Rezension | Verlorene der Zeiten von Amal El-Mohtar & Max Gladstone

Rezension | Verlorene der Zeiten von Amal El-Mohtar & Max Gladstone

Titel: Verlorene der Zeiten | Originaltitel: This is how you lose the time war | Autor*in: Amal El-Mohtar & Max Gladstone | Übersetzer*in: Simon Weinert | Verlag: Piper | Erscheinungsdatum: 01.09.2022 | Seitenzahl: 192

Ausgezeichnet mit dem Hugo-, Nebula- und Locus-Award

Zwei Feindinnen in einer Zeit des Krieges.
Verbotene Nachrichten, heimlich ausgetauscht auf den verlassenen Schlachtfeldern.
Und eine ganz große Liebe, die Raum und Zeit überwindet.

Amal El-Mohtar und Max Gladstone verbinden in diesem Kurzroman in wunderbar poetischer Sprache eine weltumspannende Zeitreisegeschichte mit einem Liebesroman in Briefform.

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Mich hatte der Titel einfach angelacht, ohne, dass ich genau wusste, worum es gehen würde – umso größer war dann die Überraschung

Etwas anders

Dass ich mich manchmal kaum damit auseinandersetze, welches Buch ich mir da angelacht habe, sorgt dann so manches Mal für Überraschungen. So erging es mir auch hier, schon als das kleine Büchlein hier ankam, mit einer doch sehr überschaubaren Seitenanzahl und nicht ganz so typisch für das Genre.
Und auch der Start in die Geschichte war so ganz anders, als ich es erwartet hätte, was keinesfalls negativ klingen muss, doch dass einige ihre Probleme mit der Geschichte hatten, kann ich durchaus auch nachvollziehen. Zwei Parteien, die einen endlosen Kampf gegeneinander und gegen die Zeit führen, allerdings ohne sich selbst wirklich über den Weg zu laufen. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem sich dann eben doch alles geändert hat und Rot an ihrem Einsatzort einen Brief von Blau findet.

Und so gestaltet sich dann das Buch größtenteils in Briefform. Und diese Botschaften fallen ziemlich skurril und kreativ aus, sind sie eben nicht nur ein aufregender Hoffnungsschimmer, sondern bringen auch eine große Gefahr mit sich. Denn was würden die eigenen Reihen wohl davon halten, wenn man sich mit dem Feind verbündet? So steht auch der Gesamte Fokus auf diesem Austausch und auch wenn Blau und Rot natürlich die präsenten Rollen einnehmen, bleibt doch vieles ein Geheimnis und ziemlich abstrakt. Es ist kein riesengroßes Abenteuer und auch keine leichte Kost für zwischendurch, aber für was ich dieses Buch am besten einordnen würde, kann ich euch leider auch nicht genau sagen.

Von Feindinnen und der Liebe

Die Entwicklung der Beziehung zwischen Blau und Rot ist unglaublich interessant zu verfolgen, auch wenn die Geschichte nicht unbedingt leicht zugänglich ist. Von Feindinnen, zu Freundinnen und dann darüber hinaus ist eine Geschichte, wie man sie vom Prinzip her zwar kennt, doch hier wird sie einfach anders erzählt. Nicht nur der Aufbau, auch die Charaktere und ihre Beziehung ist speziell, üben auch auch zeitgleich eine gewisse Faszination aus, von der ich mich schwer lösen konnte.

Alles in allem ist Verlorene der Zeiten eher eine Novelle in Briefform, von der ich mir an manchen Stellen so viel mehr Ausführungen und Erklärungen gewünscht hätte, aber vielleicht hätte auch das den Charme der Story genommen. Die Auszeichnungen für das Werk kann ich durchaus nachvollziehen, bleibe aber dabei, dass es kein Buch ist, was man allen einfach so in die Hand drücken kann. In meinen Augen hat das nichts damit zu tun, ob man auf anspruchsvollere Lektüre steht oder nicht, der Erzählstil ist einfach so außergewöhnlich, dass man Bezug dazu finden und es klick machen muss. Für all jene, die neugierig sind, kann ich aber auf jeden Fall empfehlen einen Blick in das Buch zu werfen!

Eine Geschichte, die durchaus nicht unbedingt leicht zugänglich ist und mit ihrer Briefform und einem doch sehr besonderem Fokus sicherlich nicht alle anspricht. Doch die Faszination, die Entwicklungen zwischen den Charakteren und all dem Geschehen drumherum zu verfolgen ist definitiv eine Besonderheit, die man sich nicht entgehen lassen sollte, wenn man neugierig ist.

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