Rezension | Skyward von Brandon Sanderson
Titel: Skyward – Der Ruf der Sterne | Originaltitel: Skyward – Claim the Stars 1 | Autor*in: Brandon Sanderson | Übersetzer*in: Oliver Plaschka | Verlag: Knaur | Erscheinungsdatum: 02.08.2021 | Seitenzahl: 576
Wo alle Chancen enden, beginnt die Hoffnung: das packende Science-Fiction-Abenteuer von Bestseller-Autor Brandon Sanderson über die Kraft der Hoffnung und eine zu allem entschlossene junge Frau
Seit Hunderten von Jahren wird die Welt der jungen Spensa von den Krell angegriffen – nur die Flotte der Raumschiff-Piloten steht noch zwischen den überlegenen Aliens und den Menschen.
Hoch oben bei den Sternen als Pilotin ihre Heimat zu schützen ist alles, wovon Spensa jemals geträumt hat. Doch ihre Chancen dafür stehen gleich null: Spensas Vater gilt als Verräter, seit der Pilot urplötzlich sein Team im Stich gelassen hatte und dabei getötet worden war. Jedoch könnte eine unerwartete Wendung Spensa, allen Widerständen zum Trotz, doch noch hinauf zu den Sternen führen …
Mit Spensa hat Bestseller-Autor Brandon Sanderson eine ebenso einfallsreiche wie furchtlose junge Heldin geschaffen. »Skyward« ist ein Science-Fiction-Abenteuer in bester Blockbuster-Manier.
Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Tatsächlich habe ich bisher einen Bogen um Brandon Sanderson gemacht, aufgrund seiner Aussagen und Einstellungen aus der Vergangenheit. Da dies aber nun einige Jahre her ist und Menschen sich ja auch ändern können, wollte ich mich nun doch einmal an einem seiner Werke versuchen.
Willkommen in der neuen Welt
Das Setting spielt in der Zukunft und die Menschen sind auf Detrius gestrandet – nur leben sie dort nicht allein. Da auch noch ein Teil ihrer Technologie zerstört wurde und sie Schutz brauchen, leben sie eher in Höhlen des Planeteninneren, um dort den Angriffen der Krell besser entgehen zu können.
Die Krell starten zwar immer wieder Angriffe, scheinen aber weniger Interesse an einer kompletten Auslöschung zu haben, sondern vielmehr an einer Dezimierung der Menschheit.
Um das eigene Volk zu schützen gehört es wohl zur größten Ehre, wenn man die Pilot*innen-Ausbildung starten darf – welche eine Überraschung, dass auch genau dies der größte Wunsch von Spensa ist.
Doch nicht nur aus Anerkennungsgründen in der Gemeinschaft, denn Spensas Vater hat selbst zu den Größten der Größten gezählt. Bis zu einem Angriff (der auch gleich zu Beginn angeschnitten wird), bei dem er die Flucht ergreift und als Deserteur stirbt. Dieser Ruf bleibt nun auch beharrlich Jahre nach seinem Tod bestehen und färbt entsprechend auch auf seine Tochter Spensa ab. Diese besteht aber weiterhin auf das Bild, das sie selbst von ihrem Vater hat und möchte es und auch sich selbst vor anderen beweisen. Aber leider ist das alles immer nicht so leicht getan wie gesagt, denn trotz ihres guten Eignungstest, den alle durchlaufen, um einen passenden Beruf für sich zu finden, wird ihr der Zugang zur Akademie für Pilot*innen verwehrt.
Spensa…nervt
Versteht mich nicht falsch, die Gestaltung von Spensa als Charakter ist wirklich interessant und macht auch Spaß beim Lesen, gerade weil sie mal ein wenig anders ist. Allerdings hat sie mich zeitgleich auch ungemein genervt. Ihr Groll, ihren Unmut und ihre Reaktionen auf ungerechtes Verhalten kann ich auf der einen Seite absolut nachvollziehen, auf der anderen Seite provoziert sie aber auch immer wieder und kann es selbst nicht dann neutral angehen, wenn ihr jemand die Hand reicht. Sie muss sich ständig profilieren und stetig darauf beharren, dass sie besser, sogar die beste ist – so jemanden könnte ich auch nicht leiden. Was aber spannend zu verfolgen war, war wie sie sich immer mehr in dieser Rolle verliert und zunehmend das Gefühl dafür verliert, was richtig und was falsch ist.
Natürlich schafft sie es trotzdem auf die Akademie – sonst wäre die Story auch schnell wieder vorbei gewesen, bekommt aber im Vergleich zu allen anderen keine Unterkunft gestellt und landet in einer Höhle, in der Umgebung, wo sich – Überraschung – auch noch ein altes abgestürztes Raumschiff befindet, mit einer KI, die für manch Abwechslung sorgt…
Doch hiermit ist noch nicht genug getan: generell ist das Worldbuilding interessant – trifft zumindest sehr meinen persönlichen Geschmack, dennoch einfach gehalten, was das Buch für das Genre schon leicht zugänglich gestaltet. Umso facettenreicher sind aber auch die anderen Charaktere aufgebaut, die Mitschüler von Spensa, mit denen sie eine Flugstaffel bildet. Anfänglich, gerade aus Spensas Sicht, werden die meisten zwar ziemlich negativ geschildert, doch schnell wird klar, dass da viel eher ihr eigner Trotz hinter steckt und die Charaktere einiges zu bieten haben.
Blöd nur, dass es die Leitung scheinbar genau auf diese Staffel abgesehen hat. Das wird doch wohl nicht an Spensa und ihrer Vergangenheit, bzw. ihren Vater liegen? *mystische Handbewegungen*
Und was genau ist nun eigentlich der Plan der Krell? Ihr merkt, die Muster sind keine neuen, aber definitiv unterhaltsam, gerade durch ein wenig Abwechslung in der Charaktergestaltung.
Die Actionszenen nehmen zwar ein wenig Tiefgang, aber die Unterhaltung ist auf jeden Fall gesichert.
Wer Lust auf eine interessante Coming of Age Geschichte im Weltall hat, ist hier genau richtig!
Obwohl mich die Geschichte an sich schon angesprochen hat, waren meine Erwartungen an Skyward von Brandon Sanderson gar nicht so hoch, dafür aber dann die Überraschung. Die Charaktere sind erfrischend gestaltet, die Protagonistin nicht unbedingt eine Sympathieträgerin, aber mal was Anderes. Ein Coming of Age Roman im Weltraum, voller Action und Unterhaltung.
KAUFEN!
AUCH REZENSIERT VON: Gedankenfunken | Bücherhummel | Mandys Bücherecke
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