Rezension | Im Refugium der Schwingen von Marie Brennan

Titel: Im Refugium der Schwingen – Lady Trents Memoiren 5 | Autor: Marie Brennan | Übersetzer: Andrea Blendl | Verlag: Cross Cult | Erscheinungsdatum: 27.03.2019 | Seitenzahl: 400 | Reihe: Lady Trents Memoiren | Weitere Bände: (1) Die Naturgeschichte der Drachen ; (2) Der Wendekreis der Schlangen ; (3) Die Reise der Basilisk ; (4) Im Labyrinth der Draken

Lady Trents Entdeckungen in Akhien sind der Stoff romantischer Legenden und haben sie von akademischer Bedeutungslosigkeit zu weltweitem Ruhm katapultiert. Die Details ihres Privatlebens während jener Zeit sind kaum weniger bekannt und haben Klatschblättern in mehreren Ländern Munition geliefert. Aber, wie es in der Karriere dieser schillernden Frau so oft der Fall ist, die Geschichte, die die Öffentlichkeit kennt, ist bei Weitem nicht vollständig.

In diesem letzten Band wird endlich die Wahrheit hinter Lady Trents berühmtberüchtigtstem Abenteuer enthüllt: Sie trotzte dem höchsten Gebirge der Welt, das weit hinter dem Territorium von Scirlands Feinden liegt – und machte dort im Heiligtum der Schwingen eine überraschende Entdeckung.

Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Kennt ihr das, wenn ihr eine Reihe so sehr liebt und es kaum erwarten könnt, wie es weitergeht? Zeitgleich aber auch Angst habt, dass es dann zu Ende ist? Genauso erging es mir bei diesem Band.

Die wohl größte Entdeckung

Jeder band von lady Trents Memoiren hatte neue Abenteuer auf Lager, neue Entdeckungen, auf die die Leser voller Spannung gewartet haben. Doch nun neigt sich die Geschichte ihrem Ende und das kann bei dieser grandiosen Drachenforscherin natürlich nicht ohne einen Höhepunkt vonstattengehen.

Keine Angst, ich möchte hier natürlich nichts vorwegnehmen, aber ich denke aufmerksame Leser können sich bereits denken, zu welcher Entdeckung Lady Trent hier kommt. Es ist die Entdeckung, die keiner für möglich gehalten hat und jeder nur als Legende, den Antrieb für diese Forschung gesehen hat. Bereits kleine Details aus den letzten Bänden ließen darauf schließen und dennoch war ich überrascht. Überrascht von der Umsetzung, die so voller Ruhe und zeitgleich so gewaltig war.

Eine Geschichte geht zu Ende

Im Refugium der Schwingen ist vielleicht nicht der stärkste Band der Reihe, aber auf jeden Fall einer der intensivsten. Wo schon ein paar Abenteuer ziemlich actionreich geschildert wurden, liegt der Fokus hier auf etwas Anderem. Es geht mal wieder ums Detail, um die Liebe zu Drachen und der Forschung. Und genau dieser erzählerische Stil sorgt wieder einmal dafür, dass das Unmögliche möglich wird. Denn auch der fünfte Band wird mit so viel Authentizität beschrieben, dass ich das Geschehen am liebsten für real halten würde.

Die Geschichte rund um die skandalträchtige Forscherin, ihrem außergewöhnlichen Sohn, ihrem liebenden Partner und ihrem treuen Begleiter hat nun ein Ende gefunden. Ein Ende, das dieser Reihe auf jeden Fall würdig ist. Die Reihe ist nicht nur optisch etwas ganz Besonderes, sondern vor allem von der Story her, die ich so schnell nicht vergessen und mir irgendwann sicherlich noch einmal vornehmen werde.

Mit Im Refugium der Schwingen hat Marie Brennan ein Ende ihrer Reihe rund um die skandalträchtige Drachenforscherin geliefert, das der Reihe würdig ist. Ein Höhepunkt all dieser Expeditionen, ruhig und zeitgleich unglaublich gewaltig. So traurig ich nun auch bin, dass diese Reihe ihr Ende gefunden hat, so sehr freue ich mich auch, dass sie geendet hat, als es am schönsten war.