Rezension | Crush von Tracy Wolff

***ACHTUNG***BAND 2***

Als Grace sich in Jaxon Vega verliebte und in seine gefährliche Welt eintauchte, wurde ihr Leben völlig auf den Kopf gestellt: Jaxon ist der mächtige Sohn der herrschenden Vampirfamilie und auch Grace ist nicht, wer sie ihr ganzes Leben zu sein glaubte. Wenn sie in dieser Welt überleben will, muss Grace ihre neuen Fähigkeiten schnellstens meistern. Doch ihre Liebe zu Jaxon und das Leben ihrer Freunde sind in Gefahr. Beide zu retten, wird ein Opfer verlangen, von dem Grace nicht weiß, ob sie es zu erbringen bereit ist …

Vielen lieben Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Ich bin ganz ehrlich, ich wusste schon beim Auftakt, dass es ein wenig trashig wird und habe es genau deswegen gelesen und wurde gut unterhalten – mit der gleichen Erwartung bin ich auch an die Fortsetzung herangetreten!

Gib mir Trash!

Wer den ersten Band noch im Kopf hat, der wird wissen, dass er mit einem lauten Cliffhanger sein Ende gefunden hat. Große Escalation, alle Emotionen schwappen über, jede*r will jede*n retten, Fazit: Grace hat es erwischt und ist verschwunden. Nun beginnt der zweite Band gleich mit ihrer Wiederkehr, Monate später. Das Interessante? Sie selbst hat keine Erinnerungen an ihr Verschwinden und das ist nicht das Beste, nein. Sie kommt mit einem kleinen blinden Passagier – Hudson is back in town! – und der Erkenntnis, dass sie doch gar nicht so menschlich ist, wie ursprünglich angenommen.
Wo beginne ich jetzt am besten?
Nur, weil Grace die Erinnerungen fehlen und auch sonst keiner weiter weiß, ist das Ganze echt nicht schwer zu durchschauen. Und spätestens das Auftauchen von Hudson sorgt dafür, dass man bereits nach nur wenigen Seiten weiß, wie sich die Geschichte entwickelt und welche „Enthüllung“ SIEBENHUNDERT Seiten später auf die Leser*innen wartet. Come on! Ich muss zugeben, das hat mich echt angefressen.

Ab und zu liebe ich Trash wirklich. Aber auch da gibt es die gute und die nervige Sorte. So, wie wenn ich nachts mal allein bin und denke „jetzt so einen trashigen Horrorfilm, am besten mit Haien“ (der ultra Trash Tipp). Und dann, runden wir mal nett auf, steht die Chance 50/50, dass ich lustige Unterhaltung bekomme oder nach 15 min genervtem Augenverdrehen den Film wieder abbreche. Der erste Band der Katmere Academy ist für meinen Geschmack auf jeden Fall in die erste Kategorie gefallen, diese Fortsetzung leider eher in den…naja, ihr wisst schon.
Aber noch ein kleiner Switch zum letzten Punkt: Grace ist kein Mensch. Das hat jetzt wohl auch die wenigsten überrascht, die Art der sie abstammt finde ich aber richtig cool und da kam Hoffnung bei mir auf, weil ich bisher auch nur wenige Bücher in dem Bereich gelesen habe. Man hätte noch mehr rausholen können, aber immerhin, das hat bei mir gepunktet.

Lesen oder nicht lesen?

Jetzt habe ich schon gut gemeckert und bin auch immer noch nicht am Ende – da kommt die Frage auf, sollte man die Reihe lesen? Leute, lasst euch nie etwas schlecht reden. Wenn ihr Bock drauf habt, haut rein und habt Spaß! Und selbst ich werde auch den nächsten Band noch lesen, zum einen, weil ich doch zu angefixt bin und zum anderen, weil ich so ganz die Hoffnung noch nicht aufgeben kann. Crush hat in meinen Augen nur eben einen ziemlichen Hänger. Grace hat mich im ersten band schon teilweise genervt, hier habe ich sie kaum noch ausgehalten. Die Beziehung mit Jaxon war zu Beginn schon nicht rosig und er hat auch teilweise echt komische Ansichten und Macken, doch dafür, dass Grace zu Beginn ein paar ziemlich gefeiert hat, fand ich es doch über, wie hier nun einige gegen ihn ausgespielt wurden. Versteht mich nicht falsch, Reflektion finde ich super, aber wenn man von seiner*m Partner*in gerne beschützt werden möchte ist das auch vollkommen in Ordnung. Nur es erst zu genießen und dann vorzuwerfen…naja. NAJA.

Der eigentlich Fokus in diesem Band liegt auf Grace und Hudson und vor allem ihre Streitereien und Neckereien – das ist weniger ein Spoiler, es wird einem nach nur wenigen Seiten ins Gesicht geklatscht.
Grace vergisst alle und alles um sich herum, verliert sich in kindischen Auseinandersetzungen und alle müssen daran teilhaben, ob sie es wollen oder nicht. Lustigerweise weiß man nun gar nicht, wer von Jaxon und Hudson nun der Badboy sein soll. Hier hat sich die Autorin übrigens noch einen kleinen Einwurf mit unserem Lieblingsdrachen ausgedacht, der, naja, mich echt stinkwütend gemacht hat. Aber da müsst ihr selber drüber stolpern.

Ich kann hier echt nicht pauschlaisieren, ob Fans vom ersten Band hier begeistert oder enttäuscht sein werden – versucht euch einfach daran, falls ihr Bock drauf habt. Der Schreibstil ist nach wie vor leicht, das Setting in Alaska echt cool, der Humor kommt auch nicht zu kurz und die anstehenden Wettkämpfe in der Akademie sorgen für Spannung. Ein paar Längen hat die Story auf jeden Fall, doch dafür kommen dieses Mal auch andere und neue Charaktere mit ins Boot und lockern alles auf. Wie nicht anders zu erwarten gibt es mal wieder einen mächtigen Cliffhanger und ja, ich bin ein schwacher Mensch. Gebt mir Band 3!

Mit Crush liefert Tracy Wolff den weiten Band der Katmere Academy und hat mich wahrlich in den Wahnsinn getrieben. Grace hat mich einfach nur genervt, der Großteil der Handlung war mir schon nach wenigen Seiten klar und der trashige Unterhaltungswert ist für meinen Geschmack gesunken. Und dennoch sorgt spätestens der Cliffhanger zum Ende dafür, dass ich auch den dritten Band lesen und mich darauf freuen werde – die Hassliebe wächst!