Rezension: Das Reich der sieben Höfe. Dornen und Rosen / Sarah J. Maas
„Das erinnert mich daran.“
„Woran?“, fragte ich leise.
Er ließ das Bild sinken und schaute mich an, schaute tief in mein Inneres hinein.
„Dass ich nicht allein bin.“
Verlag: dtv
Erscheinungsdatum: 10.02.2017
Seitenzahl: 480
Altersempfehlung: ab 14
Sie hat ein Leben genommen. Jetzt muss sie mit ihrem Herz dafür bezahlen.
Als die junge Jägerin Feyre im Wald einen Wolf tötet, erscheint eine furchteinflößende Kreatur und verlangt Wiedergutmachung. Feyre wird nach Prythian verschleppt, in das Reich der Fae, das sie bisher nur aus Legenden kannte. Und sie entdeckt, dass ihr Entführer Tamlin ist, ein Prinz der Fae, der über den Frühlingshof herrscht. Gefangen an seinem Hof merkt Feyre bald, dass ihre Gefühle sich Tamlin gegenüber ändern. Aus kaltem Hass wird Leidenschaft, und keine Warnung, keine Legende, die sie je über die trügerisch schönen, mächtigen Fae gehört hat, kann das ändern. Doch was Feyfre nicht weiß: Tamlin ist verflucht, an seinem Schicksal hängt das Geschick des gesamten Reichs, und wenn es Feyre nicht gelingt, den Fluch zu brechen, sind Menschen und Fae für immer verloren…
Vor weg: Ich werde wohl nicht annähernd in Worte fassen können, was ich über dieses Buch denke!
Ich habe dieser Geschichte so unglaublich entgegengefiebert, dass ich gar nicht sagen kann, wieso ich es erst jetzt gelesen habe…Normalerweise lasse ich mich eher von einem Hype anstecken, als das er mich abschreckt. Aber vielleicht hab ich ja doch ein wenig befürchtet, dass die Erwartungen zu hoch waren.
Denn ganz ehrlich: Wer kennt die Abkürzung ACOTAR noch nicht?
(Falls wirklich nicht: Dies lässt sich vom Originaltitel „A Court of Thorns and Roses“ ableiten)
Ich bin einfach überwältigt!
Nachdem ich versucht habe, mich den ersten Seiten völlig unvoreingenommen hinzugeben, war ich schneller gefangen, als ich gucken konnte. Total mitgerissen von der Geschichte, habe ich alles verflucht, was mich vom Lesen abgehalten hat!
Feyre ist stark, doch auch durchzogen von Misstrauen, Skepsis und Unzufriedenheit. Ihr Motto ist es nicht zu leben, sondern vielmehr zu überleben. Wobei sie wohl in ihrer Situation auch keine andere Wahl hat.
Stellenweise fand ich sie ein bisschen sehr unnachgiebig und wäre wohl schon vorher weich geworden, aber wenn man sein Leben lang mit solch einem Hass gegenüber den Fae aufwächst, lässt sich das wahrscheinlich nicht vermeiden.
Tamlin ist das Biest, wie es im Buche steht. Harte Schale, weicher Kern.
Doch, obwohl er wirklich beeindruckend ist, muss ich wohl gestehen, dass ich nicht zum TeamTamlin gehöre…
Von all den männlichen Charakteren hat mich Lucien, Tamlins Botschafter, am meisten begeistert.
Ohne, dass sich etwas zwischen ihm und Feyre anbahnt, haben die beiden eine ganz außergewöhnliche Beziehung.
Einerseits ist er der typische Nebencharakter aka bester Freund von allen und andersherum ist er einfach völlig einzigartig! Mit seiner sarkastischen Art, zeigt er dennoch jedem, was er von ihm hält und man weiß einfach, woran man bei ihm ist. LOVE IT!
Und dann kommen wir zum berühmt berüchtigten Rhysand – oh my gosh.
Hier streiten sich sicherlich wieder die Gemüter und die Fangemeinde wird sich zwischen Tamlin und ihm aufteilen.
In diesem Fall wohl der typische Bad Boy, von dem man nie weiß, was man halten soll.
Hin und hergerissen, versuche ich mich mal noch nicht festzulegen, denn ich ahne schon, dass im nächsten Band sowieso wieder alles wird als gedacht 😉
Wieder knurrte das Tier. „Wie dumm von mir zu vergessen, dass Menschen so eine geringe Meinung von uns haben. Wisst ihr denn nicht mehr, was Gnade bedeutet?“, fragte er.
Seine Reißzähne waren nur wenige Zoll von meiner Kehle entfernt.
Die Story. Wie die meisten sicher ahnen, handelt es sich hier um ein „Die Schöne und das Biest“-Retelling.
Sarah J. Maas hat es hier geschafft, etwas alt bekanntes, in etwas wirklich Neues zu verpacken und mich trotzdem immer wieder zum Schmunzeln zu bringen, wenn typische Aspekte des Märchens aufgegriffen wurden.
An dieser Stelle möchte ich gar nicht mehr verraten, außer: Es ist ihr absolut gelungen.
Auch diese Reihe hat es schon geschafft, bei einigen in Verruf zu kommen, aufgrund sexistischer und gewaltverherrlichender Szenen. Nun muss ich an dieser Stelle sagen, zumindest soweit im ersten Band, dass dieser Auftakt durchaus seine Ecken und Kanten hat, was aber nur dafür gesorgt hat, dass er mir umso mehr gefallen hat. Natürlich gab es auch Stellen, die bei mir nicht auf absolute Begeisterung gestoßen sind, doch den Aussagen aus dem ersten Satz, kann ich mich definitiv nicht anschließen.
Ich habe es gerade genossen, mal wieder ein „richtiges All Age Buch“ in der Hand zu haben. Alle meiner Emotionen wurden hier beansprucht, ich habe gezittert, mitgefiebert, war überwältigt und geschockt.
Und genau das ist es, was ich mir immer von Geschichten wünsche.
…in unserer Welt, in der wir die Namen unserer Götter vergessen hatten, war ein Versprechen Gesetz.
Ein Versprechen war kostbarer als Geld.
Ein Versprechen war ein eisernes Band.
Meine Erwartungen wurden hier definitiv erfüllt und dennoch bin ich immer wieder überrascht worden.
Das Reich der sieben Höfe gehört auf jeden Fall jetzt schon mit zu meinen Jahreshighlights und ich freue mich so unglaublich sehr, dass ich nicht mehr lange auf die Fortsetzung im August warten muss.
Ein wunderbares Retelling, einzigartig, atemberaubend und einnehmend!
LESEPROBE? KAUFEN!
AUCH REZENSIERT VON: Bücherschmöker Sarah Ricchizzi Ney Wonderland
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