Rezension | Trees 1: Ein Feind

Rezension | Trees 1: Ein Feind

Titel: Trees 1 | Autor: Warren Ellis | Übersetzer: Christian Langhagen | Illustrator: Jason Howard | Verlag: Cross Cult | Erscheinungsdatum: 16.12.2020 | Seitenzahl: 168

Wenn in den Schatten der Bäume die Alpträume lauern…

In der nahen Zukunft bewegt sich das Weltgeschehen in den Schatten der Bäume: in China erreicht ein junger Maler die „spezielle Kulturzone“ einer Stadt unter Bäumen; in Italien trifft eine junge Frau mit Verbindungen zu einer faschistischen Gang auf einen alten Mann, der sie schreckliche Fertigkeiten lehren will; in Svalbard entdeckt ein Forschungsteam unerwartet, dass die Bäume nicht friedvoll schlummern, sondern eine furchtbare Bedrohung für die Menschheit bedeuten.
Vor zehn Jahren sind sie gelandet. Überall auf der Welt. Tatenlos standen sie auf der Erdoberfläche wie Bäume, stumm verharrten sie in ihrer allumfassenden, erdrückenden Präsenz. Vor zehn Jahren lernten wir, dass intelligentes Leben in den Weiten des Universums tatsächlich existiert – doch sie sahen die Menschen weder als lebendig noch als intelligent an …

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Den Titel hatte ich auch schon eine Weile auf Englisch auf meiner Wunschliste, umso besser, dass er nun auch im Deutschen ein Zuhause gefunden hat.

Die Welt, wie wir sie kannten…

…existiert nicht mehr.
Gleich auf den ersten Seiten erlebt man als Leser, was die Menschheit verändert hat – sie sind bei weitem nicht die einzigen Lebewesen und vor allem nicht die Stärksten. Denn eine andere Macht scheint übernommen zu haben, dabei unsere Existenz aber nicht wirklich für voll zu nehmen.
„Bäume“ sind auf der Welt verteilt und mittlerweile scheinen sie zum Bild dazu zugehören, denn wirklich mehr kam danach nicht mehr.
Aber kann das wirklich schon alles sein?

Warren Ellis nimmt sich hier die Zeit, seine Leser:innen in eine neue Welt einzuführen. Dabei liegt der Fokus aber gar nicht mal nur auf den mysteriösen Bäumen, sondern viel mehr auf den Menschen und wie sie sich verändert haben. So erlebt man viele verschiedene Eindrücke und Perspektiven, die zwar alle unterschiedlich sind, aber gleichermaßen spannend. Das Erzähltempo der Story scheint zwar ruhig, aber keinesfalls langweilig, denn dafür gibt es viel zu viel zu entdecken.
Vor allem aber die Charaktergestaltung konnte mich hier voll und ganz begeistern!

Zeichnungen @Jason Howard | Cross Cult

Und nun?

Obwohl man hier wausi noch gar keine Anworten erhält, bietet die Story wirklich viel Input. Die unterschiedlichen Perspektiven haben mir unglaublich viel mitgegeben und für eine unglaublich gute Dynamik in der Story gesorgt, wodurch es nie langweilig wurde.
Jason Howard bietet dazu ein grandioses Artwork, das – zumindest in meinen Augen – wirklich perfekt für die Geschichte ist.

Was machen diese Bäume mit der Menschheit? Spaltet sich die Gesellschaft? Welche Gefahren existieren bereits und welche kommen noch auf uns zu? Genauso interessant fand ich aber auch zu sehen, dass das „normale“ Leben und auch die bekannten Probleme & Strukturen bestehen bleiben. Ein wirklich vielschichtiger und facettenreicher Auftakt, der mir wahnsinnig viel Spaß gemacht hat und mich sehr gut unterhalten konnte.
So bin ich nun umso gespannter, wie es hier weitergehen wird – denn ganz ehrlich? Ich habe keine Ahnung, was uns hier noch erwarten wird.

Zeichnungen @Jason Howard | Cross Cult

Mit Trees haben Warren Ellis und Jason Howard einen unglaublich atmosphärischen und ziemlich coolen Auftakt hingelegt, der auch ohne typische Actionszenen ziemlich gut überzeugen kann. Das Ende ist zwar kein schlimmer Cliffhanger, da man aber eigentlich noch keine Antworten auf all seine Fragen erhalten ist, geht man trotzdem voller Spannung und Vorfreude aus dieser Geschichte und wartet auf die Fortsetzung.

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