Rezension | Spinnenwald von Sascha Hommer

Rezension | Spinnenwald von Sascha Hommer

Titel: Spinnenwald | Autor: Sascha Hommer | Illustrator: Sascha Hommer | Verlag: Reprodukt | Erscheinungsdatum: 11.09.2019 | Seitenzahl: 144

Albi und Dan leben auf den Felsen. Gemeinsam mit ihren Freunden bereiten sie sich auf die bevorstehende Jagd im Spinnenwald vor. Um einen großen Waltrauder zu fangen, müssen sie sich den Gefahren des Waldes aussetzen und der Bedrohung durch die Augen stellen. Was aber verbirgt sich hinter deren Macht? Und wird tatsächlich, wie in einer alten Prophezeiung vorhergesagt, der Bote eines Tages zurückkehren, um die Felsenbewohner in die Freiheit zu führen?

Sascha Hommer schickt seine Figuren auf eine klassische Heldenreise, in deren Verlauf sie Aufgaben lösen, Abenteuer bestehen und Schwierigkeiten überwinden – doch was steht am Ziel ihrer Reise?

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Fast wäre dieser Comic an mir vorbeigegangen, doch als ich dann darauf gestoßen bin, war das Interesse sofort geweckt!

Planlos

Hiermit möchte ich auf keinen Fall sagen, dass Sascha Hommer planlos an diese Geschichte herangetreten ist, vielmehr habe ich mich ein wenig planlos gefühlt, als ich mit dieser Story begonnen habe. Weder konnte ich Albi und ihre Gemeinschaft einschätzen, noch den Hintergrund, der zu dieser Situation geführt hat. Und genau das hat einen gewissen Charme ausgemacht – ein wenig verwirrt dem lauf der Dinge zu folgen und dadurch nie zu wissen, in welche Richtung das Ganze steuern wird.

Der eher einfache Zeichenstil macht es umso leichter, sich der Geschichte einfach hinzugeben. Albi war mir auf jeden Fall sympathischer als die meisten ihrer Mitmenschen. Es ist so, wie wenn man der Außenstehende ist, der ein Problem ganz pragmatisch betrachten kann im Gegensatz zu jenen, die einen objektiven Blick verloren haben.

Ein gewisser Nachklang

Sobald ich das Gefühl hatte, ein bisschen mehr Fuß in der Geschichte gefasst zu haben, kam das eigene Urteil natürlich relativ schnell. Die Felsenbewohner leben inmitten einer Legende, teils wirkt das alles total surreal, auf der anderen Seite wird aber genau diese Denkweise immer wieder gestützt. So reflektiert man aber auch das Verhalten und neben einer heldenhaften Abenteuergeschichte kommen eben auch so einige Bedenken auf, die zum Nachdenken anregen.

So hat es Sascha Hommer geschafft seine ganz eigene Welt mit einer einzigartigen Atmosphäre zu entwerfen, die auf jeden Fall einen Eindruck hinterlässt. Mir persönlich hat es an der einen oder anderen Stelle dennoch an einen gewissen Unterhaltungswert gemangelt, vielleicht ist mir der Stil aber auch einfach ein bisschen zu „abstrakt“.

Spinnenwald von Sascha Hommer ist ohne Frage ein wirklich einzigartiges Werk und beweist, was man mit so wenigen Seiten, Worten und Strichen alles schaffen kann. Eine absonderliche Heldenreise und viel Stoff zum Nachdenken. Der Stil war zwar nicht hundertprozentig nach meinem Geschmack, doch einen Nachklang gab es trotzdem!

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