Rezension: Verliere mich. Nicht. / Laura Kneidl
Doch ich konnte einfach nicht über die Gründe für meine Entscheidung reden.
Nicht heute.
Nicht morgen.
Niemals.
Verlag: LYX | Erscheinungsdatum: 26.01.2018
Seitenzahl: 480 | Weitere Bände: (1) Berühre mich. Nicht.
***ACHTUNG***BAND 2***
Sie fürchtet sich vor der Liebe. Doch noch mehr fürchtet sie, ihn zu verlieren.
Mit Luca war Sage glücklicher als je zuvor in ihrem Leben. Er hat ihr gezeigt, was es bedeutet, zu vertrauen. Zu leben. Und zu lieben. Doch dann hat Sage‘ dunkle Vergangenheit sie eingeholt – und ihr Glück zerstört. Sage kann Luca nicht vergessen, auch wenn sie es noch so sehr versucht. Jeder Tag, den sie ohne ihn verbringt, fühlt sich an, als würde ein Teil ihrer selbst fehlen. Aber dann taucht Luca plötzlich vor ihrer Tür auf und bittet sie, zurückzukommen. Doch wie soll es für die beiden eine zweite Chance geben, wenn so viel zwischen ihnen steht?
Den ersten Band hatte ich ja schon mit den Mädels zusammengelesen und ach, was haben wir gefangirlt. Da war natürlich klar, dass wir der Fortsetzung gemeinsam entgegenfiebern und auch diese gemeinsam lesen werden.
Gesagt, getan. Kaum war das Buch im Laden erhältlich, sind wir auch schon losgestürmt und haben es in kurzer Zeit verschlungen. Lagen wir mit unseren Vermutungen richtig? Haben sich unserer Erwartungen erfüllt?
Nach dem Ende vom ersten Band hatte ich mir die Situation ehrlich gesagt noch tragischer vorgestellt. Der Einstieg hat das Ganze dann ein wenig „verharmlost“, was ich jedoch schade fand. Denn der vorherige Spannungsaufbau war enorm hoch und nun hatte man fast schon eher das Gefühl wieder in den Alltag zurückzukehren.
Stattdessen wurden dem Leser nun ganz andere Seiten der empfindsamen Sage gezeigt. Mir hat wirklich das Herz geblutet, je mehr die Geschichte fortschritt. Was ist hier passiert? Aus dieser jungen Frau, die ich vorher so sehr ins Herz geschlossen habe, ist nun eine kleine Diva geworden. Das hört sich jetzt sicherlich rabiater an, als gemeint. Aber in den meisten Situationen hat sie mich einfach genervt. Sie schien ihre eigenen Entscheidungen und Handlungen aus den Augen verloren zu haben, hat sich nicht reflektiert und wollte/konnte keine Verantwortung übernehmen.
Zwei andere Charaktere, die mir unglaublich wichtig waren und die sich im ersten Band so sehr unter Beweis gestellt haben, waren dann auf einmal…lost. Einfach verschwunden. Wer braucht auch Freunde?
Auch am Anfang vom zweiten Band, teilweise auch noch im Verlauf, wurden immer wieder Anspielungen gemacht, bei denen man dachte, dass auch noch die Geschichten und Hintergründe der anderen vertieft werden würden. Doch auch hier Fehlanzeige. Wieso? Richtig, lost.
Ich hätte weinen können, solch tolle Charaktere und dann verschwinden sie einfach.
Außer Luca. Luca war für mich der einzige Charakter, der die ganze Geschichte über beständig präsent war und keine 180° Wende gemacht hat.
Er. Hatte. Mit. Mir. Reden. Wollen.
Und ich hatte geglaubt, dass wir uns alles gesagt hätten.
Ich muss mit ihr reden.
Scheinbar nicht.
Die ganze Spannung und Handlung, die den ersten Band für mich so besonders und wertvoll gemacht haben, sind für mich persönlich einfach verloren gegangen. 300 Seiten lang ein unnötiges Theater und hin und her, bei dem ich die Entscheidungen nicht nachvollziehen konnte. Wichtige Aspekte wurden einfach aus den Augen verloren und die meisten Charaktere haben ihren Glanz verloren.
Als immer weniger Seiten zum Schluss hin übrig blieben, habe ich schon fast geahnt, dass das Ende nicht dem entsprechen wird, was ich mir erhofft hätte.
An dieser Stelle hätte ich mir einfach einen weiteren Band oder weniger Seiten für das vorhergehende Drama gewünscht. Schließlich war das DAS Thema, dieser außergewöhnlichen Story.
Alles ging dann ziemlich schnell und chaotisch und ach. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich mich immer noch darüber ärgere.
Und dann noch die Klischees. Das erste Buch ist doch so gut ohne ausgekommen. Und auch der zweite Band hätte sich damit noch recht gut halten können, hätten die einen oder anderen Bemerkungen zum Schluss hin nicht nochmal alles in ein anderes Licht gerückt. Von Selbstständigkeit zurück zum Prinzip „Der Prinz muss die holde Maid retten“.
Es tut mir unendlich leid für die Geschichte, die Charaktere und natürlich auch die Autorin.
Ich möchte das Buch keinesfalls anderen schlecht machen, Geschmäcker sind unterschiedlich und andere werden es sicherlich lieben. Nur ich leider nicht. Das Potenzial war da und der erste Band wird auf jeden Fall ein Highlight für mich bleiben. Aber die Fortsetzung hat leider so gar nicht meinen Geschmack getroffen.
Einzig der Schreibstil der Autorin und Luca haben diese Story für mich noch liebenswert gemacht. Die anderen Charaktere haben nach und nach einen Abgang gemacht – man hörte nie wieder was von ihnen. Und das, obwohl vorher so viele Anspielungen gemacht wurden. Sage hatte einen Wandel, den ich nicht nachvollziehen konnte und die Thematik ist leider auch verloren gegangen.
Ich habe mir so viel erhofft und gewünscht von diesem Buch, was sich leider alles nicht erfüllt hat. Gerade im Verhältnis zum ersten Band bin ich wirklich traurig und enttäuscht und ärgere mich schon wieder sehr über den Verlauf der Geschichte, so unendlich viel verschenktes Potenzial.
Daher muss ich leider schweren Herzens die Kategorie „little mistake“ vergeben. Was jedoch einfach nur bedeutet, dass es meinen persönlichen Geschmack nicht treffen konnte. Ich wünsche allen anderen Lesern, dass sie das in der Geschichte finden, was sie gesucht haben.
LESEPROBE? KAUFEN!
AUCH REZENSIERT VON: Traumrealistin. | Schwarzbuntgestreift |
14 comments found