Rezension: Das dunkle Herz / Lukas Hainer
„Sie haben sich ganz schnell hier zurechtgefunden“, stellte Anna fest.
„Als hätten sie keine Angst.“
Titel: Das dunkle Herz | Autor: Lukas Hainer | Verlag: Piper ivi | Erscheinungsdatum: 01.03.2018 | Seitenzahl: 384 | Altersempfehlung: ab 14
Während einer Gedenkfeier für ihren verschwundenen Bruder wird Anna schwarz vor Augen, und sie erwacht am Rande einer verlassenen Wüstenstadt. Als alle Versuche scheitern, Kontakt zu ihren Eltern aufzunehmen, sucht sie in der Stadt nach Antworten und stößt auf weitere Ankömmlinge, unter ihnen der junge Nick. Bald entbrennt ein Kampf ums Überleben, sowohl mit ihrer unwirtlichen Umgebung als auch unter den Gestrandeten selbst. Während die Spannungen eskalieren und es sogar zu Toten kommt, findet Anna plötzlich Hinweise auf ihren Bruder – ist es möglich, dass er noch lebt? Als sie der Spur folgen, stoßen Nick und sie auf ein furchtbares Geheimnis, das dieser Ort und seine Bewohner hüten: das dunkle Herz. Und plötzlich geht es um weit mehr als nur um ihr eigenes Schicksal.
Nun ist es endlich soweit! Vor ein paar Wochen hatte mich ein mysteriöses Paket erreicht, das ich anfangs erst so gar nicht zuordnen konnte, was sich dann aber als ein Überraschungspaket von Lukas Hainer herausgestellt hat – HIER könnt ihr das Unpacking finden.
Ich war schon unglaublich gespannt auf die Geschichte, gerade nachdem mich der Inhalt des Pakets wirklich neugierig gemacht hat. Vielen Dank an dieser Stelle an Lukas!
Auf den ersten Seiten lernt man Anna kennen, die sich mit ihrer Familie noch immer in der Trauerphase befindet. Vor bereits über 10 Jahren ist ihr Bruder Ben spurlos verschwunden, ein furchtbarer Schicksalsschlag, der die Familie nicht loslassen mag.
Kaum in dieser Kulisse angekommen, verlässt man diese aber auch schon wieder, den es zieht die junge Protagonistin in eine fremdartige Wüste. Wie? Das erklärt sich ihr selbst noch nicht, doch das gilt es herauszufinden…
So stößt sie nun auch auf Nick, doch die beiden sind nicht allein.
Zusammen ergeben beide aber ein sehr ausgeglichenes Gespann, wenn sich die Vertrautheit der beiden zueinander doch für mein EMpfinden ein bisschen zu schnell aufgebaut hat. Genau über diesen Punkt bin ich immer wieder gestolpert. Viele Charaktere haben sich unglaublich schnell an die neue Situation gewöhnt, obwohl erst wenige Tage vergangen sind. Geheimnisse und ganze Plots haben sich im Handumdrehen aufklären lassen, obwohl ich mir an der einen oder anderen Stelle einfach mehr erhofft hätte.
Es ist allerdings nicht so, dass es sich schlecht lesen würde oder zu einfach gestrickt wäre. Für mich hat es sich in diesen Momenten lediglich eher wie ein Kinder- als ein Jugendbuch gelesen.
Bei anderen Rätseln hat man dafür länger im Dunklen tappen müssen und wurde zum Schluss hin ziemlich schnell abgespeist. Viele Aspekte haben sich noch geklärt, bei wieder anderen hat man sich einfach noch mehr gewünscht. An dieser Stelle muss aber gesagt sein, dass es sich hierbei um einen Auftakt handelt und in den weiteren Bänden sicherlich mehr zu erfahren sein wird.
Die Idee an sich fand ich wirklich grandios und hat genau meinen Geschmack getroffen! Das Setting ist spannend gestaltet und bietet viele unvorhersehbare Momente, wenn auch ein wenig seichter ausgeführt, was aber sicherlich Geschmackssache ist und dem einen oder anderen bestimmt zu gute kommt.
Die Fantasyelemente hier waren eher rar gesät, dafür konnte mich aber die neue „Gesellschaft“ in ihren Bann ziehen. Was Menschen in solchen Situationen für Wandlungen und Entwicklungen durchmachen können, beeindruckt mich jedes Mal aufs Neue!
Das dunkel Herz konnte mich auf jeden Fall unterhalten und hat sich unglaublich schnell weggelesen, für meinen Geschmack hätte die Geschichte aber auf jeden Fall noch etwas brutaler und härter sein können, was aber einfach lediglich meinem Geschmack entspricht.
Die Protagonisten haben mich leider nicht ganz so sehr fesseln können, wie es vielleicht ein paar der anderen Charaktere an deren Stelle geschafft hätten, haben aber insgesamt der Geschichte ordentlich Aufschwung verliehen haben. Ich bin gespannt, wie sich die Geschichte im nächsten Band weiterentwickeln wird.
Lukas Hainer hat mit seinem Auftakt Das dunkle Herz einen tollen Ansatz geboten – die Geschichte konnte mich unterhalten und das interessante Setting hat mich neugierig gemacht. Vom Spannungsaufbau und -verlauf hat es mich an der einen oder anderen Stelle eher an ein Kinder- als an ein Jugendbuch erinnert, was aber nicht unbedingt schlecht sein muss, nur sollte man sich vor dem Lesen darauf einstellen.
Wer eher ein sanfteres Gemüt hat, aber dennoch auf Spannung und Abenteuer nicht verzichten möchte, sollte sich dieses Buch auf jeden Fall einmal genauer ansehen!
LESEPROBE? KAUFEN!
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