Rezension: Erwachen des Lichts / Jennifer L. Armentrout
„Wenn ich mit dir zusammen bin, fühle ich mich nicht wie ein Ungeheuer. Ich vergesse es.“
Das war die verdammte Wahrheit – eine furchteinflößende Wahrheit.
„Ich vergesse alles, was ich getan habe und was der Grund dafür ist, dass ich das hier nicht verdiene.“
Verlag: HarperCollins
Erscheinungsdatum: 12.06.2017
Seitenzahl: 432
Altersempfehlung: ab 12
Eben noch verlief Josies Leben normal. Doch plötzlich taucht ein mysteriöser Typ mit goldenen Augen auf und behauptet, sie sei eine Halbgöttin. Somit ist sie dazu auserkoren, die Unsterblichen des Olymps im Kampf gegen die Titanen zu unterstützen. Um ihre Bestimmung zu erfüllen, muss Josie lernen, ihre Kräfte zu nutzen. Dabei zur Seite steht ihr der impulsive Seth. Bald merkt Josie, dass er ihr gefährlicher werden könnte als die entfesselten Mächte der Unterwelt …
Vorweg: Bei Erwachen des Lichts handelt es sich zwar um den ersten Band der Götterleuchten Reihe, allerdings ist diese ein Spin off zu Dämonentochter.
(Das bedeutet, dass sie in der gleichen Welt spielt und zum Großteil auch dieselben Charaktere vorkommen – nur zeitlich danach)
Die Reihe lässt sich auch für sich allein lesen, doch wenn man noch vorhat die Dämonentochter Reihe zu lesen, sollte man das davor machen, da mit diesem Band die Reihe sehr stark gespoilert wird.
Ich persönlich habe die „Hauptreihe“ auch nicht gelesen und hatte keine Verständnisprobleme! Die Spoiler haben mich auch nicht gestört, im Gegenteil – nun habe ich erst richtig Lust auf Dämonentochter bekommen!
Vielen lieben Dank an HarperCollins für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Meine Vorfreude wurde durch die ein oder andere sehr kritische Rezension schon ein wenig gedämpft. Ich habe zwar bisher erst die Dark Elements Reihe der Autorin gelesen, diese hat mir jedoch ganz gut gefallen und wieso nicht noch etwas Neues ausprobieren?
Mit Göttern/Mythologie bekommt man mich sowieso immer. So auch hier.
Natürlich ist das Setting schon ein bisschen ausgelutscht und der ganze Plot ziemlich vorhersehbar.
Nichtsdestotrotz musste ich die Charaktere einfach sofort ins Herz schließen und haben an jedem einzelnen einen Narren gefressen.
Charakterstark, facettenreich und wortgewandt sind sie allesamt ausgeschmückt und vor allem die angeregten Gespräche untereinander haben sie mir umso sympathischer gemacht. Jeder für sich war abgeschlossen, hatte seinen Standpunkt und seine Laster.
„Ich lerne nicht nur, mich zu verteidigen“, sagte ich, während mein Blick über all die scharfen Gegenstände glitt. „Ich lerne zu töten.“
Wie schon erwähnt, wurde hier das Rad nicht neu erfunden, dennoch überzeugt Frau Armentrout mit einem spannenden und fesselnden Schreibstil, der dafür sorgt, dass man das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen muss.
Auch wenn es sich jetzt profan anhört: Das Lesen hat einfach Spaß gemacht.
Manche finden ihre Art vielleicht ein bisschen „to much“. Es gibt viele Metaphern, Sprüche aufgelegt im Jugendstil. Doch wisst ihr was? Bei mir trifft es genau meinen Geschmack.
Ich möchte ein ordentliches Geplänkel zwischen den Protagonisten, ohne Zensur. Und genau das habe ich in diesem Buch bekommen und geliebt.
Josie und Seth sind einfach für einander geschaffen, ein richtig tolles Team. Er kann mit seinem draufgängerischen bad Boy Charme punkten und dennoch glänzt sie durch Stärke und Selbstständigkeit.
Keine Ahnung, warum ich am liebsten geweint hätte. Wahrscheinlich, weil ich jede Menge Gründe dazu hatte.
Trotz eine allzu bekannten Struktur konnte ich mitgerissen und an der einen oder anderen Stelle sogar überrascht werden.
Außerdem hat es mir unglaublich gut gefallen, mal einen Jugendroman mit Charakteren 20+ zu lesen.
natürlich können mich auch andere Bücher mit jüngeren Charakteren überzeugen, aber ab und zu ist doch auch mal ganz erfrischend, sich auch beim Lesen nicht auf eine bestimmte Sprache und zarten Emotionen aka Sexszenen einstellen zu müssen.
Wo wir auch beim nächsten Thema wären….
Vielen haben die, wie ich zugeben muss, außerordentlich oft auftretenden sexuellen Anspielungen kritisiert. Ich persönlich fand sie gar nicht ganz so nervig, auch wenn ich nach ein paar hundert Seiten durchaus dachte BITTE TUT ES ENDLICH!
Ein knisternder Spannungsaufbau ist ja natürlich schön, man muss den Bogen aber nicht überspannen.
Auch der Zwist zwischen Lust und jungfräulichen Gedanken/Hemmungen finde ich manchmal ein wenig überholt, aber ok, vielleicht soll es einfach nur etwas Besonderes sein.
..bevor, …nun ja, bevor meine Hormone vollends ausflippten und ein Tänzchen auf uns aufführten.
Ich muss wirklich zugeben, dass mich das Buch positiv überrascht hat und das obwohl ich mich sowieso schon drauf gefreut hatte. Dieser Auftakt gefällt mir noch einmal viel besser als die Dark Elements Reihe und ich kann ihn wirklich nur jedem ans Herz legen.
Ein frischer, spannender und prickelnder Jugendroman, mit „älteren“ Charakteren und voller Mythologie.
Mir hat das Lesen einfach Spaß gemacht, Spannung und Unterhaltung von der ersten bis zur letzten Seite!
Und wie schon gesagt: es lässt sich definitiv auch lesen und verstehen, ohne die Dämonentochter Reihe zu kennen! (Spoilert diese aber ungemein)
LESEPROBE? KAUFEN!
AUCH REZENSIERT VON: we lived a thousand lifes Ina’s Little Bakery Bücherschmöker
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