Rezension: Das Reich der sieben Höfe. Sterne und Schwerter [A Court of Wings and Ruin] / Sarah J. Maas
„Eine Bitte“
Ich beugte mich vor. „Was immer du willst.“
Noch ein schwerer Atemzug. „Hinterlasse diese Welt … ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast.“
Titel: Das Reich der sieben Höfe. Sterne und Schwerter | Originaltitel: A Court of Wings and Ruin | Autor: Sarah J. Maas | Übersetzer: Alexandra Ernst | Verlag: dtv / Bloomsbury | Erscheinungsdatum: 09.03.2018 | Seitenzahl: 752 | Altersempfehlung: ab 14 | Weiter Bände: (1) Dornen und Rosen ; (2) Flammen und Finsternis
***ACHTUNG***BAND 3***
»Ich kenne dich in- und auswendig, Rhys. Und es gibt nichts, was ich nicht an dir liebe – mit jeder Faser meines Seins.«
Feyre hat ihren Seelengefährten gefunden. Doch es ist nicht Tamlin, sondern Rhys. Trotzdem kehrt sie an den Frühlingshof zurück, um mehr über Tamlins Pläne herauszufinden. Er ist auf einen gefährlichen Handel mit dem König von Hybern eingegangen und der will nur eins – Krieg. Feyre lässt sich damit auf ein gefährliches Doppelspiel ein, denn niemand darf von ihrer Verbindung zu Rhys erfahren. Eine Unachtsamkeit würde den sicheren Untergang nicht nur für Feyre, sondern für ganz Prythian bedeuten. Doch wie lange kann sie ihre Absichten geheim halten, wenn es Wesen gibt, die mühelos in Feyres Gedanken eindringen können?
Schon vor Monaten hatte ich mit diesem Werk auf Englisch begonnen, allerdings bin ich da kläglich gescheitert und nie über die 200 Seiten hinausgekommen. Als jetzt die deutsche Ausgabe erschienen ist und ich diese sowieso für meine Mama kaufen wollte, habe ich natürlich zur leichteren Variante gegriffen und das Buch in einem Schwung verschlungen…
Ich muss wohl nicht erwähnen, dass ich ein großer Fan der Autorin bin und ich große Erwartungen an dieses Buch hatte, was mehr oder weniger einen Abschluss der Reihe darstellt. (Es wird noch mindestens ein weiterer Band erscheinen, dort im Fokus stehen aber andere Charaktere)
Doch schon vorher war mir klar, dass dieser hier den zweiten Band kaum noch übertrumpfen kann. Wohl auch ein wenig geschuldet, dass ich sprachlich wieder geswitcht bin, war das Leseerlebnis daher natürlich trotzdem fantastisch, aber nicht mehr ganz so überwältigend. Einzelne Begriffe haben doch eine sehr eigentümliche Übersetzung erhalten und das „Feeling“ ist auch wieder ein anderes.
Ich liebe wirklich jeden einzelnen Charakter aus der Feder der Autorin, auch wenn sie noch so furchtbar gestaltet sind, ergänzen sie die Geschichten doch jedes Mal. Ob nun also Herzensmensch oder scheinbarer Bösewicht, man kann immer wieder von jedem überrascht werden.
Feyre hat vor allem im Vergleich zum Anfang eine enorme Entwicklung durchgemacht und hat endlich ihren Weg gefunden. Ich weiß, dass es einige gibt, die an den hier beschriebenen Liebespaaren ihre Zweifel haben, für mich ist es allerdings der Inbegriff einer Beziehung wie sie nicht nur sein sollte, sondern auch das Bild, das man gerade auch jüngeren Lesern mit auf den Weg geben sollte. Rhysand ist fürsorglich und würde für sie ebenso durchs Feuer gehen wie umgekehrt, allerdings wird hier auch genug Wertschätzung und Respekt entgegengebracht, so dass jeder seine eigenen Entscheidungen treffen kann.
Allgemein sind die Charaktere sehr facettenreich und mit einigen Fehlern aufgebaut, was dafür gesorgt hat, dass ich sie nur noch mehr ins Herz geschlossen habe und mich bei der Frage nach einem Liebling nur sehr schwer entscheiden könnte.
Dennoch muss ich sagen, dass mich gerade das Ende ein wenig enttäuscht zurückgelassen hat, auch wenn ich weiß, dass es mehr oder weniger weitergehen wird und viele Dinge (hoffentlich) noch geklärt werden.
Natürlich war es schön, dass viele Verknüpfungen wieder zusammengeführt wurden, doch war es mir einfach zu viel. Der gigantische Krieg, in dem einfach ALLES zum Einsatz kam. Einzelne Aspekte hätten hier in meinen Augen einfach mehr ausgeführt werden und andere dafür ganz weggelassen werden können.
Und nicht nur, dass sich die Ereignisse überschlagen haben, auch viele Hintergründe rund um die Nebencharaktere wurden zwar angeschnitten, sind dann aber doch wieder auf der Strecke geblieben.
Dennoch war es ein fantastisches Buch, vielleicht bin ich mittlerweile auch einfach nur von der Throne of Glass Reihe verwöhnt, die in meinen Augen noch so unglaublich viel mehr bietet.
Wenn auch nicht ganz so viele, gab es dennoch den einen oder anderen Überraschungsmoment, gerade, was die Charaktere anging. Hier bin ich immer wieder überrascht, was für starke Wendungen die Frau Maas mit einbauen kann und dennoch alles logisch und nachvollziehbar halten kann.
An der einen oder anderen Stelle wurde natürlich auch eine Träne vergossen, wo verrate ich euch natürlich noch nicht, das muss man einfach selbst durchleben.
Was mir besonders gut gefallen hat, ist noch einmal einen Abstecher durch das ganze Land machen zu können und auch noch neue Einblicke bei den anderen Höfen gewinnen zu können.
Von den überwältigenden Emotionen brauche ich wohl gar nicht erst anzufangen, zwischen panisch den Atem anhalten, vor Freude laut aufzuschluchzen und in Tränen auszubrechen war einfach alles mit dabei.
„Wir werden alles wiedersehen.“
Und als der nachtumtoste Wind uns davontrug, in eine ungewisse Zukunft, in ungeahnte Gefahren, da betete ich, dass ich mein Versprechen halten konnte.
Mit dem dritten Band hat Sarah J. Maas ein starkes vorläufiges Ende geschaffen, wenn dieser Band auch nicht zu meinen liebsten gehört. Dennoch ist es ein wahres Lesevergnügen, was bei dieser Autorin wohl aber auch keine allzu große Überraschung ist. Ich liebe die Charaktere und das abwechslungsreiche Setting, eine Atmosphäre, die einen Grat zwischen düster und strahlend hell beschreitet und einfach zum Träumen und Mitfiebern einlädt.
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