Rezension | Luzifer ex Machina von Richard Lindstein

Rezension | Luzifer ex Machina von Richard Lindstein

Titel: Luzifer ex Machina |  Autor: Richard Lindstein  |  Verlag: Independently published |  Erscheinungsdatum: 25.07.2018  |  Seitenzahl: 286

Luzifer und Gott sind nicht gerade ein Pärchen – auch wenn sie wie eines streiten. Dies eskaliert alsbald in einer Wette, die Luzifer in einen menschlichen Körper zwängt und auf die Erde schickt. Er soll dadurch eingestehen, dass die Menschen eine Chance verdient haben, sich trotz ihres großen Dranges zur eigenen Auslöschung selbst beweisen zu dürfen, um fortzubestehen. Doch auch wenn Luzifer die Menschen als unwürdig betrachtet und sich ihren Untergang wünscht, scheint es mehr in ihnen zu geben als auf den ersten Blick zu erkennen ist. Bald wird es für ihn zu einem Spiel auf Zeit, das eine Frage offenbart: Wie viel Mensch steckt eigentlich in ihm?

Vielen Dank an Richard für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Ich durfte ja bereits Black Dead von Richard lesen und habe durchaus gefallen an seinem humorvollen, wenn teilweise auch makaberen und trashigen Stil. Umso gespannter war ich auf diese Geschichte!

Auf Ideen muss man kommen!

Ihr sucht ausgefallene Ideen und noch noch ausgefallenere Umsetzungen? Dann seid ihr bei dieser Geschichte genau richtig. Denn nicht nur der Unterhaltungswert ist hier gegeben, sondern vielmehr die ungewöhnlichen Situationen sind es, die ihren ganz eigenen Humor entwickeln. Richard Lindstein ist mit diesem Werk auf jeden Fall noch ein Stück gewachsen und hat nicht nur seinem Schreibstil einen kleinen Schliff verpasst, sondern auch der Umsetzung seiner Idee. Könnt ihr euch vorstellen, wie der Höllenfürst auf einmal menschlich auf der Erde wandern muss, ausgesetzt unserer Gesellschaft?

Doch es ist nicht nur die Handlung an sich, sondern viel mehr die einzelnen Situationen und Erfahrungen die Luzifer durchlaufen muss und fast an seine Grenzen stößt, dennoch aber unglaublich viel Neues für sich mitnehmen kann.

Wenn die Menschheit ihren Weg erkennt

Ich bin nicht religiös – das vorab – vielleicht konnte ich mich gerade auch deshalb sehr gut mit der Geschichte anfreunden. Gott hat uns geschaffen, mehr oder weniger freiwillig mit ein paar Makeln, weil es das Ganze für ihn viel abwechslungsreicher und unterhaltsamer gestaltet. Luzifer würde unserer Existenz hingegen gerne ein Ende bereiten. Welch eine Überraschung.

Und natürlich sind all die Zweifel gegen die Menschheit berechtigt, doch vielleicht machen uns gerade unsere Fehler aus? Die Ausbrüche und Emotionen anhand unserer nicht kalkulierbaren Lebensdauer anzurechenn ergibt an der einen oder anderen Stelle definitiv Sinn und ermöglicht manchmal auch aus einer ganz anderen Perspektive positive, wie auch negative Eigenschaften zu entdecken. So musste ich bei der Geschichte nicht nur immer mal wieder schmunzeln, sondern bin auch mal ins Grübeln gekommen. Ein wirklich schöner Ausgleich und eine Geschichte, die man herrlich gut zum Abschalten zur Hand nehmen kann.

Auch mit Luzifer ex Machina hat es Richard Lindstein wieder geschafft mich gut zu unterhalten. Eine wirklich amüsante Idee mit einer ausgefallenen Umsetzung, die definitiv mal etwas anderes ist!

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