite von Detective Inspector Rebecca Kent, die in diesem Fall ermittelt und versucht nur das Beste zu tun.
Und so sehr ich auf der einen Seite mit den Eltern mit gefiebert habe, konnte ich mir da auch nie so ganz sicher sein und habe dadurch auch die andere Seite verstanden. Von all den Menschen, die um einen kleinen Jungen fürchten, der wahrscheinlich von seinen Eltern aus dem Weg geräumt wurde.

Ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen kann

Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal einen Thriller gelesen habe, der mich so sehr mitgenommen hat. Die Story war nicht nur spannend, sodass man das Buch gar nicht aus der Hand legen mag, sondern sie hat mich auch wirklich gefordert und mich zum Haare raufen gebracht.
An der Seite von Cameron, der immer wieder die Fassung verliert, was man zwar verstehen kann, aber einfach alles nur noch schlimmer macht, war wirklich nicht leicht auszuhalten.
Dazu kommen noch kleine Einspieler, die erahnen lassen, was mit Zach ist, die einfach der absolute Albtraum sind. Die Triggerwarnung habe ich mit Absicht oben reingesetzt, auch wenn sich im Buch keine befindet, denn die Thematik ist wirklich krass. Es geht um Misshandlung und Tötung von Kindern, auch wenn die Szenen nicht wirklich beschrieben werden.

Es klingt natürlich auch sehr makabrer, wenn ich sage, dass der Unterhaltungswert hier enorm hoch ist, aber ich hoffe, dass ihr wisst, wie ich das meine. So viel Emotionen und Spannung in einen Thriller zu bringen, den man einfach JEDE. EINZELNE. SEITE. fühlt, ist eine Leistung, die ich hier hoch anerkennen muss. Ich wollte schreien und weinen, das Buch gegen die Wand werfen, zeitgleich aber jede Zeile aufsaugen. Eine ganz große Thriller-Empfehlung, wenn man über das Thema lesen kann und auf keinen Fall das letzte Buch des Autors, das bei mir einziehen wird!

Kellergrab von Paul Cleave hat mich von der ersten bis zur letzten Seite mitgerissen und ist seit langer Zeit der mit Abstand beste Thriller, den ich gelesen habe. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle direkt durch die Hölle und zurück – ein Buch, das man einfach nicht aus der Hand legen kann!

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