Rezension | Redwall von Brian Jacques

Rezension | Redwall von Brian Jacques

Titel: Redwall 1: Der Sturm auf die Abtei | Originaltitel: Redwall | Autor*in: Brian Jacques | Übersetzer*in: Claudia Kern | Verlag: CroCu (Cross Cult) | Erscheinungsdatum: 28.10.2022 | Seitenzahl: 400

Willkommen in Mossflower, wo sich die sanften Mäuse versammelt haben, um ein Jahr des Friedens und des Überflusses zu feiern. Alles ist gut … bis ein düsterer Schatten auf die alte Abtei von Redwall fällt. Es wird gemunkelt, dass Cluny, die schreckliche einäugige Ratte, mit ihrer wilden Horde kommt, um Redwall zu erobern! Die einzige Hoffnung für die belagerten Mäuse liegt in dem verlorenen Schwert des legendären Martin der Krieger. Und so beginnt die epische Suche eines stümperhaften jungen Lehrlings – einer mutigen Maus, die sich erhebt, um zurückzuschlagen … und selbst zur Legende zu werden.

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Ab und zu schleicht sich ja auch immer mal ein Kinderbuch in mein Blickfeld und bei dem tierischen Abenteuer rund um Redwall bin ich einfach schwach geworden!

Ein tierisches Abenteuer

Der kleine Mäuserich Matthias, gerade zu Beginn sehr tollpatschig und unbeholfen beschrieben, träumt von großen Abenteuern und dem Krieger Martin aus den Legenden.
Tatsächlich lebt er aber im Zeitalter des Friedens und gerade die Mitglieder der Abtei haben eine besondere Position in der Tierwelt und werden von allen in Ruhe gelassen und respektiert. Es wäre aber natürlich kein richtiges Abenteuer, wenn sich das nicht ändern würde und so wird schon nach wenigen Seiten bekannt, dass „Cluny die Geißel“ ein erbarmungsloser Piratenkönig wieder durch das Land zieht und alles niedermäht, was sich ihm nicht unterwirft. So endet das friedvolle Leben der Tiere in und rund Rotwall ziemlich schnell und ein Krieg naht.

Brian Jacques bedient sich zwar der Tierwelt, gestaltet aber sehr anthropomorphe Tiere, sodass man beim Lesen immer wieder vergisst, dass es sich hierbei gar nicht um Menschen handelt. Es gibt schon eine ziemlich klare Einordnung, so sind die Pflanzenfresser, allen voran die Mäuse, die „Guten“ und die Fleisch- und Allesfresser eher die „bösen“. Ausnahmen bestätigen hier die Regel und diese Einordnung ist natürlich auch nicht allzu ernst zu nehmen. Aber ich ertappe mich auch immer selber dabei, obwohl ich jetzt nicht einmal ein großer Rattenfan bin, wie mir die Art in der Präsentation von Cluny und seiner Gefolgschaft schon ein bisschen leid tut. Interessanterweise werden ein paar Tiere in ihrer Art auch eher schlicht und sehr animalisch gehalten, was dafür sorgt, dass es irgendwie auch noch Tiere unter den Tieren gibt.

Überraschend brutal?!

Dann beginnt die Geschichte also vorerst sehr harmonisch an der Seite von Matthias und kaum switchen wir zu Cluny, der gerade mit seiner Armee im Anmarsch ist und die Stimmung wechselt abrupt. Keine Rücksicht auf Verluste, wer nicht spurt, wird gefoltert oder gleich ganz kalt gemacht und auch der darauffolgende Krieg zwischen den Tieren bringt noch so manches Tier unter die Erde. Versteht mich nicht falsch, für mich war es echt gute Unterhaltung, bezogen auf die Zielgruppe war ich aber doch amüsiert überrascht und schockiert zugleich – glaube aber auch, dass man im Alter anfängt jüngeren Leser*innen gar nichts mehr „zuzutrauen“. Denn natürlich gibt es kein wildes Abschlachten, es wird nur eben auch nichts beschönigt.

Es ist ganz interessant wie ich Matthias auf den ersten Seiten noch ziemlich jung gelesen habe und kaum wird sein Typ verlangt, wird er zum Helden, der alle rettet und für jede*n einsteht. Die schnelle Entwicklung hat mir aber dennoch sehr gut gefallen, was aber auch daran lag, dass ich die Charaktergestaltung generell ganz grandios fand. Auch andere Charaktere wie Konstanze und Basil sind mir direkt ans Herz gegangen und selbst Cluny fand ich von der Gestaltung wirklich interessant. So startet hier also eine große Reise, denn die einzige Rettung scheint das Schwert vom Legenden Krieger Martin zu sein und wer könnte hier besser die Führung übernehmen als Matthias?
Tatsächlich ist das Original schon wesentlich älter (1986) und eine Übersetzung hat schon mal den Schritt gewagt, es aber nicht bis zum Reihenende geschafft. Umso mehr freue ich mich, dass Redwall bei CroCu / Cross Cult ein neues Zuhause gefunden hat, denn die Geschichte weiß Leser*innen aller Altersklassen zu unterhalten und bringt jede Menge Spannung mit sich!

Wie schön, dass diese Reihe ein neues Zuhause und eine Neuübersetzung gefunden hat, denn die Geschichte rund um Rotwall und Matthias hat mir unglaublich gut gefallen. Überraschend brutal, vor allem aber voller Spannung und einer grandiosen Charaktergestaltung, sodass grandiose Unterhaltung für alle Altersklassen geboten wird!

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AUCH REZENSIERT VON: Auroras kleine Bücherwelt | Phantastik News | Der Beutelwolf-Blog

2 comments found

  1. Schönen guten Morgen!

    Ich freu mich sehr dass es die Reihe in neuer Auflage gibt! Ich hab vor etlichen Jahren mal zufällig 2 Bände der Reihe in die Hände bekommen und mit Begeisterung gelesen – dann aber irgendwie aus den Augen verloren…
    Jetzt bin ich sehr motiviert, die Reihe „nochmal“ von vorne zu lesen. Ich mag solche tierischen Fantasygeschichten total gerne!
    Zu viel Gewalt 😀 Das wird ja desöfteren gesagt bei Kinderbüchern, aber grade Kinder empfinden das ja ganz anders. Sie „wissen“ oft gar nicht genau was es heißt, zum Glück, und nehmen das so hin wie es da steht ohne viel drüber nachzudenken. Deshalb ist es oft für uns viel brutaler im Empfinden. Zumindest ist das meine Erfahrung 🙂
    Ich freu mich jedenfalls schon auf die Reihe!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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