Rezension | Lostlife von Jay Kristoff
Titel: Das Babel Projekt – Lostlife (Band 2) | Originaltitel: DEV1AT3 | Autor*in: Jay Kristoff | Übersetzer*in: Gerald Jung | Verlag: dtv | Erscheinungsdatum: 19.10.2022 | Seitenzahl: 496 | Altersempfehlung: ab 14 | Weitere Bände: (1) Lifelike
***ACHTUNG***BAND 2***
Nach dem verheerenden Kampf um Babel wurde Lemon Fresh von ihren Gefährten getrennt und schlägt sich nun alleine durch die Einöde der Glaswüste. Doch mörderische Verfolger wollen sie wegen ihrer unterdrückten Fähigkeiten einfangen und für ihre Zwecke missbrauchen. Schutz findet Lemon bei einer Gruppe Außenseiter mit ebenso ungewöhnlichen Begabungen wie den ihren – und einem Anführer, der nicht nur die Geheimnisse von Lemons Vergangenheit aufdecken könnte. Dafür muss Lemon in das Wettrennen mit ihrer ehemaligen besten Freundin Eve einsteigen, um die echte Ana Monrova zu finden und das Geheimnis der Lifelikes zu entschlüsseln. Doch nichts ist, wie es scheint …
Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Den ersten band der Reihe habe ich ja sehr geliebt und gerade nach dem fiesen Cliffhanger war ich unglaublich gespannt, wie es hier weitergehen wird!
Perspektivwechsel
So gemein ich Cliffhanger oftmals auch finde, muss ich irgendwo in mir drin wohl auch gestehen, dass sie durchaus ihren Zweck erfüllen. Ich bin dann einfach so emotional bei der Sache, dass die Handlung wesentlich mehr bei mir hängen bleibt und auch die Vorfreude auf die Fortsetzungen steigt – so auch hier.
Nach dem actionreichen Abgang aus dem Auftakt ist Lemon Fresh nun mehr oder weniger auf sich allein gestellt und muss sich durch die Glaswüste kämpfen – wie habe ich den Charakter schon im ersten Band ins Herz geschlossen!
Dennoch war ich ein wenig überrascht, dass sie wesentlich mehr in den Fokus und Eve mehr in den Hintergrund rutscht. Das Modell gab es zwar schon bei Jay Kristoff, hatte ich hier nur nicht so erwartet, schadet der Geschichte aber keinesfalls und bietet einem Aspekt mehr Gelegenheit zur Entfaltung.
Und zwar ist das ein Punkt, der mich im ersten Band noch ein wenig unschlüssig zurückgelassen hat: die Mutationen. Versteht mich nicht falsch, ich finde diese Grundidee immer wieder faszinierend und spannend, doch so ganz wusste ich nicht, ob das vielleicht doch alles zu viel drumherum wird und man sich nicht eventuell doch eher auf einen Handlungsstrang konzentrieren sollte. Nun wird das Thema aber mehr in Angriff genommen, wird somit auch runder – ob ich mir damit jetzt aber sicherer bin, kann ich immer noch nicht sagen, haha.
Der „verfluchte“ Mittelband
Auch hier, bitte nicht falsch verstehen: ich finde diesen band immer noch nicht schwach, nur been nicht so stark wie den Auftakt. Es bleiben doch auch immer noch recht viele Fragen offen und im Vergleich zum Auftakt punktet das Gesamtpaket nicht ganz so gut.
Dennoch beweist sich Jay Kristoff mit seinem beliebten Stil und bietet viele brutale, actionreiche, emotionale und humorvolle Szenen. Gerade den ersten Punkt sollte man nicht außer Acht lassen, wenn einem das nicht so gefällt. Für ein Jugendbuch wird es hier nämlich doch schon ein bisschen sehr krass.
Einzig waren mir hier ein paar Handlungen und Ereignisse einfach ein bisschen drüber. Ich weiß gar nicht, ob ich da mittlerweile einfach raus bin aus dieser Alterszielgruppe oder ob der Autor das nur in manchen Reihen hat. Bei der „Aurora Rising“ Reihe war mir der Humor to much, hier ist es nun manchmal das Gesamtkonzept.
Nach all der Meckerei lasst euch aber nicht abschrecken! Nicht nur weil Geschmäcker sowieso unterschiedlich sind, sondern auch weil ich selbst das Buch, trotz all der Kritik, wirklich genossen habe. An Jay Kristoff habe ich nur eben auch ziemlich hohe Erwartungen, gerade weil mich der Auftakt auch so gecatcht hat. Und so bietet auch der zweite Band einiges, schwächelt nur eben ein kleines bisschen im Vergleich. Es bleiben weiterhin einige Fragen offen und auch die Lifelikes an sich noch teilweise sehr rätselhaft – doch eine Fortsetzung gibt es ja noch und so bleibt auch die Hoffnung bestehen, dass uns da noch einmal ein richtig krasses Paket erwarten wird, das alles wieder rausholt!
Für mich persönlich leider nicht ganz so stark wie der Auftakt, auch wenn der Perspektivwechsel nochmal einiges geboten und auch einen Aspekt beleuchtet hat, mit dem ich vorher nicht ganz so warm geworden bin. Viele Fragen bleiben aber noch offen und so bleibt die Hoffnung, dass der finale Abschluss dann so ordentlich reinhauen wird!
KAUFEN!
AUCH REZENSIERT VON: Mandys Bücherecke | Bloodword | Buchlabyrinth
1 comment found