Rezension: Mind Control / Stephen King
Er ist jetzt nicht mehr an der Leine. Er ist frei.
Verlag: Heyne
Erscheinungsdatum: 12.09.2016
Seitenzahl: 528
Weitere Bände: (1) Mr. Mercedes ; (2) Finderlohn
In Zimmer 217 ist etwas aufgewacht. Etwas Böses. Brady Hartsfield, verantwortlich für das Mercedes-Killer-Massaker mit vielen Toten liegt seit fünf Jahren in einer Klinik für Neurotraumatologie im Wachkoma. Seinen Ärzten zufolge wird er sich nie erholen. Doch hinter all dem Sabbern und In-die-Gegend-Starren ist Brady bei Bewusstsein – und er besitzt tödliche neue Kräfte, mit denen er unvorstellbares Unheil anrichten kann, ohne sein Krankenzimmer je zu verlassen. Ex-Detective Bill Hodges, den wir aus Mr. Mercedes und Finderlohn kennen, kann die Selbstmordepidemie in der Stadt schließlich mit Brady in Verbindung bringen, aber da ist es schon zu spät.
Mein letztes King-Buch ist unendlich lange her, dabei hatte ich mir mal vorgenommen, jeden Monat eins zu lesen…angestiftet hat mich nun Elli, als sie mich auf die Aktion #skm17 (Stephen Kind Mai 2017) aufmerksam gemacht hat.
Und da dieses Buch auch noch auf meiner Liste für die Jahreschallenge #17für2017 stand, musste ich mich einfach anschließen!
Wieso ich mit diesem Buch so lange gewartet habe, ist mir ein absolutes Rätsel. Nicht nur, dass die beiden ersten Bände mir schon richtig gut gefallen hatten, der dritte Band hat auch versprochen endlich wieder ein bisschen Mystery mit ins Spiel zu bringen!
Wie gewohnt vom King des Horrors startet man mit einem detaillierten Schreibstil, der schon wieder Großes erahnen lässt. Dieses Mal ist es mir zwar ein bisschen schwerer gefallen, voran zu kommen, was aber einfach daran lag, dass ich in den letzten Tagen viel Stress hatte und ich die Bücher von Stephen King nicht einfach zwischendurch lesen kann. Ansonsten bin ich nämlich ein riesen Fan seines Schreibstils!
Die Charaktere kannte ich ja schon aus den Vorgängern…aber oh man – ich liebe sie einfach!
Selbst Brady, so schräg das auch klingen mag, doch diesem Autoren gelingt es, auch Antagonisten unglaublich spannend und authentisch aufzubauen.
Das einzige, was ich hier ein wenig schade fand, war, dass mich nicht mehr viel überraschen konnte, was die Entwicklung der Charaktere anging. Jeder hatte seinen festen Weg und man konnte recht schnell schon erahnen, wer welchen Weg einschlagen wird.
Hodges staunt immer darüber, welche Widerstandskraft manche Menschen besitzen.
Das macht ihm zwar keine große Hoffnung für die Menschheit insgesamt, aber…
Ach, eigentlich tut es das doch.
Auch wenn die Story nun gewisse Mystery-Züge angenommen hat, konnten mich diese nicht ganz so überzeugen, wie erwartet. Ich habe mir einfach noch mehr erhofft.
Mehr Spannung. Mehr Nervenkitzel. Mehr Überraschung. Mehr Unbekanntes.
Was nicht bedeuten soll, dass es nicht wieder ein fantastischer Roman gewesen wäre! Nur konnte er der Reihe einfach kein i-Tüpfelchen aufsetzen, somit bleibt der zweite Band in meinen Augen der stärkste.
Außerdem werden auch hier wieder eine Menge sozialkritische Themen in die Geschichte mit eingebracht, auch wenn ich sie dieses Mal nicht ganz so prägnant fand. Vielleicht habe ich mir das (wahrscheinliche) Ende dieser Reihe auch einfach ein wenig epischer vorgestellt.
Trotz meiner Kritik muss ich einfach sagen, dass es mal wieder fantastisch war einen King zu lesen und so lange wie letztes Mal, wird das nächste Buch nicht warten müssen. Im Großen und Ganzen habe ich mir den Abschluss der Reihe jedoch ein wenig pompöser vorgestellt und mit einem „größeren“ Ende gerechnet. Auch die Aspekte, auf die ich mich so sehr gefreut habe, kamen mir nicht so ganz stimmig vor, wie man sie ansonsten vom Autor kennt.
Nichtsdestotrotz ein souveräner Abschluss und ein spannendes Leseerlebnis.
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