Rezension | Torn into Pieces von Mo Schneyder

Rezension | Torn into Pieces von Mo Schneyder

Titel: Torn into Pieces: Gothic Novel | Autor*in: Mo Schneyder | Verlag: Independently published | Erscheinungsdatum: 31.10.2021 | Seitenzahl: 536 | Altersempfehlung: ab 18

Philippinische Mythologie trifft auf Gothic.

Das Grauen ist näher, als du denkst.

Gerade noch mittellos und ohne Job, da winkt das Schicksal mit dem Zaunpfahl: Lailani bekommt die Chance, als Nanny in einem Herrenhaus in der Provence anzufangen, noch dazu für den attraktiven Comte Élian de Syrah.

Doch warum steht das herrschaftliche Gebäude seit über zwanzig Jahren leer? Welche Geheimnisse hütet es? Dunkle Ahnungen beschleichen Lailani, als sie es zum ersten Mal betritt und von unheimlichen Visionen heimgesucht wird. Nachts erwachen die Figuren in dem verwilderten Park zu neuem Leben.

Wenig später liegen tote Hühner vor der Haustür. Irgendetwas hat ihnen bei lebendigem Leib die inneren Organe ausgesaugt…

Lailani begibt sich auf die Suche nach dem Täter, nicht ahnend, dass das Geheimnis ihre schlimmsten Albträume übertrifft. Denn im Château de Syrah ist nichts so, wie es scheint.

Perfekt für alle, die Gothic Novels und schaurige Geschichten rund um Spukschlösser lieben!

Content Notes

Depression, Drogen, explizite Gewalt (Gore), posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Tod, Menschenhandel, Misshandlung, Vergewaltigung, Rassismus, Schwangerschaft, Sex

Vielen Dank an Mo Schneyder für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Als ich das Cover das erste Mal entdeckt hatte, war es bereits um mich geschehen und ich konnte es kaum erwarten, endlich die Geschichte dahinter zu entdecken!

Von falschen Erwartungen

Ihr kennt es selbst: Es kommt ein Buch, auf das ihr euch schon unglaublich freut und eure Erwartungen schießen in die Höhe, was es dem Buch nicht immer wirklich leicht macht, dem auch gerecht zu werden.
Dass meine Erwartungen „zu hoch“ gewesen waren, wäre eine falsche Formulierung, sie waren einfach ganz anders.
Nach dem Klappentext und der Aufmachung hatte ich eine schaurige Atmosphäre von der ersten Seite an erwartet, bin dann aber eher in einer liebevollen RomCom gelandet, die zwar zwischendurch mal mysteriöse Einspieler hatte, aber hauptsächlich von der Beziehung der Charaktere untereinander und dem ein oder anderen Familiendrama lebte.
An dieser Art von Geschichte möchte ich wirklich nichts aussetzen, nur mein vorfreudiges Gruselherz war ein wenig geknickt, hatte ich mir doch etwas anderes ausgemalt.

Lailani hat es schon vor ein paar Jahren weg aus ihrer Heimat und von ihrer Familie nach Frankreich verschlagen, um genügend Geld für ihre Kinder zu verdienen, um ihnen einen guten Schulabschluss und ein anderes Leben zu ermöglichen. Die Trennung schmerzt sie sehr, nicht nur, weil sie ihre Kinder so sehr vermisst und immer mehr aus den Augen verliert, sondern auch weil sie immer mehr das Gefühl bekommt, dass der Vater der Kinder seiner Rolle nicht wirklich gerecht wird. So schlägt sie sich durch unterschiedliche Jobs, in denen sie zumeist die Häuser anderer reinigt, diese sie aber meist eher ausbeuten.
Dass die Autorin hier ein wirklich wichtiges gesellschaftskritisches Thema eingebaut hat, fand ich unglaublich gut, gerade weil es leider immer noch nicht an Aktualität verloren hat.

Philippinische Mythologie

Auf dem Trockenen wird man hier aber natürlich nicht gelassen, gerade die philippinische Mytholgie bekommt hier einen besonderen Fokus – ein Thema, mit dem zumindest ich nicht oft in Berührung komme und das meine Neugier geweckt hat.
So switcht die Geschichte nicht nur zwischen den Eindrücken von Lailani und ihrem Arbeitgeber Comte Élian de Syrah (und später auch anderen Nebencharakteren), sondern auch zwischen zwei Perspektiven, die lange unbekannt bleiben und die schon erahnen lassen, was uns hier noch erwartet.
Denn als es Lailani und viele andere Arbeiter*innen gemeinsam mit der Familie de Syrah ins Herrenhaus in der Provence verschlägt, kommen immer mehr Gerüchte zu Tage, dass dieses Haus verflucht ist.
Lailani und ihre Kolleg*innen versuchen zwar nicht viel auf dieses Gerede zu hören, doch die ein oder andere Situation sorgt doch für immer mehr Zweifel.

Die Lovestory in Torn into Pieces hat mich persönlich leider nicht so gecatcht, was aber nicht an ihrer Darstellung lag, sondern an meinem persönlichen Geschmack. Die Mischung war einfach sehr besonders und anders, als ich sie mir vorgestellt hatte – ich bin mir aber sicher, dass andere Leser*innen hiervon absolut begeistert sein werden.
Dazu kommt, dass ich kein religiöser Mensch bin und mir dieser Aspekt in Geschichten oft schwerfällt, aber auch hier ist es wieder das gleiche Thema wie bei meinem anderen Kritikpunkt.
Zum Ende hin hab dann allerdings auch ich meinen spannungsgeladenen Gruselkick bekommen – und man, da hat sich dann einiges überschlagen. Für meinen Geschmack hätte es sich ruhig ein wenig mehr über die Geschichte verteilen können, aber ich muss schon sagen, dass das Ende dafür einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

Der Aufbau von Torn into Pieces von Mo Schneyder war ganz anders als ich erwartet hatte, und erinnerte mich zu Beginn eher an eine RomCom – was keinesfalls verkehrt sein muss, nur eben komplett an meiner persönlichen Vorstellung vorbeigegangen ist. Große Pluspunkte haben bei mir aber die philippinische Mythologie gesammelt und das spannungsgeladene Ende, das dafür so einiges aufholen konnte.
Definitiv einen Blick wert!

KAUFEN!

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