Rezension: Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow / Rainbow Rowell
Ich würde es tun. Ich würde ihn wegbringen – wenn ich nicht genau wüsste, dass er der Einzige ist, der hier etwas ändern kann.
Verlag: dtv
Erscheinungsdatum: 04.08.2017
Seitenzahl: 528
Altersempfehlung: ab 12
Weitere Bände: Fangirl
Liebe, Freundschaft, ein Auserwählter und viel Magie
Simon Snow ist der mächtigste Zauberer, den die Welt der Magie je hervorgebracht hat. Wäre da nur nicht die Tatsache, dass Simon völlig unfähig ist, seine magischen Kräfte zu steuern. Aber dafür ist ja Watford da, das Zaubererinternat. Für Simons Zimmergenossen Baz – Vampir aus angesehener Familie und Simon in freundlichem Hass zugetan – ist er, der Auserwählte, eine wahre Fehlbesetzung. Am liebsten würde Baz den Magie sprühenden Simon mit seinen spitzen Zähnen ein für alle Mal erledigen. Doch dazu kommt es nicht, vorerst zumindest. Denn die verfeindeten Jungs tun sich zusammen, um gemeinsam mit ihrer blitzgescheiten Schulkameradin Penelope den Mord an Baz‘ Mutter aufzuklären. Für Simon beginnt eine Achterbahn der Gefühle. Und die Welt der Zauberer steht fortan nicht nur in Liebesdingen kopf.
Erst vor Kurzem habe ich Fangirl von der Autorin gelesen und war einfach verliebt. Das Buch ist nicht unbingt der erste Band, jedoch erleichtert es einem den Einstieg zu Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow, weil man einfach die nötigen Backgroundinformationen bekommt.
Denn bei den Abenteuern rund um Simon Snow handelt es sich um Fanfiction von der Protagonistin Cath, demnach würde ich es eher Lesern empfehlen, die Fangirl schon gelesen haben.
Denn nichtsdestotrotz ist mir der Einstieg schwer gefallen. Es liest sich halt wirklich, als wenn man das Ende einer Reihe liest, ohne die vorherigen Bände zu kennen. Zumindest hatte ich die ersten 150 Seiten das Gefühl, nicht ganz den Anschluss zu finden.
Viele konnten mit diesem Werk auch generell nichts anfangen, vielleicht auch, weil einige zu sehr Harry Potter im Kopf hatten. Mir persönlich ist die Differenzierung überhaupt nicht schwer gefallen, aber hier gehen Empfindungen einfach auseinander.
Wenn man aber erst einmal den Einstieg „überwunden“ hat, ist man direkt im Geschehen und mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, zumindest ging es mir so, aber auch einfach, weil mir die Charaktere unglaublich schnell ans Herz gewachsen sind.
„Er ist ein Monster. Ein richtiges Monster.“
„Wir sind alle Monster.“
Sie meint mich.
Auch wenn Simon einerseits sehr eigen ist, so zeichnet ihn doch ein unglaublich großes Mitgefühl und seine Loyalität gegenüber seinen Freunden aus und macht ihn zu einem einzigartigen Charakter, in den ich mich einfach verlieben musste. Mit an seiner Seite findet man Penelope und ich bin einfach begeistert von ihr. Eine Freundschaft zwischen zwei Geschlechtern, die einzig und allein auf wahrer Freundschaft basiert.
Agatha konnte ich nicht ganz so sehr ins Herz schließen, im Verhältnis zu den anderen ist sie aber auch einfach ein bisschen kurz gekommen.
Und nicht zu guter Letzt: Baz. Ich liebe, liebe, liebe ihn.
Die ganze Stimmung unter den Vieren war einfach toll. Es war alles vertreten und so unglaublich authentisch.
Wie schon gesagt, nachdem ich meine Anfangsschwierigkeiten überwunden hatte, war ich mitten im Geschehen und hatte auf einmal das Gefühl, die Charaktere schon viel länger auf ihrer Reise zu begleiten.
Das Abenteuer war gar nicht allzu sehr im Vordergrund, viel mehr ging es um die unterschiedlichsten Emotionen, den Zusammenhalt und die Entwicklung der Charaktere selbst.
Für mich war es einfach schön zu lesen und die Stimmung konnte Fangirl sogar noch übertreffen.
Wer jedoch bei Fangirl schon seine Schwierigkeiten mit den Abschnitten zu Simon Snow hatte, wird wohl auch an diesem Buch keine Freude haben. Wem sie jedoch gefallen haben, dem kann ich dieses Werk wirklich nur ans Herz legen.
Ein wirklich einzigartiger Aufbau einer Geschichte. Rainbow Rowell schafft es hiermit ein Werk zu schaffen, bei dem man das Ende miterleben kann und ohne den Anfang zu kennen, dennoch das Gefühl hat die ganze Zeit dabei gewesen zu sein. Der Einstieg ist vielleicht nicht leicht, doch es lohnt sich auf jeden Fall.
Ein emotionales Abenteuer über Leben und Tod, doch vor allem, seinen eigenen Weg zu finden und die richtigen Entscheidungen zu treffen.
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